Yucatan Rundreise – Unterwegs auf den Spuren der Maya im Süden Mexikos

Von Southtraveler

Heute nehme ich dich mit auf meine 3-wöchige Yucatan Rundreise. Die Halbinsel im Südosten Mexikos ist ein äußerst beliebtes Reiseziel. Diese Region verfügt über eine ausgedehnte touristische Infrastruktur, die sich von Cancún aus über die Küste bis ins Landesinnere erstreckt. Die Gegend beherbergt gut erhaltenene Maya-Ruinen, international anerkannte Tauch- und Schnorchelplätze, wunderschöne Kolonialstädte, örtliche Kooperativen mit verantwortungsvollen Tourismusprojekten und Biosphärenreservate.

3 Wochen war ich auf den Spuren der Maya quer durch Yucatan unterwegs, habe in Hängematte und Dschungelhütte geschlafen, bin durch Cenoten geschwommen, habe eine Kanutour in Bacalar gemacht und bin auf der Insel Cozumel mit Mantarochen getaucht. Wie du Yucatan abseits der Touristenströme und Maya Themenparks bereist und was du dabei alles erleben kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Meine Yucatán Rundreise - Route:

Cancun - Playa del Carmen - Cozumel - Tulum - Bacalar - Chunhuhub - Valladolid - Merida - Uxmal - Izamal - Cancún

Tag 1 | Abflug nach Yucatan

Nicht schlecht habe ich gestaunt, als im vergangenen Frühjahr eine Mail von meiner mexikanischen Freundin Heidi in meinem Postfach auftauchte. Sie war gerade frisch von ihrer Weltreise zurück in ihrer Heimat, erzählte mir von ihren Erlebnissen und schickte sogleich eine Einladung mit. Komm mich doch endlich mal auf meiner Insel (Cozumel) besuchen. Gesagt, getan. Nachdem ich bereits das Nachbarland Guatemala ausgiebig bereist hatte und der Süden Mexikos schon länger auf meiner Liste stand, kam diese Einladung wie gerufen. Im Mai saß ich also im Flieger Richtung Cancun und war gespannt, was mich in Yucatán so alles erwartet.

Cancún, die Party-Destination für Spring Breaker mit seiner überteuerten, schillernden Hotelzone reizte mich nicht wirklich und so nutzte ich die Stadt nur als Ausgangspunkt meiner Yucatan Rundreise. Ich bestieg einen der zahlreich vorhandenen ADO-Busse am Flughafen in Richtung Playa del Carmen, das ebenfalls einen Ruf als wilde Partyhochburg inne hat.

Tag 2 -3 | Playa del Carmen - Fiesta Mexicana

Mit Playa del Carmen wurde ich leider auch nicht richtig warm. Dass hier der sprichwörtliche Punk abgeht, merkte ich bereits beim Eintreffen am Busbahnhof von Playa. Hunderte von Touristen, einige schon sichtlich unter dem Einfluss von Alkohol, drängten sich in Muskelshirts, Badeshorts und Flip-Flops durch die Straßen.

Alles hier ist auf Massentourismus getrimmt. Auf der Suche nach den atemberaubenden karibischen Stränden war ich nun an einem Ort, der voller amerikanischer Touristen war und nach Abwasser roch. Sogar die Einheimischen begrüßten mich automatisch auf Englisch, was mich zusätzlich irritierte. Ich konnte mir annähernd vorstellen, was hier wohl in der Hauptsaison los ist. Die Preise an der Strandpromenade von PDC sind gesalzen. Ein paar mäßige Quesadillas für 10US$ - nein danke!

Ich fing an, die Stadt weiter weg vom Touristrand zu erkunden und fand doch tatsächlich authentisches mexikanisches Streetfood zu Preisen, wie ich sie von Lateinamerika gewohnt bin. Auch der karibische Strand wurde abseits des überfüllten Hauptstrands zunehmend attraktiver. Das Wasser war so klar, dass ich bis auf den Grund sehen und zahlreiche Fische beobachten konnte. Ein Traum in hellblau. Nach einer unruhigen Nacht im Dorm mit zuviel lauter Partymusik war es an der Zeit, Playa schnell Adios zu sagen und die Fähre nach Cozumel zu besteigen.

