Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine Karriere als Freelancer, statt einem geregelten Nine-to-Five-Job nachzugehen. Dabei versuchen sie häufig, ihr Portfolio möglichst breit aufzustellen, da sie in dem Glauben sind, als Allrounder mehr Kunden und Projekte für sich zu gewinnen und somit besser Leerlaufzeiten überbrücken zu können. Aber funktioniert diese Herangehensweise überhaupt oder gibt es einen besseren Ansatz?
Kommen wir gleich auf den Punkt: Erfahrungsgemäß verspricht eine gute Positionierung deutlich mehr Erfolg. Unabhängig davon, ob du als Texter, Designer, Fotograf oder IT-Berater tätig bist, kannst du dich mit einer Spezialisierung an einem bestimmten Markt und Kundenstamm orientieren. Dies lässt sich auf unterschiedlichen Wegen erreichen. Du kannst dich zum Beispiel auf eine bestimmte Branche fixieren, Know-how in einem spezifischen Fachbereich oder einer Teildisziplin aufbauen oder – vor allem im kreativen Bereich – einen ganz individuellen Gestaltungsstil entwickeln.
Sicher kennst du die Redensart “Viele Köche verderben den Brei”. Für Freelancer gilt hier genau dasselbe: Zu viele Themen schmälern deine Erfolgsaussichten. Denn wenn du dein Glück als Allrounder suchst, wird es für dich schwer, fundiertes Fachwissen in einem Bereich aufzubauen, um bei deinen Kunden als echter Experte auftreten zu können. Eine Differenzierung und Positionierung in einem bestimmten Fachgebiet haben also langfristig mehr Aussicht auf Erfolg.
Gegen Mitbewerber durchsetzen
Freelancer gibt es in jedem Bereich wie Sand am Meer, denn immer mehr Experten suchen den Weg in die sogenannte Unabhängigkeit. Der anhaltende Fachkräftemangel führt außerdem dazu, dass Unternehmen zunehmend nach Spezialisten suchen, die fehlende Kapazitäten ausgleichen. Meist geht es um befristete Projekte, für die deine potenziellen Kunden besondere Kenntnisse erwarten. Deshalb ist es für dich ein großer Vorteil, wenn du in einem bestimmten Fachgebiet absolutes Expertenwissen vorweisen und dich als kompetenter Ansprechpartner präsentieren kannst.
Du kannst vor allem profitieren, wenn du dir eine thematisch komplexe Nische suchst, die nicht von vielen Konkurrenten besetzt ist. Denn häufig verfügen Unternehmen nicht über ausreichend Expertise in sehr spezifischen Themengebieten und sind deshalb auf die Hilfe eines externen Profis angewiesen.
Mit der Fokussierung auf einen Bereich ziehst du genau die Kunden an, die deine Art von Dienstleistung benötigen. Und du selbst hast den Vorteil, überwiegend in einem Fachbereich zu arbeiten, in dem du deinen vollen Erfahrungsschatz ausspielen kannst.
Fokussierung von Zeit und Ressourcen
Wenn du deine Nische gefunden hast, solltest du dich in dieser bewusst weiterbilden. Am besten wählst du etwas, das dir liegt und Spaß macht, ansonsten könnte dein Bemühen zu einer fortgesetzten Quälerei ausarten. Du solltest auch in Vorleistung gehen, sprich: Texte, Grafiken, Entwürfe etc. ohne Auftrag verfassen, die du als Referenz bei Bewerbungen oder Ausschreibungen nutzen kannst.
Verwende deine Zeit, um dich zielgerichtet weiterzubilden. Bleibe immer up-to-date über Technologien, wesentliche Trends und Entwicklungen in deinem Fachbereich. Bist du beispielsweise Texter, eignest du dir ein immer breiteres Spektrum an fachlichem Vokabular an. Arbeitest du als freiberuflicher Fotograf, entwickelst du mit der Zeit deine eigene Bildsprache. Erst dann solltest du dich um deine Projektakquise kümmern und gezielt Lösungen anbieten.
Steigender Verdienst und Stundensatz
Durch mehr Wissen und Erfahrung in einem Spezialgebiet kannst du dich von deiner Konkurrenz abheben. Somit kannst du einen höheren Stundensatz verlangen als andere Freelancer und deinen Verdienst langfristig steigern. Mit Standard-Know-how und oberflächlichen Kenntnissen bleibst du einer unter vielen und wirst in der Regel nur eine durchschnittliche Entlohnung verhandeln können.
