Seit zehn Jahren gibt es den Jazzchor „Singin‘ Off Beats“ - aus einem Schulchor ist ein professioneller Show Act mit Vereinsanbindung, Website, Merchandising und großen Wettbewerbserfolgen (1. Preis beim Deutschen Chorwettbewerb 2014) geworden. Die Teilnehmer sind zwischen 20 und 35 Jahre alt, dem Nürnberger Sigmund-Schuckert-Gymnasium längst entwachsen und müssen teilweise weite Anreisen zu den Proben in Kauf nehmen. Grund genug, zu einem Jubiläums-Double-Feature in die stimmungsvolle LUX-Kirche im Nürnberger Norden einzuladen. Zweimal war die Hütte voll, und die begeisterten Zuschauer bekamen außer ein bisschen Kindergeburtstags-Tralala vor allem eins geboten: tolle groovende Musik, innovative Vokal-Arrangements und eine dynamische Show aller Beteiligten. „Singin‘ Off Beats“ decken mit ihrem abendfüllenden Repertoire die ganze Bandbreite ab: von klassischen Jazzstandards („Somewhere Over The Rainbow“) über World-Music-artige Suiten („Say Ladeo“), zu funkigen Up-Tempo-Nummern („Pump Up The Jam“), dynamischem Soul (Michael Jacksons „Don‘t Stop Til You Get Enough“) und angejazzten Pop-Hits (Coldplays „I Know Saint Peter Will Call My Name“). Wenn dann noch der befreundete Synthesizer-Bediener vom Predigtpult aus Sphärentöne ins Arrangement schickt, weiß man, dass die sympathische Truppe mit höheren Mächten in guter Beziehung steht. Auf der gut beleuchteten Bühne stehen und swingen sie in mindestens doppelter Fußballmannschaft-Stärke mit leichtem Mädchenüberschuss - aus der homogenen Einheit lösen sich immer wieder beachtliche Solo-Stimmen und Saxophon-Breaks. Das rhythmische Fundament bildet die 3-Mann-Combo von Schlagzeug (Christian Langmann), Bass (Lukas Weiß)und Keyboard, bedient vom Bandleader Klaus Gramß. Aber auch a cappella macht der Chor eine intonationssichere und phrasierungsbegabte Figur. Wer weiß, wohin die „Route 66“ für dieses eindrucksvolle Kollektiv noch führt!
