Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Karl Tilke erzählen:„Die Zaubermünze“„In einem kleinen Ort lebte einst ein Mann, der besaß eine alte, wertvolle goldene Münze. Eines Tages, als er seine Münze wieder einmal betrachtete und sich von Herzen an ihrem Glanz erfreute, da dachte er bei sich: „Es ist doch schade, dass nur ich Freude an dieser Münze habe“, und er ging hinaus auf die Straße und schenkte die Münze einem armen Kind.www.spiegel.de
Das Kind konnte sich an dieser goldenen Münze gar nicht sattsehen, es rieb sie an seinem Ärmel noch blanker und schaute sie sich immer wieder voller Freude an. Plötzlich dachte das Kind bei sich: „Ich will die Münze meiner Mutter bringen. Sie hat so viele Sorgen und nie reicht das Geld, wie wird sich über die Münze freuen.Natürlich war die Mutter glücklich über die Münze. Sie überlegte, was sie wohl als erstes anschaffen sollte, da klingelte es und vor ihrer Tür stand ein Bettler. Er tat ihr leid, er sah aus, als hätte er schön längere Zeit nichts mehr gegessen, und seine Kleidung war alt und schon an einigen Stellen durchlöchert, sicherlich hatte er auch keine Wohnung. Da schenkte die Mutter dem Bettler die Münze, denn der Mann war noch ärmer als sie.Der Bettler konnte sein Glück kaum fassen. Er lief die Straße hinunter und wollte sich in das nächste Geschäft begeben, um sich dort etwas zu essen zu kaufen. Neben der Ladentür aber saß ein anderer Bettler, der saß auf einem Brett, denn er hatte keine Beine mehr.Da sagte sich der Bettler mit der Zaubermünze:Was geht es mir gut, immerhin kann ich laufen, ich kann von Haus zu Haus gehen und um ein Stück Brot bitten – und er schenkte die Münze dem Bettler ohne Beine.“
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Ihr Lieben,wir Menschen lieben solche Geschichten, weil sie uns an die Märchen aus unseren Kindertagen erinnern. Märchen gehen fast immer gut aus. Das Böse wird überwunden und das Gute siegt. Aber leider sieht die Wirklichkeit ein wenig anders aus.In der Wirklichkeit unserer Welt würde wahrscheinlich schon der erste Besitzer die Münze nicht an ein fremdes Kind verschenken, sondern die Münze zu einem möglichst hohen Preis verkaufen und sich dafür etwas leisten.Deshalb trägt diese Geschichte auch den Titel „Die Zaubermünze“.Der Zauber, der von der Münze ausgeht, besteht darin, dass der jeweilige Besitzer nicht nur die eigene Lage, die eigenen Bedürfnisse und die eigenen Wünsche sieht, sondern auch einen Blick für die Menschen hat, dem es schlechter als ihm geht.Und so wandert die Münze von einem zum anderen.Diese Geschichte hat eine große und tiefe Botschaft für uns.Meine sehr geliebte Großmutter hatte eine bewundernswerte Angewohnheit:
Einmal in der Woche, nämlich freitags, nahm sie ein Fünfmarkstück (5.- DM waren in den 1960er Jahren viel Geld) und sprach zu sich selbst: „Ich gehe heute auf den Markt und in einigen Geschäften einkaufen. Wem könnte ich heute etwas für 5.- DM kaufen und ihm damit eine Freude bereiten. Ich glaube, meine Großmutter hat auch einmal eine solche Zaubermünze besessen, denn sie war immer darauf bedacht, anderen Menschen eine Freude zu machen. Und so beschenkte sie jede Woche, also 52 Mal im Jahr, jemanden mit einem Geschenk im Wert von 5.- DM.Das ist das, was diese kleine Geschichte heute in uns auslösen möchte, nämlich, dass wir in der jetzt vor uns liegenden Voradvents- und Vorweihnachtszeit des Öfteren darüber nachdenken, wem wir eine Freude bereiten können.Wenn ich könnte, wie ich möchte, würde ich Euch allen, jeder und jedem Einzelnen von Euch eine Zaubermünze schenken, damit auch Ihr den Zauber entdeckt.Denn wenn wir schenken, werden wir selbst beschenkt.
Denn wenn wir andere glücklich machen, werden wir selbst glücklich.
Denn wenn wir anderen Liebe und Zuwendung schenken, werden auch wir geliebt.
Denn wir anderen ein Lächeln schenken, wird unser Herz mit Freude erfüllt.
Denn wenn wir anderen Hoffnung schenken, wächst auch unsere eigene Zuversicht.
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Ihr Lieben,Ich wünsche Euch einen liebevollen gemütlichen und einander zugewandten Abend und grüße Euch herzlich aus BremenEuer fröhlicher Werner
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