Unbewusst benutzen wir Zahnpasta zum Putzen der Zähne. Manche Menschen kaufen aus Prinzip billige No-Name-Produkte, andere greifen zu sehr teuren, bzw. sogar medizinischen Zahncremes und versprechen sich eine bessere Pflege. In diesem Artikel der Serie “Zahn” gehe ich den Fragen nach warum wir überhaupt Zahnpasta benutzen, was drin ist und ob es wirklich Unterschiede gibt.
Warum Zahnpasta benutzen?
- Die Hälfte der Zahncremesubstanz bilden Putzkörper aus feinen Siliciumdioxiden.
- Bindemittel in einer Konzentration zwischen 2 und 5 Prozent, verleihen der Zahnpasta ihre Konsistenz.
- Damit die Zahncreme schäumt, werden Netzmittel wie Tenside (waschaktive Substanzen), hinzugefügt.
- Zur Haltbarkeit werden Feuchthaltemittel aus einer 10 – 30 prozentigen, mehrwertigen Alkohollösung aus Glycerin bzw. Sorbit hinzugeben.
- So gut wie jede Zahncreme besteht außerdem aus Aromastoffen. Am häufigsten wird hierfür Menthol verwendet, die Konzentration dessen liegt jedoch nur bei 1 bis 1,5 Prozent.
Manche Zahncremes haben farbige Streifen, diese bestehen aus Lebensmittelfarbe und haben eine rein optische Funktion.
Spezielle Zahncremes – was ist drin?
Neben dem Standardaufbau einer Zahnpasta, wird durch das Hinzufügen von bestimmten Wirkstoffen eine Spezialcreme hergestellt.
- Gegen Karies und Mundgeruch sind, ausgenommen von Kinderzahnpasta, alle Zahncremes. Hier sind zu den o. g. Stoffen, außerdem noch anorganische Fluoride und Zinksalze hinzugefügt.
- Gegen Schmerzempfindlichkeit und Entzündungen (Sensitive), auch fürs Zahnfleisch, bekommt eine Zahnpasta Kalium- und Strontiumsalze, sowie Kamillenextrakt und Allantoin beigesetzt.
- Medizinische Zahncremes, welche antibakteriell wirken, haben eine hohe Konzentration aus Zinkchloriden. Diese Produkte wirken auch gegen den Zahnfleischrückgang.
- Zahnweiss-Zahncreme (Raucherzahncreme) besteht aus gröberen Putzkörpern, welche beim Zähneputzen die Zahnsubstanz abschmirgeln. Vorsicht: Oftmals wird diese Zahnpasta einem Bleaching beim Zahnarzt gleichgesetzt. Der Zahnarzt verwendet dafür jedoch Wasserstoffperoxid oder Carbamidperoxid und muss dafür keine Zahnsubstanz opfern.
- Erosionsschutz-Zahncremes gibt es nur in der Apotheke und schützen die Zähne vor Schmelzverlust. Diese Zahncremes besitzen zum einen weniger Putzkörper, scheuern dadurch weniger und eine vergleichsweise sehr hohe Konzentration an Fluoriden. Bekanntester Vertreter dieser Art Zahnpasta ist das Elmex-Gelee.
- Gegen bluten des Zahnfleisches gibt es ebenso spezielle Zahncremes die durch Chlorhexidin oder Triclosan das Anhaften des Zahnbelages abschwächen. Außerdem beruhigt diese Zahnpasta durch Salbei- und Kamilleextrakte entzündete Stellen.
Welche Zahnpasta soll ich jetzt benutzen?
Einfache Frage, einfache Antwort – alle. Bei Zahncremes gibt es nicht die Eierlegendewollmichsau, deshalb sollten Sie im Jahr öfters durchwechseln. Wenn Sie ausschließlich auf beispielsweise die günstige DONTODENT von DM setzen, fehlt Ihnen langfristig Schutz.
Bei mir sind in der Regel drei Zahncremes in der Rotation im Einsatz. Neben einer günstigen Zahnpasta gegen Karies, ergänze ich zweimal die Woche mit einer Zahnpasta für den Erosionsschutz und hin und wieder benutze ich ein Sensitiveprodukt gegen den Zahnfleischrückgang.
Fazit und Ausblick
Sie sehen also, auch bei der Zahnpflege ist viel Eigeninitiative gefragt und nach diesem Artikel wissen Sie auch wie es sein kann, dass eine Zahnpasta 0,40 Euro und eine andere 8,00 Euro kosten kann.
Im nächsten Artikel unserer Serie “Zahn” kümmern wir uns um Mundwasser. Ist ein Mundwasser notwendig? Auf was gilt es zu achten und wie oft sollte es angewendet werden?