Zeitsprünge

Inspiriert durch das Buch “Der Turm” von Tellkamp träumte ich heute Nacht von einem temporär bewilligten Besuch in der BRD.

Es blieb mir ein Abend, eine Nacht und ein Morgen. Beim Übertritt über die Grenze wurde es farbiger, es  hatte den Geruch der sonst nur aus den begehrten Westpaketen entwich, deren Vorankündigung per Paketschein, meine Mutter immer mit dem halb scherzhaften Satz: “Wieder ein Paket vom Klassenfeind, “kommentierte. Die Heimat meines Vaters und meiner Großmutter roch nach Fa und Haribo.Die Pakete waren oft beschädigt.

Im Traum fand ich bunte Schaufenster, Straßenmusikanten,Weihnachtsbeleuchtung(gab es die in der DDR? Ich erinnere mich nicht mehr) und Möglichkeiten.Ich verbrachte die Nacht durch die Straßen wandelnd,all die fremden Sinneseindrücke verarbeitend.

Zurückgekehrt nehme ich wahr: Schwaden von braunkohlegeruch über der Stadt, graubraune Farben, aber auch mehr Ruhe…

Beim aufwachen Irritation: Ist das hier Ost oder WesT? Vor 89 oder danach? Es braucht eine Weile bis ich die gesamtdeutsche Lage erfasse und in den Alltag starte



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