Die Florida Keys sind die Schnittstelle zwischen der Karibik und den USA. Dort treffen zwei Welten aufeinander, die sich allem Anschein nach sehr gut vertragen und nahezu perfekt ergänzen. Sobald man das Festland verlässt, und über das erste Inselchen fährt, ist es, als betritt man eine andere Welt. Alles erscheint sofort ruhiger, entspannter, und lockerer als im Großraum Miami. Den Inselbewohnern sagt man nach, dass sie ein Volk für sich sind. Das sind sie tatsächlich. Sie sind herzlich, hilfsbereit, und unglaublich stolz auf ihre Heimat.
Auf den Keys kann man unglaublich viel sehen, entdecken und erleben. Man könnte hier getrost Wochen verbringen. Für alle, die so wie wir auch nur ein paar Tage Zeit haben, habe ich die meiner Meinung nach schönsten, aufregendsten und coolsten Must-Sees und Must-Dos zusammengefasst. Hier sind meine Dinge, die man auf den Florida Keys erleben sollte:
Key Lime Pie essen
Man war nicht wirklich auf den Florida Keys, wenn man sich diese Köstlichkeit hat entgehen lassen. Der Kuchen aus den kleinen, nur auf den Keys wachsenden Limetten ist fast zu lecker um wahr zu sein. Man bekommt ihn eigentlich überall, und in allen Varianten. Besonders gefallen hat mir der Kuchen am Stiel. Praktisch und lecker zugleich.
Den Sonnenuntergang am Mallory Square in Key West bestaunen
Der Sonnenuntergang in Key West gehört mit Sicherheit zu den berühmtesten der Welt. Tag für Tag versammeln sich hier unzählige Menschen, um das Spektakel zu bestaunen. Wie Ihr Euch vorstellen könnt, ist das so gar nicht romantisch. (Davon habe ich Euch auch hier schon mal berichtet.) Dafür ist der Sonnenuntergang aber atemberaubend schön. Tatsächlich ist es sogar der schönste, den ich je gesehen habe. Übrigens ist es kein Zufall, dass das Segelboot sich so perfekt vor der untergehenden Sonne platziert. Das macht es jeden Tag.
Auf der berühmten Foto-Shooting-Palme in Islamorada liegen
Wir kannten diese Palme ehrlich gesagt gar nicht. Eine nette Dame hat uns in einer kleinen Bucht auf Islamorada gefühlt hunderte Dinge aufgezählt, die wir auf “ihrer” Insel unbedingt sehen müssen. Dazu zählte diese Palme. Viele Magazin- und Modestrecken – von Victoria’s Secret bis hin zu Sports Illustrated – werden an genau dieser Palme aufgenommen. Also nichts wie hin zur angeblich schönsten Palme der Welt. Auch ich habe es mir nicht nehmen lassen, und wollte mich natürlich auch auf die Superpalme legen. Ich kann Euch sagen, dass das auf Fotos viel leichter aussieht, als es tatsächlich ist. Das Ende vom Lied war, dass ich wie ein nasser Sack von der Palme geplumpst bin. Seid also vorsichtig, wenn Ihr auf die Palme klettert. Was bei mir mit ein paar Schürfwunden an Schienbein und Hand glimpflich ausging, kann auch schnell mal böse enden, wenn man sich die Felsbrocken betrachtet, die direkt unter der Palme liegen.
Über die neue Seven Mile Bridge fahren
Für Autofahrer ist die Seven Mile Bridge der wahrscheinlich coolste Abschnitt auf der Strecke vom Festland nach Key West. Da sie so schön gebogen ist, hat man während der Fahrt einen bilderbuchgleichen Ausblick. Fotografieren ist aufgrund des Fahrtwindes zwar schwierig, aber dafür kann man die traumhaften Bilder ungefiltert und ohne Linse aufsaugen, und sie sich auf die Kopffestplatte brennen.
Haie von der historischen Seven Mile Bridge beobachten
Auf den Florida Keys war es endlich soweit: Ich habe zum allerersten Mal in meinem Leben Haie in freier Wildbahn gesehen. Und ich bekomme noch immer Gänsehaut, wenn ich daran denke. Ehrfürchtig und erstarrt stand ich da, als ich zum ersten Mal sah, wie direkt vor meinen Augen die berühmte Rückenflosse durchs Wasser glitt. Zu diesem Zeitpunkt stand ich noch nicht auf der Brücke, sondern unterhalb auf den Steinen am Wasser. Der Hai war wirklich nah, und ziemlich respekteinflößend. Eine Frau erklärte uns dann, dass die historische Seven Mile Bridge, die nur für Fußgänger und Fahrradfahrer offen ist, der beste Ort auf den Keys ist, um Haie zu beobachten. Tatsächlich konnten wir von oben einige Haie und riesengroße Rochen sehen.