Tag 4 - 8 | Isla Cozumel - das Tauchparadies

Von Playa del Carmen ging es in 30 Minuten mit der Fähre auf die Insel Cozumel. Hier nahm mich meine Freundin Heidi in Empfang und ich verbrachte 4 wunderschöne Tage in ihrem Air BnB und auf der Trauminsel.

Wie du auf die Insel kommst, was ich in Cozumel alles erlebt habe und was du dort machen kannst, erfährst du in diesem Beitrag: Isla Cozumel, Mexiko - Reisetipps, Sehenswürdigkeiten und die schönsten Strände

Tag 8 -10 | Tulum - Die Perle der Riviera Maya

Nach 4 Tagen süßen Insellebens war es an der Zeit, das Festland weiter zu erkunden. Von Playa ging es mit dem Bus die Riviera Maya entlang nach Tulum. Die kleine Stadt ist berühmt für weiße Traumstrände und entspannten Hippie Vibe. Tulum teilt sich in zwei Zonen auf: Die ursprüngliche Stadt Tulum-Pueblo mit Restaurants, Bars, Tauchshops und erschwinglichen Hotels und der Strandteil Tulum-Playa mit den berühmten Maya-Ruinen, teuren Luxusresorts, Eco-Lodges und edlen Strandrestaurants.

Die beiden Zonen sind ungefähr 5 km voneinander entfernt und können leicht per Taxi oder Fahrrad erreicht werden. Die besten Hotels und Restaurants befinden sich am Strand, aber wenn du eine bezahlbare Unterkunft und authentisches mexikanisches Essen willst, dann bleibe lieber in Tulum-Pueblo und starte deine Ausflüge von hier.

Ich lieh mir ein Fahrrad für zwei Tage (200 Pesos) und radelte erstmal relaxt durch den Ort, den eine breite Durchgangsstraße durchzieht. Die meisten Bars und Restaurants finden sich entlang dieser Straße.

Nur 30 Minuten mit dem Fahrrad von Tulum entfernt ist die Cenote Dos Ojos, eine der größten und bekanntesten Cenoten Mexikos. Das Höhlensystem der Cenote ist 61 km lang und 118 m tief. Der Name "zwei Augen" kommt daher, dass diese Cenote in zwei Abschnitte unterteilt ist: einer mit blauem, klarem Wasser, der zum Schnorcheln geeignet ist, und einer, der eher für Taucher interessant ist. Preis: 120 Pesos (5,40 €) zum Schnorcheln, 130 Pesos (5,80 €) zum Tauchen.

Den restlichen Tag habe ich ausgiebig zum schorcheln, faul sein und lesen am Traumstrand unter Palmen genutzt.

Die Ruinen von Tulum

Am nächsten Morgen klingelte mich der Wecker früh aus den Federn. Um 7 Uhr ging es los, um mir die wohl schönsten Maya Ruinen in Mexiko anzusehen und den Menschenmassen zu entkommen, die ab 10 Uhr morgens wie die Lemminge Richtung Klippe ziehen. Das frühe Aufstehen hat sich mehr als gelohnt. Ich habe einige beeindruckende Maya-Ruinen auf der meiner Yucatan Rundreise gesehen, doch Tulum in unmittelbarer Strandlage auf einer Klippe mit Blick auf das türkisfarbene Karibische Meer ist kaum zu übertreffen. Ich war fasziniert von den alten Bauten, die zu einem Symbol für die gesamte Region geworden sind.

Tipps zum Besuch der Ruinen von Tulum:

Besuche Tulum früh am Morgen (die Tore öffnen um 8 Uhr), um der Mittagshitze und den Besuchermassen zu entgehen. Der Strand nahe der Stätte öffnet um 9 Uhr. Von hier kannst du tolle Fotos von der Anlage machen. Der Eintritt kostet 60 MX$ =ca. 2,70€.

Unterkunft:

ContainME Eco Chic Hotel*: Gerade mal eine Woche hatte das Hotel neu eröffnet, als ich im Mai dort war. Cooles, modernes Container Hotel mit Garten. Fahrräder können ausgeliehen werden.

