Ob jede Generation glaubt, an einer Zeitenwende zu leben? In der Kirche in Österreich steht sie bevor. Die anstehenden Bischofsernennungen für Österreich verunsichern bereits einige. Das mediale Spekulieren oder die personellen Turbulenzen in der Militärdiözese bleiben an der Oberfläche.
Es geht in Wirklichkeit um die Frage, welches Konzept von Kirche im 21. Jahrhundert lebens- und zukunftsfähig ist. Als Bild sehe ich viele alte Bäume, die innerlich morsch geworden sind, deren Wurzeln abgestorben sind und die der Reihe nach umfallen. Die zarten neuen Pflanzen, das neue Leben, sind durch dieses Absterben des alten Waldes bedroht: So viele Baumleichen! Es sind zudem ganz neue Pflanzen, die Lebensmaterial früherer Generationen neu aufnehmen und an die neue Umgebung anpassen. Was wird aus diesem Chaos lebendig hervorgehen?
Rein botanisch betrachtet, ist für diesen Wald keine Zukunft zu erwarten. Nicht umsonst steht die Kirche als Glaubensartikel im Credo. Es braucht zu jeder Zeit, besonders in einer Zeitenwende den Glauben, dass Christus in seiner Kirche wirkt, dass er uns gerade jetzt nicht verlässt und dass er sogar in dieser Kirche uns nahe ist. Offensichtlich bevorzugt Jesus “Bruchbuden”, um unter uns Menschen zu wohnen. Er liebt es, diese durch seine Gegenwart zu einem Tempel zu verwandeln: sei es den Stall von Betlehem oder den menschlichen Leib.
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