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Im Deutschunterricht habe ich die Faustregel gelernt: bis Zwölf als Wort und drüber als Ziffern. Meiner Deutschlehrerin zuliebe habe ich diese Regel beherzigt. Falsch: Nicht meiner Deutschlehrerin zuliebe sondern meiner Liebe zu guten Zensuren. (Später fasste es einer meiner Professor so zusammen: Der wahrhaft intelligente Student schreibt in einer Prüfung nicht das, was richtig ist, sondern das, was der Professor hören will.)
Mein Verhältnis zu Zahlen und Ziffern wird wohl hauptsächlich durch meinen Brotjob als Mathematiker/Informatiker geprägt – Ungenauigkeit ist ein “No Go”. Aber ein hohes Maß an Erfahrung sagt mir auch, dass zu viel Genauigkeit in den meisten Fällen gar nicht nötig ist. Hier folgen also ein paar Anhaltspunkte, wie Zahlen so in Prosatexte eingefügt werden können, dass sie das Leseerlebnis nicht schmälern.
1. Texte bestehen aus Worten. Ziffern stören da.
Ich persönlich halte viel davon, wenn Prosatexte nur aus Wörtern bestehen. So weit wie möglich verwende ich daher Zahlwörter statt Ziffern. Es gibt zwei Ausnahmen; die sind in den nächsten Regeln erläutert.
2. Wie viel Genauigkeit braucht die Geschichte wirklich?
Man stelle sich folgendes Gespräch vor:
“Was hast’n für die Karre bezahlt?”
“Vierundzwanzigtausendvierhundertsiebenundachtzig Euro und dreiundsiebzig Cent.”
Klingt das realistisch? Oder eher das hier:
“Was hast’n für die Karre bezahlt?”
“Fünfundzwanzigtausend.”
Selbst wenn der erste Betrag tatsächlich auf der Rechnung stand, runden wir im täglichen Leben meist auf ganze, leichter zu merkende Beträge auf.
Beim Schreiben heißt das: so viel Genauigkeit ist meist gar nicht nötig. Runde Zahlen so weit, dass sie sich als Wörter gut lesen lassen.
3. Je unbedeutender die Zahl, desto leichter sollte man sie lesen können
Am besten illustriere ich das mit einem Beispiel:
Der Familienwocheneinkauf bei Aldi kostet 138,96 Euro.
So geschrieben ist es schnell zu lesen und schnell wieder vergessen. Wenn die Zahl keine weitere Bedeutung hat, dann kann man das ruhig so schreiben – auch mit Ziffern.
Anders verhält es sich, wenn die Zahl eine Bedeutung hat. So mute ich dem Leser in “Herz aus Stein” mehrfach die Zahl einundzwanzigtausenddreihundertfünfundsechzig zu. Warum? Die gleiche Zahl wird von zwei unterschiedlichen Personen angegeben, wenn es um den Preis für ein Herz auf dem Schwarzmarkt geht. Deutlicher kann man kaum machen, dass beide im gleichen Laden einkaufen, obwohl sonst keine Verbindung zwischen ihnen bekannt ist.
Wie heißt es so schön? Regeln sind dazu da, dass man nachdenkt, bevor man sie bricht. Gibt es andere Regeln oder Ansichten zu Zahlen und Ziffern? Sicher. Diese hier sind die Grundregel meines persönlichen Stils und meiner Schreibweise. Welche Regeln habt ihr euch gestellt? Ich würde darüber gern mehr in den Kommentaren lesen.