Restaurant Tipps für Tulum

  • Burrito Amor - Leckere Burritos und vegane Salate
  • Raw Love - Veganes Restaurant. Tolles Frühstück mit Granola und Rohkost. Alles selbstgemacht, selbstangebaut, keine Tierprodukte.
  • Taqueria Honorio - authentische mexikanische Tacos. Yummi!
  • Zine Food & Films - Einzigartiges Film-Restaurant mit guter Küche

Tag 9 - 12 | Bacalar - Lagunentraum mit hohem Chillfaktor

Meine Freundin Heidi hatte ein paar freie Tage und wollte mir unbedingt die Lagune von Bacalar zeigen. Sie sammelte mich in Tulum ein und wir fuhren Richtung Süden in das kleine verträumte Nest Bacalar. Der Ort selbst ist nicht sonderlich spektakulär, dafür ist die über 40 km lange Laguna Bacalar das wahr gewordene Paradies auf Erden. Sie ist bekannt aufgrund ihrer auffälligen Farbe und Wasserklarheit, unter anderem wegen ihres weißen Kalksteinbodens, der die himmlischen Blautöne zusätzlich verstärkt. Nicht umsonst wird sie Laguna de Siete Colores, die Lagune der sieben Farben genannt. Wie die meisten Gewässer auf der Halbinsel Yucatan speisen unterirdische Flüsse und Cenoten die Lagune.

Wir buchten eine Kayak-Tour. Drei Stunden paddelten wir über den See und hatten eine wundervolle Zeit. Weder Heidi noch ich sind erfahrene Kajakfahrer, aber mit der Hilfe unseres Guides Gunnar kamen wir gut zurecht und erkundeten ausgiebig die Mangroven. Wir lernten viel über die hier vorkommenden Tiere und Pflanzen. Wir sahen Reiher, die wie angewurzelt in den Mangroven standen und nach Beute Ausschau hielten, aber auch Ibisse, Nasenbären, Falken, Schlangen und sogar Krokodile, die Bacalar typisch gechillt in der Sonne brutzelten.

Bacalar ist ideal für Wassersport. Kajakfahren, Stand-up-Paddeln und Segeltouren werden überall angeboten. Für eine Kajaktour empfehle ich Dir Active Nature. Für die 3 stündige Sunset Tour haben wir 475 MXN = ca. 21 € pro Person bezahlt.

Die Lagune ist der perfekte Ort, um ein paar Tage zu relaxen und die Füße hochzulegen. Hektik ist hier ein Fremdwort. Schnapp dir ein Buch oder ein Bier und genieße die Ruhe und Schönheit an einem der schönsten Orte Mexikos.

Unterkunft

Yak Lake House Hostel*: Super Lage direkt am See mit eigenem Steg und tollem Blick. Kanu und Stand-up Paddle Verleih. In die Innenstadt sind es nur wenige Minuten.

Restaurant Tipps für Bacalar

  • Mango y Chile: Stylisches, vegetarisches Restaurant auf dem Gelände des spanischen Forts. Sehr leckere Fallafel.
  • La Piña: Köstliche Tacos & Smoothies zu günstigen Preisen.

Tag 10 - 13 | Chunhuhub - Zu Gast im Dschungel Yucatans

Nach unserem tollen Kurztrip brachte mich Heidi nach Tulum, von wo aus mich alleine auf den abenteuerlichen Weg nach Chunhuhub begab. Dort sollte ich im Rahmen meiner Tätigkeit als Visit.org Ambassador drei spannende Tage bei einer Maya Familie mitten im Dschungel verbringen. Warum ein Tropenregen mir fast den Besuch versaute, was ich im Dschungel alles erlebt habe und warum ich jetzt die perfekten Tamales zubereiten kann, erfährst du in diesem Beitrag.

Tag 14 - 17 | Valladolid - koloniales Kleinod im Herzen Yucatans

Nach meinem Besuch im Dschungel hatte ich Bedarf nach ein wenig mehr Zivilisation und Kultur. Von Felipe Carillo Puerto fuhr ich mit dem Bus nach Valladolid. Ich hatte mich vorab mit der Stadt noch nicht wirklich auseinandergesetzt, umso erstaunter war ich aufgrund der besonderen Schönheit, die Valladolid ausmacht. Ich war sofort verliebt - Valladolid ist eine ruhige, charmante Kleinstadt mit hübschen Kopfsteinpflasterstraßen, lebendiger Mayakultur und hübschen, pastellfarbenen Kolonialgebäuden. Der zentrale Platz mit der eindrucksvollen San Gervasio Kathedrale ist wunderschön und, typisch für Lateinamerika, Dreh und Angelpunkt der Stadt - entspannend und friedlich während des Tages, lebendig und voller Aktivität in den Abendstunden.

