YOGA | yin & yang

Von Marislilly

Hi ihr,

welche Yoga-Stile kennt ihr so? Dynamische Vinyasa-Stile, Ashtanga, Iyengar, Anusara? Vielleicht habt ihr Yin Yoga auch bereits gehört oder wart sogar bereits bei einer Stunde. Ich habe erst eine Yin-Stunde mitgemacht und das war in Lagos, Portugal als wir in unserem kleinen Honeymoon waren. Zuletzt hatte ich die Gelegenheit einen 3-stündigen Workshop mitzumachen und habe sie genutzt, um einen kleinen Einblick in diesen so ganz anderen Yoga Stil zu gewinnen.

Yin, Yang, what?

Yin & Yang kennen die meisten von uns - weiblich & männlich, hart & weich, Bewegung & Ruhe, schwarz & weiß. Den Ausdruck Yang Yoga kannte ich persönlich gar nicht und die Einteilung - auch wenn sie sehr nachvollziehbar ist - war mir zunächst überhaupt nicht geläufig. Wohl gehören alle von mir oben genannten Yoga Arten zum "Yang"-Teil und sind eher körperbetont und dynamisch. Yin Yoga ist im Gegensatz dazu ruhig, passiv und wird meist im Sitzen oder Liegen praktiziert.

Es finden sich aber auch so in einer 'klassischen' Yoga Stunde - egal welcher Art - viele Elemente beider Arten, denn um ausgeglichen zu sein benötigt man neben Anspannung auch Entspannung, Dynamik und Ruhe, Kraft und Sanftheit. Logisch eigentlich.

Dementsprechend finden sich in Yin Klassen auch keine atemberaubenden Asanas, keine Kopfstände, kein Handstand, keine Chaturangas. Stattdessen: Frog Pose, Child's Pose, Vorbeugen, Hüftöffner - jede Menge Posen, die man laaaaange halten kann und die mit anhaltender Dauer immer tiefer und entspannender werden. Die Auswahl an Positionen ist eingeschränkter als bei anderen Stilen. Klassischerweise werden die Asanas sehr lange gehalten: zwischen 3 und 10 Minuten. Wer schon mal 6 Minuten in einem Hüftöffner verharren 'musste', weiß wie hart das sein kann.

Schon von Faszienyoga gehört? Das wird Yin Yoga sein ;-) Dehnung und Flexibilität werden definitiv geschult und verbessert. Auch wenn man sich klassischerweise nicht aufwärmt für die Yin Klasse geht man locker, gedehnt und vor allem leicht muskelkaterig aus der Stunde raus.

Übung in Achtsamkeit?

Yin - als Gegensatz zu Yang und damit zu all den Yogastilen, die ich sonst so gerne mache - ist ruhig, zwar im Fluß, aber vor allem in sich gekehrt. Wie auch sonst im Yoga zentriert der Atem die Asana und den Yogi, keine "komplizierte" Haltung verklärt den Blick, man gelangt leicht(er) in eine Meditation und kann (endlich?) Zeit für sich finden. Hat man in die Position gefunden, verbleibt man dort für eine gute Zeit und kommt so in Kontakt mit verschiedenen Empfindungen, die man auskosten, auslosten, betrachten kann. Finde ich das angenehm? Wo ziept es? Empfinde ich Schmerz oder Dehnung? Geht das Gefühl weg? Fühle ich mich sicher in der Position? Wird es einfacher?

Yin Yoga lädt also dazu ein, noch mehr bei sich selbst zu sein und zur Ruhe zu kommen - die körperliche Ruhe und Entspannung strahlt so hoffentlich auf den Geist ab und man entspannt sich. Ganz im Gegensatz zum Ashtanga, wo der Geist durch die vorgegebene Bewegung zur Ruhe gebracht wird.

Yin Yoga ist der passende Gegenpol zu den fordernden und kraftvollen Stilen, aber wie ich zu Yin Yoga für mich persönlich stehe, lest ihr demnächst auf dem Alabaster Blogzine. Denn irgendwie war meine Erfahrung damit ganz anders, als ich erwartet hatte.

Habt ihr Erfahrung mit Yin Yoga?