Sashienne „Unknown“ (Kompakt)
Man muß sicher kein großer Kenner der Techno-Szene sein, um zu wissen, dass dieses Album ein ausgezeichnetes ist. Sasha Funke, deutscher DJ und Produzent, seit 1999 solo und in allerlei Projekten unterwegs, hat zusammen mit seiner Partnerin Julienne Dessagne, Französin und Wahllondonerin, unter dem Pseudonym Sashienne ein kleines hypnotisches Meisterwerk aufgenommen. Acht Stücke, unaufgeregt, unaufdringlich, dennoch mit fesselndem Beat – „Unknown“ klingt wie etwas, das es nach gängigem Vorurteil eigentlich so gar nicht geben dürfte: Charmante, lebendige Künstlichkeit. Das liegt natürlich zuvorderst an Dessagnes voller, samtweicher Stimme, die sich im ersten Stück („Unknown“) unnachahmlich präsent im Klangraum platziert und von da an die Geschicke der Tracks durch feinste Nuancierungen und Variationen zu lenken versteht. Die Stimme als analoges Gegenstück zu pulsierender Synthetik, trotzdem in vollkommenem Einklang mit ihr, mal als bloßes Raunen („November“), mal mit dem sanften Idiom der Muttersprache („Aile Mut“), dann in Zwiesprache mit Funkes Rezitativ („Grand Cru“). Die Beats dazu mal satt und vorlaut, gegen Ende dann entspannt und zurückgelehnt, wie man es auch an The Whitest Boy Alive mag. „No order, no rules. A chaos coming out of the explosion of a meteoric love. It took us quite a lot of time and reflection to give it a shape that others could see and hopefully appreciate", so die Erklärung für ihre gemeinsame Unternehmung. Herausgekommen ist ein großer Zauber – wenn das der Techno von heute ist, dann sind wir gern dabei. Sashienne bei Kompakt