Valladolid ist ebenfalls bekannt für seine traditionelle, schmackhafte Maya-Küche mit Gerichten wie Lomitos de Valladolid (Fleisch mit Ei, Tomaten und Bohnen), Longaniza (Die Longaniza de Valladolid ist eine Chorizo ähnliche Wurst, die nur hier vor Ort hergestellt wird) und Poc Chuc. Dieses yukatekische Gericht stammt aus den Zeiten ohne Kühlung , als das Fleisch noch mit Salz konserviert wurde. Langsam gegartes Schweinefleisch wird mit Orangensaft und Essig kombiniert, um die Salzigkeit des Fleisches zu mildern. Außerdem gibt es in Valladolid jede Menge leckere Schokoladen- und Kakaospezialitäten. Außerdem gibt es in Valladolid jede Menge leckere Schokoladen- und Kakaospezialitäten.

Valladolid liegt etwa zwei Stunden westlich von Cancun oder zwei Stunden östlich von Merida, ziemlich genau im Herzen der Yucatan-Halbinsel. Die Stadt wurde zu einer der mexikanischen "Pueblos Magicos" (magische Städte) ernannt, eine Auszeichnung, die den Städten in Mexiko aufgrund ihrer natürlichen Schönheit, ihres kulturellen Reichtums oder ihrer historischen Bedeutung für das Land verliehen wird. Die Provinzstadt ist der ideale Ausgangspunkt für Besuche von Chichén Itzá, Ek 'Balam, Coba und einer Reihe von Cenoten wie Ik-Kil & Dzitnup.

Unterkunft

Hostel Candelaria*: Das schönste Hostel meiner Reise. Das Highlight war der hauseigene, üppig bepflanzte Garten, der mit Hängematten zum Entspannen einlädt. (Calle 35 201F por 42 y 44, Dorm ab 13€)

Restaurant Tipps für Valladolid:

  • Maya Fruits: Smoothies, Säfte und leckere Sandwiches
  • Yerba Buena: Gesunde und vegetarische Küche sowie lokale Gerichte wie Salbutes (Tortilla mit Avocado) und Chilaquiles (Tortilla mit scharfer Soße und Ei)

Chichen Itza & Ek `Balam - Die berühmte & die unbekannte Maya-Stätte

Natürlich war mein Besuch von Valladolid unmittelbar mit dem Besuch der umliegenden Maya-Stätten verbunden. Ich muss zugeben, dass ich ein echter Geschichtsfreak bin und auf meinen Reisen immer versuche, einiges über alte Völker und deren Kultur & Lebensweise zu erfahren. Von daher freute mich auf meiner Yucatan Rundreise vor allem auf die faszinierenden Tempel und Pyramiden, die den Süden Mexikos überziehen. Als Erstes stand für mich die meistbesuchteste Ruinenstadt, Chichen-Itza auf dem Programm. Warum ich trotz der Besuchermassen hin und weg war, kannst du hier nachlesen.

Als Nächstes ging es nach Ek 'Balam. Diesen Trip machte ich spontan mit meinem irischen Travelbuddy Dom und zwei Argentiniern, die wir den Abend zuvor im Hostel kennengelernt hatte. Wir schnappten uns ein Colectivo entlang der Calle 44 in Valladolid und einigten uns schnell auf 50 Pesos pro Person. Da wir zu viert waren, mussten wir nicht wie üblich warten, bis mehr Leute ankamen.

Ek 'Balam ist eine einzigartige und weniger bekannte Maya-Stätte, die von dichtem Dschungel umgeben ist und sich einen Halbtagesausflug nördlich von Valladolid befindet. Was ich an Ek 'Balam toll fand, war, dass wir die Pyramiden wie die mächtige Akropolis erklimmen und sogar einige der kleinen Räume in den Tempeln begehen konnten. Anders als in Chichen-Itza sind die Ruinen hier weniger restauriert, ursprünglicher, von Vegetation überwuchert und im Dschungel versteckt.

Nach der Erkundung der Ruinen besuchten wir die wunderschöne und nahegelegene Cenote X'Canche (ca. 2 Kilometer vom Parkplatz der Ruinen entfernt), um ein erfrischendes Bad zu nehmen.

