Man kann ja zur Homo-Ehe stehen, wie man will. Ich meine, Angela Merkel nannte die hiesige Version auch mal "den Untergang des Abendslandes", und trotzdem hatten wir den ersten schwulen Vizekanzler dieser Republik. Der hat uns dann auch gleich bewiesen: Bessere Politiker sind das auch nicht. Aber zumindest musste man bei ihm noch herausfinden, dass er es nicht kann. In Frankreich hingegen laufen gerade zehntausende Menschen herum, die es auf ein Schild geschrieben haben, damit man es gleich weiss.
Zehntausende Franzosen demonstrieren gegen die Homo-Ehe
(...)Die Demonstranten auf dem Platz Denfert-Rochereau hielten auf Plakaten Slogans wie "Ja zur Familie!" und "Ein Papa, eine Mama, ganz einfach!" in die Höhe.(...)
Sehen Sie, ich habe Verständnis für Phobien. Ich mag keine Spinnen. Ich mag keine Rentner am FKK-Strand.
Aber wenn ich Leute sehe, die gegen das Recht auf Adoption demonstrieren mit den Worten "Ein Papa, eine Mama, ganz einfach", dann hilft alle Toleranz nicht. Mal ganz langsam zum Mitschreiben: Warum gibt es da draussen Kinder, die man adoptieren kann?
Na, na, na? Genau:
Ein Papa, eine Mama, ganz einfach! Ohne Eltern, die keine sein wollen, ohne Heterosexuelle, die zu dumm zum Verhüten sind, gäbe es da draussen nichts zu adoptieren. Ok, sehr vereinfacht, ich weiß. Aber in 100 Prozent aller Fälle sind es eine Mama und ein Papa, die das Kind zur Adoption freigeben, manchmal sind sogar beide an der Entscheidung beteiligt. Oft genug nicht, was ein kleiner Hinweis darauf ist, wie großartig eine Mama und ein Papa von Natur aus dazu geeignet sind, Kinder großzuziehen: In diesem Fall schlechter als jeder Schwule und jede Lesbe auf Erden.
Es braucht nicht mal Wissenschaft. Es braucht nicht mal Studien. Sicher: Die, die es gibt, sprechen eine deutliche Sprache, und es ist nicht das, was zehntausende dämliche Franzosen auf ihre Schilder schreiben. Sonntagskonform sollte da nur eines stehen, nämlich
Liebe, ganz einfach.
Dann kommt das Wetter.
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