Und wieder ist es Zeit!
An diesem Wochenende werden in Neuseeland die Uhren eine Stunde vorgestellt. Wir haben zwar noch lange nicht sommerliches Wetter, aber es ist der erste Schritt in diese Richtung. Und damit werden dann – wenn Deutschland vier Wochen danach seine Uhren umgestellt hat – die Telefonleitungen wieder heiss laufen. Ab 25. Oktober ist der Zeitunterschied wieder genau 12 Stunden und Gespräche über Telefon oder Skype sind leichter zu koordinieren. Ich persönlich freue mich darauf, auch wenn es hier Abends schwerer sein wird, die Kinder zur rechten Zeit zu Bett zu bringen, wenn es draussen noch hell ist. Andererseits, wenn sie dann erstmal im Bett sind, weiss ich dass meine Schwester ihre schon in der Schule hat. Oder umgekehrt; in beiden Fällen bedeutet es Ruhe im Haus für einen gemütlichen Tratsch.
Für unsere lieben Leser bedeutet dies natürlich auch eine leichtere Planung, solltet ihr ein persönliches Gespräch mit uns planen!
Wer hat sich das ausgedacht?
Ein Neuseeländer natürlich! George Hudson, ein Entomologe und Astronom der nach Neuseeland ausgewandert war, hatte 1895 der Wellington Philosophical Society einen Vorschlag präsentiert, der eine zwei-Stunden Umstellung beinhaltete. Obwohl sein Vorschlag grosses Interesse erweckte, wurde es erst 1927 mit dem Summer-Time Act verwirklicht. In vielen Veröffentlichungen wird dagegen der Engländer William Willett als der Urheber gesehen, da er sich in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg stark für die Sommerzeit engagierte. Leider starb er ein Jahr bevor sie dann tatsächlich 1916 in Deutschland und etwas später in England eingeführt wurde.
Und warum?
Aus unterschiedlichen Interessen: während Hudson mehr Zeit am Ende seines Arbeitstages haben wollte um seinem Hobby nachzukommen, wollte Willett die Produktivität seines Landes verbessern. Wieder andere Befürworter meinten, man könnte Energie konservieren, wenn der Bedarf für Licht und Heizung niedriger sei. Auch wenn es seitdem zahlreiche Studien gerade zum Energieeffekt gibt, gibt es leider keine eindeutigen Ergebnisse. Diese Ungewissheit macht es vielen Staaten nicht leicht, eine Entscheidung für oder gegen die Sommerzeit zu machen. Für viele kleinere Staaten ist es zum Beispiel wichtiger nicht den Anschluss an ihre wirtschaftlichen und geografischen Nachbarn zu verlieren und sie implementieren deren Entscheidungen. In dieser Übersicht kann man detailliert sehen, wer sich wann dafür, dagegen und dann wieder dafür entschieden hat.
Autorin: Petra Alsbach-Stevens