Tipps für den Besuch von Ek 'Balam:

Lage: 28 km nördlich von Valladolid, Yucatan östlich des Highway 295. Die Fahrt dorthin dauert etwa 25 Minuten. Am besten ein Colectivo (50 Pesos) an der Calle 44 in Valladolid nehmen. Alternativ werden auch Touren nach Ek 'Balam angeboten.
Öffnungszeiten: 8 bis 17 Uhr
Eintritt: 190 Pesos = ca. 8,50 €

Cenote Ik-Kil

Ik Kil ist wahrscheinlich die meist fotografierte Cenote in Yucatan und auch mithilfe von Instagram zum Hype mutiert. Es scheint, als möchte jeder Yucatan Besucher ein Foto von der mit Lianen behangenen Cenote. Ich war neugierig, ob der Hype berechtigt ist. Ich habe daher mal wieder auf das bewährte Colectivo gesetzt und war bereits morgens früh um 9 Uhr in Ik-Kil. Um diese Uhrzeit hielt sich sich der Andrang noch in Grenzen und ich konnte in Ruhe einige Bahnen durch das 40 Meter tiefe Wasserloch schwimmen. Immer begegleitet von schwarzen, welsähnlichen Fischen, die aber harmlos sind. Es war ein tolles Erlebnis und so ganz anders als die dunklere, höhlenähnliche Cenote Suy Tun, die ich ebenfalls besucht habe. Ik-Kil war heller und gerade durch die üppige Vegetation ist sie ein echter Hingucker unter den Cenoten Yucatans.

Wenn gegen 11 Uhr die Busse eintrudeln, hat man keinen Spass mehr. Dann heißt es anstehen, lange warten, eine Runde schwimmen und Platz machen für den Nächstbesten. Daher mein Tipp: Am besten mit dem Mietwagen oder Colectivo auf eigene Faust zur Cenote fahren. Du kannst Dir auch morgens Chichen Itza ansehen und später von dort ein Taxi zur Cenote nehmen.

Öffnungszeiten: 09:00 - 17:00 Uhr
Eintritt: 70 MXN = 4,50€

Tag 17-19 | Merida - Das kulturelle Zentrum Yucatans

Der nächste Stopp auf meiner Yucatan Rundreise war Merida, eine verträumte Stadt, die direkt einem Roman von Gabriel Garcia Marquez entsprungen zu sein scheint - pastellfarbene Häuser aus der Kolonialzeit, rostige Oldtimer, traditionelle Restaurants, Männer mit breitkrempigen Strohhüten. Ich machte mich auf den Weg zur Plaza de la Independencia, dem Hauptplatz, umgeben von den üblichen Verdächtigen: der prunkvollen Kathedrale, dem Regierungspalast und einigen der beeindruckendsten Kolonialgebäuden der Stadt.

Besonders gefiel mir die elegante und von Bäumen gesäumte Paseo de Montejo, eine Straße voller prächtiger Herrenhäuser aus dem 19. Jahrhundert, angelehnt an die Pariser Champs-Élysées. In dem beliebten Viertel gibt es eine Menge Restaurants, Nachtklubs, Museen und Boutique-Hotels. Ein Besuch am Wochenende lohnt sich besonders. Dann erwecken die Plätze und Straßen mit Musik, Tanz und kulturellen Veranstaltungen zum Leben. Ein Pflichtbesuch war der Besuch des Anthropologie Mueums im rosafarbenen Palacio Cantón, eine der größten Villen auf der Avenida. Hier bekam ich einen interessanten Einblick in die präkolumbische Geschichte der Halbinsel Yucatán.

Ein Marktbesuch durfte natürlich nicht fehlen, denn ich liebe es, über Märkte zu ziehen, mich mit Obst einzudecken und die fremdartigen Gerüche und das lokale Leben einzusaugen. Der Lucas de Galvez Markt ist der größte Markt in Merida und definitiv einen Besuch wert.

Unterkunft

Nomadas Hostel*: Super nette Atmosphäre, schöner Pool. Umfangreiches Angebot inkl. Koch-, Yoga- und Salsakurse sowie organisierte Touren.

