Verwertungsgesellschaft ist beinhart geblieben.
Am Ende stand die Einigung in einem Streit, der 2009 anfing als die GEMA erstmals von YouTube etwa 0,375 Cent pro Klick auf ein Musikwerk verlangt. Im Interview mit der Tagesschau meinte der bekannte Blogger Johny Häusler auch, dass die GEMA „beinhart geblieben" sei. Die GEMA ist die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte - eine Verwertungsgesellschaft. Verwertungsgesellschaften sollen in Deutschland die Rechte von Musikern und Urhebern vertreten. Damit sind sie eine Art Gewerkschaft für Künstler.
Oder wie es MDR Aktuell auf seiner Facebookseite formulierte:
Meine Meinung: YouTube hat der GEMA nachgegeben - aber zu welchen Konditionen?
Es ist gut, dass sich YouTube mit der GEMA geeignigt hat. Dennoch bedeutet das nicht, dass nun der schwarze Bildschirm zu gesperrten Inhalten verschwindet. Er dürfte seltener werden - aber es gibt weiterhin gesperrte Inhalte bei YouTube.
Allein durch Ländercodes verhindern bspw. viele US-amerikanische Kanäle, dass ihre Videos im Ausland angesehen werden. Auch BBC oder die ARD verwenden diese Art Geoblocking. Das gibt es bei YouTube natürlich auch weiterhin.
Dass sich GEMA (die ohnehin eher der Buhmann der Nation zu sein scheint) und YouTube geeinigt haben, ist wichtig. Dass sich die GEMA durchsetzen konnte, ist noch bedeutsamer. Leider wissen wir nicht zu welchen Konditionen, also: Wie viel bekommen Künstler nun pro Klick? Doch auch wenn es die ursprünglich anvisierten 0,375 Cent pro Klick wohl nicht sein dürften ist dieser Ausgang dennoch ein gutes Signal: Auch Gesellschaften im öffentlichen Interesse können gegen Branchenriesen mit Quasi-Monopol wie YouTube, die eine Google-Tochter ist, bestehen.
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