Yoga auf Amerikanisch und so

So, ich bin gut in den Staaten angekommen. Natürlich werde ich auch noch ausführlich von den Dingen berichten, die mir Dr. Ungut bislang angetan hat, aber dazu im nächsten Post…

Mein Tag find um 2 Uhr an. Das nennt sich Jet-lag. Ich konnte ums Verrecken nicht mehr schlafen. Also vertrieb ich mir die Zeit damit, ein Yogastudio herauszusuchen. Da bin ich dann in aller Herrgottsfrühe hinmarschiert. Ja, genau. Hinmarschiert. Der Typ an der Rezeption meinte, ich hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank, das sind doch mindestens 5 km. Wo ist das Problem? Auf der Straße konnte ich mir die Stadt mal ganz in Ruhe ansehen. Ich war schließlich noch nie an der Westküste. Dabei fielen mir folgende Sachen auf:

  • wie schon getwittert: San Diego sieht aus wie New Orleans, ist nur lange nicht so schön. Ok, in aller Fairness habe ich natürlich noch nicht alles gesehen. Aber es heißt doch immer, California sei so anders als der Rest der USA. Davon habe ich noch nichts gemerkt.
  • der Amerikaner an sich legt bei jedem meiner Besuche mindestens einen BMI-Punkt zu
  • in San Diego hat jeder einen Hund
  • wenn sie keinen Hund haben gehen sie zu zweit joggen
  • Turnschuhe. Ich versteh’s nicht.

Irgendwie habe ich es trotz der in schillerndsten Farben vom Typen an der Rezeption beschriebenen Gefahren, die da auf dem Bürgersteig auf mich lauern könnten, bis zum Yogastudio geschafft. Dort war ich positiv überrascht. Im Studio sahen alle so aus wie in Deutschland oder sonstwo auf der Welt im Yogastudio: weiblich, ca. 25-45 Jahre alt und, jetzt kommt’s, SCHLANK! Man war sehr nett zu mir, aber das sind die Amis ja eigentlich immer. Jedenfalls fühlte ich mich gut aufgenommen. Die Stunde fand bei Laura statt. Ich hatte mich geschickt in der letzten Reihe positioniert, was bei 20 Teilnehmern einen gewissen Sichtschutz bot. Laura hat mich aber trotzdem gefunden. Eigentlich gab sie bei so vielen Teilnehmern nur wenig Assists, aber auf mich hatte sie es abgesehen. Sie drehte mich in die unmöglichsten Positionen, und als ich fast blau anlief sagte sie: “Atmen! Du musst atmen! Atmest du?” Hätte ich noch Luft bekommen, hätte ich gelacht. Als Anästhesistin ist das ja eigentlich mein Satz. Ich presste nur hervor: “Ein bisschen.”, während meine Wirbelsäule sich einmal komplett um sich selbst gedreht hatte. “Du musst atmen.”  Mit einer Lunge, die auf Größe einer Zitrone zurechtgedreht wurde, ist das aber schwer. Als Laura wieder von mir abließ und ich japsend auf dem Boden zu liegen kam, bemerkte sie nur trocken: “Du bist etwas überflexibel. Ich hätte nicht gedacht, dass man einen Menschen überhaupt so weit aufdrehen kann.”

Danke.
Aber ich komme wieder. Bin ja masochistisch veranlagt.


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