Restaurant Tipps für Merida:

  • Maya Fruits: Smoothies, Säfte und leckere Sandwiches
  • Yerba Buena: Gesunde und vegetarische Küche sowie lokale Gerichte wie Salbutes (Tortilla mit Avocado) und Chilaquiles (Tortilla mit scharfer Soße und Ei)

Uxmal

Auch rund um Merida waren die Maya fleißig am werkeln. Uxmal sollte meine mittlerweile fünfte Maya-Ruine auf meinem Trip werden. Neben Chichen Itza ist dies die bedeutendste Stätte in Yucatan. Der Komplex ist sehr weitläufig mit zwei Pyramiden, einem Ballspielplatz, einem Palast und einigen kleineren Tempeln. Das Gute vorab - Uxmal war nicht so mit Touristen überlaufen wie Chichen Itza oder Tulum. So konnte ich 3 Stunden lang in Ruhe die beeindruckenden Bauten der Maya wie die gigantische Pyramide des Zauberers unter die Lupe nehmen. Die ebenfalls mächtige Gran Pirámide darf man besteigen und hat einen großartigen Überblick über die Anlage.

Tipps für den Besuch von Uxmal:

Lage: Uxmal liegt auf der Westseite der Yucatan-Halbinsel, etwa 80 km südlich von Merida, eine Autostunde entfernt.
Öffnungszeit: Täglich von 8.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Ruhiger am Morgen, nachmittags belebter.
Eintritt: 140 Pesos = ca. 6 €

Tag 20 | Izamal

Auf meinem Rückweg nach Cancun machte ich auf Empfehlung meines Hostels in Merida Stopp in Izamal, der "gelben Stadt", wie sie aufgrund ihrer gelb bemalten Gebäude genannt wird. Obwohl es eine kleine Stadt ist, gab es viele interessante Dinge zu sehen. Die Stadt ist rund um das große (natürlich gelb angestrichene) Franziskanerkloster San Antonio de Padua zentriert. Es beherbergt ein Museum, das leider geschlossen war, aber ich genoss es auch so, die schattigen Innenhöfe und das größte Atrium Lateinamerikas zu erkunden.

Wieso ist hier eigentlich alles gelb? Häuser, Geschäfte, Kirchen - einfach alles. Diese Frage stellte sich unmittelbar nach meiner Ankunft. War Gelb vielleicht die einzige verfügbare Farbe im lokalen Baumarkt? Natürlich Quatsch. 1993, als bekannt gegeben wurde, dass Papst John Paul II. Izamal als Teil seiner Mexiko Reise besuchen würde, wollte man die Stadt als etwas ganz besonderes präsentieren. Die Farbe Gelb repräsentiert die Sonne. Sie repräsentiert auch die Farbe von Mais, dem Grundnahrungsmittel Mexikos. Also entschied man sich dazu, alle Gebäude einschließlich des Klosters eigelb zu streichen und fertig war die Touristenattraktion.

Wie du eine Yucatan Rundreise auf eigene Faust machst

Am leichtesten geht das mit den ADO-Bussen, die alle größeren Orte in Yucatán und Quintana Roo anfahren. Ich habe einen Teil meiner Rundreise sowohl mit Bussen als auch dem Auto gemacht. Mit einem Mietwagen bist du auf jeden Fall flexibler und kannst auch kleinere Ortschaften und abgelegenere Cenoten erreichen. Generell ist zu sagen, dass die Region sehr einfach zu bereisen ist, da die touristische Infrastruktur gut ausgebaut ist.

Was kostet eine Yucatan Rundreise?

Der Flug nach Cancun kostet 450 - 600 Euro. Für Hostels zahlst du im Durchschnitt 12 - 15 € im Dorm. Wenn du mit mehreren Leuten unterwegs bist, lohnt sich auf jeden Fall ein Mietwagen. Angebote starten hier bei ca. 20 € am Tag. Alleinreisende kommen mit den ADO Bussen und Collectivos günstig von A nach B (Eine Stunde Fahrt mit dem Bus kostet etwa 8 €). Das Essen in Yucatan ist gut & günstig. Wenn du selbst kochst, findest du auf den Märkten eine reichhaltig Auswahl an Gemüse und Obst für kleines Geld. Tacos gibt es überall zu günstigen Preisen (ca. 1,50€) Zusammenfassend kannst du als Backpacker mit Übernachtung, Transport, Eintrittsgeldern und Verpflegung für einen Tag in Yucatan roundabout 35 € ansetzen.

Hast du auch Lust bekommen, eine Yucatan Rundreise zu machen? Hast du noch mehr Tipps? Dann poste sie doch in den Kommentaren.