Bei Keys Fisheries in Marathon frischen Fisch essen
Während eines Zwischenstopps in Islamorada kamen wir an einem kleinen Strand mit einem Mann ins Gespräch. Er erzählte uns, dass er jahrelang in Marathon gelebt hatte, und dass man bei Keys Fisheries den allerbesten Fisch essen kann. Auf solche Tipps von Einheimischen geben wir viel, deshalb haben wir uns am Abend auch auf die Suche nach Keys Fisheries gemacht. Es war nicht wirklich leicht zu finden. Haltet nach den großen Werbetafeln Ausschau. Auf einer davon findet man Keys Fisheries mit einer Wegbeschreibung. Keys Fisheries ist sehr casual. Man holt sich seine Speisen und Getränke selbst am Tresen. Man sitzt direkt am Wasser, und der Fisch schmeckt schlichtweg fantastisch.
Den Strand am Bahia Honda State Park entlang schlendern
Der Bahia Honda State Park wurde schon mehrfach zum schönsten Strand der USA gewählt. Was viele nicht wissen: Die Florida Keys sind kein Strandparadies. Irgendwie nimmt man das fast automatisch an, wenn man von der Inselkette hört. Tatsächlich gibt es aber nur sehr wenige Strände auf den Keys. Einer davon ist der Sombrero Beach auf Marathon. Er ist nicht riesig, aber sehr schön. Der andere, bekanntere und auch deutlich größere Park liegt im Bahia Honda State Park. Der Strand ist kilometerlang, wunderhübsch, und eignet sich bestens für stundenlange Spaziergänge.
Am südlichsten Punkt der kontinentalen USA stehen
Neben dem Sonnenuntergang sollte man auf Key West auch unbedingt den Southernmost Point gesehen haben. Am südlichsten Punkt der kontinentalen USA stehen zwar praktisch immer unzählige Touristen für ein Foto an, aber wenn man schon mal da ist, sollte man sich einreihen und brav warten, bis man auch mal posieren und fotografieren darf. Schließlich muss man einfach mal am südlichsten Punkt der USA stehen. Stopp. Falsch. Der südlichste Punkt der USA liegt gar nicht dort. Er liegt auf der benachbarten US Navy Basis. Weil dort natürlich nicht ständig Touristenmassen aufschlagen können, wurde der Southernmost Point kurzerhand verlegt.
Die Ausläufer der Everglades bestaunen
Rund um die Inseln wird einem bewusst, dass man sehr nah an den Everglades ist. Immer mal sieht man an der Küste Sumpflandschaften und Mangroven. Übrigens kann man auf den Keys – vor allem auf denen, die näher am Festland liegen – sogar Alligatoren treffen. Seid lieb zu ihnen. Es gibt leider nur noch sehr wenige von ihnen dort. Die schönsten Ausläufer der Everglades haben wir auf Grassy Key, das zu Marathon gehört, entdeckt. Wenn Ihr Richtung Key West fahrt, dann haltet einfach auf der rechten Seite an, und lauft Richtung Wasser. Grassy Key ist winzig, Ihr könnt die Sumpflandschaft also nicht verfehlen.
Den kompletten Overseas Highway im Cabrio entlang fahren
Der Weg ist das Ziel. Für die Florida Keys gilt das meiner Meinung nach ganz besonders. Wenn Ihr Euch für die Keys ein Auto mietet, dann nehmt Euch unbedingt ein Cabrio (falls es logistisch möglich ist). Das Gefühl, mit offenem Verdeck von Insel zu Insel zu fahren, über lange Brücken, an Buchten vorbei, durch kleine Städtchen, ist unbeschreiblich. Ihr könnt sogar das Meer und die Pflanzen riechen.
Ich hoffe, ich habe Euch viel Lust auf die Florida Keys gemacht, und bin mir sicher, dass auch Ihr Euch in die Inselkette verlieben werdet. Mich hat es jedenfalls erwischt, und ich träume noch heute von den zuckersüßen grünen Inselchen im hellblauen Wasser.