„Im neuen Zentrum für Gesunde Arbeit Pankow geht es um den Menschen und dann um den Job. In ihrem Büro in der sechsten Etage schauen Franziska Kühnelt und ihre drei Kollegen auf die Plattenbauten und Gewerbeanlagen entlang der Storkower Straße. In den kargen Räumen gegenüber, im Gebäuderiegel Hausnummer 156, haben sie sich dennoch eine gemütliche Atmosphäre geschaffen. Das ist wichtig, denn was sie im neuen Zentrum für gesunde Arbeit Pankow seit Beginn des Jahres anbieten, ist Zeit. Zeit für Menschen mit sozialen, psychischen und anderen gesundheitlichen Problemen, die praktische Anleitung brauchen, lange bevor sie ein Jobangebot annehmen können.“ So beschrieb das „Berliner Abendblatt“ das neue Kooperationsobjekt der Albatros gGmbH und der Weißenseer Integrationsbetriebe.
Große Runde G. KuttnerDas interessierte auch Stefan Liebich sehr und so konnte sich das ZAP-Team über seinen Besuch am 24. April freuen. Geschäftsführer Andreas Schimmer und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelang es sofort, unsere ungeteilte Aufmerksamkeit zu erlangen.
Das Zentrum versteht sich als Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Es bietet ein unabhängiges Beratungsangebot für Bürgerinnen und Bürger aus dem Bezirk und unterstützt diese, wenn sie ihre berufliche Integration verbessern möchten. Um individuelle Lösungen zu finden, kooperieren das Zentrum mit den Einrichtungen des psychosozialen Hilfesystems in Pankow. Das Projekt startete im Januar 2014 und hat eine Laufzeit von 18 Monaten. Jenseits der offiziellen Töne und mit unseren Erfahrungen aus Stefans Bürgersprechstunden können wir bestätigen, dass dies eine sehr ambitionierte Aufgabenstellung ist, die auch Herz und Einfühlungsvermögen verlangt.
Viele werden über das JobCenter vermittelt aber es kommen auch Menschen, die nicht im Leistungsbezug stehen. Sie freuen sie sich über den etwas anderen Beratungsrahmen, die gründlichen Gespräche und das Coaching mit dem Ziel der Arbeitsfindung.
Aber nicht nur die Gesetzeslage auch der finanzielle und inhaltliche Abgrenzungswahn behindert und verhindert Arbeit. Ein Beispiel für galoppierenden Irrsinn sind angekündigte Mietsteigerungen in einem Objekt in Weißensee, in dem 17 behinderte Personen wohnen. Grob von 5 auf 11 Euro, weil die Räume als Gewerbe eingestuft sind. Und das, obwohl dort seit Jahren geschütztes Wohnen stattfindet. Das verlangt nach einer Gesetzesänderung. Dazu und zur Zweckentfremdungsverbotsverordnung wird sich Stefan Liebich mit den zuständigen Fachpolitikern in Verbindung setzen. Wir bleiben im Gespräch, versprochen!