ZDF:Die Kriminalpolizei ermittelt: wo trägt die Kollegin ihr Tattoo?

Von Verdin @verdinguenter


Spürhund ist gut, die Kölner Kommissarin Marie Brand ist besser. In der neunten Folge der ZDF- Krimireihe „Marie Brand und die falsche Frau“ wird die von Mariele Millowitsch forsch , witzig und charmant dargestellte Kommissarin beim Versuch, die Entführung einer Bankiersgattin zu verhindern, selbst gekidnappt. Als das Verbrecherduo mit einem Lieferwagen zur Geldübergabe fährt, befindet sich die Polizistin mit verbundenen Augen, aber ungefesselt (!) im Laderaum des Autos. Natürlich kann sie sich in Abwesenheit der Gangster befreien und anschließend anhand der im Gedächtnis protokollierten Geräusche und Geschwindigkeitsangaben den Ort rekonstruieren, wo sie selbst gefangen war, und nun zwei weitere Entführungsopfer auf Befreiung warten. In der Familie des Bankiers Münzer sind eigentlich alle verdächtig: die eifersüchtige Ehefrau, der problematische hoch verschuldete Sohn, und der Herr des Hauses selbst, der mit seinem Geldinstitut ebenfalls knietief in der Kreide steht. Die Reihe „Marie Brand …“ punktet nicht mit scharfer Logik, aber routiniertem Spannngsaufbau und Situationskomik. Kommissar Jürgen Simmel zum Beispiel spioniert seiner Kollegin bis in die Duschkabine nach, um herauszufinden, wo sie ihr Tatoo trägt. Erst als die Gesuchte ihn von hinten anspricht, merkt er, dass hinter der Glasabtrennung die Falsche mit dem Popo wokit. Hinnerk Schönemann , den wir zuletzt in „Tod einer Brieftaube“, ebenfalls im ZDF, als treuherzigen, dennoch schlauen Privatdetektiv erlebt haben, ist wohl auf solche Rollen abonniert: auch hier mimt er den liebenswürdigen tumben Toren, steht aber auch bei den Einsätzen korrekt seinen Mann. Die Lösung des Falls überrascht nicht übermäßig. Es ist auch so einfach: wenn alle verdächtig sind, ist einer ( oder eine) ganz bestimmt der Täter.