Wenn du deinen Kunden aber zeigen kannst, dass du mit ihrer Materie vertraut bist und ihre Sprache sprichst, werden sie dich als Experten akzeptieren. Kannst du mit deiner Expertise überzeugen, sind die meisten Auftraggeber in der Regel auch bereit, mehr in eine hochwertige Leistung zu investieren.
Neue Chancen durch Image Building
Mit deinem spezifischen Wissen sprichst du natürlich eine bestimmte Zielgruppe an Kunden an und kannst dein Marketing gezielt danach ausrichten. Dazu gehört auch eine eigene Website als Basis für deine Selbstdarstellung. Hier kannst du deine Leistungen und Fähigkeiten ausführlich präsentieren sowie vergangene Referenzen auflisten.
Nutze Social-Media-Kanäle wie Facebook & Co. um auf dich und deine Arbeit aufmerksam zu machen. Registriere dich auf Plattformen wie freelanceXpress und erstelle dort ein repräsentatives Profil. Konzentriere dich dabei ausschließlich auf deine Nische und auf eine möglichst große Tiefenwirkung, statt dich an eine breite Masse zu wenden. Vergesse auch hier nicht, dein Portfolio zu präsentieren und deine Referenzen anzugeben.
Als Texter kannst Du zum Beispiel auch nach Blogs und Ratgeberseiten suchen, die dein Gebiet thematisieren und dich um die Platzierung eines Gastbeitrags zu bewerben. Profiliere dich auf Fachveranstaltungen, indem du auf Messen, in Workshops und Seminaren als Redner oder Autor präsent bist. Dadurch wirst du für deine Zielgruppe sichtbar und kannst deinen Namen mit dem gewählten Fachbereich in Verbindung bringen. Je kleiner der Kreis an Interessenten für dein Angebotsspektrum ist, desto besser kannst du dich als Experte positionieren und ein gewisses Renommée aufbauen.
Für einen erfolgreichen Imageaufbau solltest du gut darüber nachdenken, wie du dein jeweiliges Profil gestaltest. Bringe dein Wissen auf den Punkt, um für entsprechende Projektpartner interessant zu werden. Wenn du erstmal einen Expertenstatus erreicht hast, werden die Kunden mit der Zeit von selbst auf dich zukommen.
Sicherheit für den Kunden
Versetze dich in die Lage deiner Kunden. Sie brauchen vor allem die Sicherheit, dass du die beste Wahl für ihre Belange bist und über ein fundiertes Fachwissen verfügst. Je mehr Expertise du vorweist, desto weniger Risiko sehen die Auftraggeber für ihr Projekt und desto mehr kannst du mit einer vertrauensvollen Zusammenarbeit rechnen.
Wenn ein Kunde erst einmal weiß, wie wertvoll dein Wissen für ihn ist, wird er auch nicht so schnell abwandern – selbst, wenn du mal aktuell keine freien Kapazitäten zur Verfügung hast und seinen Auftrag erst zu einem späteren Zeitpunkt annehmen kannst. Kunden, die bereits mit deiner Leistung zufrieden waren, werden dich wieder engagieren und optimalerweise sogar weiterempfehlen.
Fazit
Freelancer, die sich in einer bestimmten Nische spezialisieren, fahren häufig besser als Allround-Talente. Erfahrungsgemäß suchen Kunden häufig nach spezifischen Lösungen für komplexe Fragestellungen, die unternehmensintern nicht beantwortet werden können, und benötigen daher Hilfe von externen Profis auf diesem Gebiet.
Also: Mach dich zum Experten in deinem Bereich und biete dem Kunden Mehrwert, um dich von der breiten Masse abzuheben.
Solltest du dich mit der Zeit auf weiteren Gebieten als Experte positionieren wollen, ist es empfehlenswert, die Anzahl der Themen zu beschränken oder dich komplett neuen Bereichen zu widmen, um dich nicht zu verzetteln.
Der Newsletter von Freelance Start
Erhalte regelmäßig E-Books, Infografiken und Freelancings-Tipps. Bleibe auf dem Laufenden zu neuen Blogbeiträgen und exklusiven Angeboten. Deine Daten sind bei mir selbstverständlich geschützt.
Deine E-Mail-Adresse:
Leave this field empty if you're human:(Beispiele, Datenschutz, Analyse und Widerruf)