Die ersten Schutzkittel für das Gesundheitspersonal, die Zara in seinen Werkstätten herstellt, sind bereits in Spanien eingetroffen. Konkret handelt es sich dabei um die erste Charge, die für das Complejo Hospitalario Universitario A Coruña (CHUAC) bestimmt ist, obwohl in den kommenden Wochen weitere Sendungen folgen werden. Die Kleider tragen das Logo von Zara auf dem Etikett.
Sobald der Alarmzustand wegen der Coronavirus-Pandemie ausgerufen wurde, kündigte der von Amancio Ortega gegründete Textilgigant Inditex, dem Zara gehört, an, dass er in seinen Fabriken mit der Herstellung von Roben beginnen werde. Man stellt auch Masken und andere Materialien her, die für den Bedarf der Krankenhäuser im Kampf gegen das Coronavirus benötigt werden.
Die Gruppe hat der Regierung auch ihr logistisches Netzwerk zur Verfügung gestellt, um aufkommenden Bedürfnissen gerecht zu werden, und versendet wöchentlich. Sie haben bereits über 35 Millionen Schutzeinheiten nach Spanien gebracht.
"Wir prüfen die Möglichkeit, einen Teil unserer Textilherstellungskapazitäten auf die Produktion von medizinischem Material umzustellen, wozu das Produktionsteam von Inditex herangezogen wurde. In dieser Hinsicht wurde die Möglichkeit erkannt, Schutzkleidung in Spanien herzustellen, wofür es notwendig ist, eine Reihe von Anpassungen vorzunehmen und die Verfügbarkeit von Rohmaterial zu bestätigen", sagte die Gruppe zu Beginn der sanitären Krise.
LEISTUNGSFÄHIGES NETZWERK
Inditex verfügt über eine starke industrielle und logistische Schlagkraft. Man hat Fabriken in Dutzenden von Ländern. Seit Beginn der Krise hat sie durch ihre Logistik bei der Versendung von Material mitgewirkt. Die Gruppe hat Fabriken in China und anderen asiatischen Ländern, den wichtigsten Importmärkten für diese Produkte.
Tatsächlich ist der Flughafen von Saragossa, wo die in den verschiedenen Ländern hergestellten Kleidungsstücke in der Regel ankommen, bevor sie an Geschäfte in der ganzen Welt verschickt werden, praktisch zu einem Flugplatz für die Aufnahme von medizinischem Material geworden. Inditex hat seine Luftkorridore und sein Netzwerk abgetreten, um diese Transporte durchführen zu können. Gestern lobte die Ministersprecherin der Regierung, María Jesús Montero, die Arbeit, die der Textilgigant in dieser Krise leistet.
Sie dankte auch für die Tatsache, dass Inditex keinen ERTE für die 24.000 Beschäftigten in den Geschäften, die derzeit geschlossen sind, beantragt hat. Die Gruppe hat beschlossen, den vollen Lohn der Arbeiter aus eigener Tasche zu zahlen und nicht auf dieses Instrument zurückzugreifen. Hätte sie das ERTE aufgrund höherer Gewalt beantragt (da ihre Geschäfte wegen des Alarmzustands geschlossen waren, hätte sie dies tun können), wären die Beschäftigten aus der Staatskasse bezahlt worden.
Inditex ist das größte Textilunternehmen der Welt, aber es hat Tausende von Geschäften geschlossen, und der Umsatz ist in der ersten Märzhälfte um 24% zurückgegangen, was auf die Schließung von Geschäften und die durch die Pandemie verursachte Unsicherheit zurückzuführen ist.
