..all my troubles seemed so far away. Now it looks as though they’re here to stay.” Kennt ihr das? Ich meine jetzt nicht das Lied von den Beatles, das setze ich voraus. Obwohl es erschreckend ist, wie wenig Menschen da draußen Klassiker kennen. Ich meine diese Stimmung. Obwohl ich niemand bin, der ans Yesterday glaubt. Ich konzentrier mich lieber aufs Tomorrow. Jetzt wo ich das so vor mir sehe, frage ich mich, ob das nicht zu gehetzt wirkt. Und hat Tomorrow überhaupt einen Sinn? Bei der Gelegenheit: was soll das bedeuten? Tomorrow, tomorrow I love you. Was ist mit hier und jetzt? Oder ist es bezogen auf immer noch? Bei kleinen Kindern wenig überraschend. Die sind sehr, sehr genügsam. Das schlimmste Kinderlied ist ja, Muttersein hin oder her, für mich schon immer gewesen ‚Mama‘. Dafür musste er förmlich zur Strafe erwachsen werden
Jetzt lenk ich mich wahrscheinlich selbst ab. Was ist also der Sinn von Tomorrow? Wenn die Zeit des Tomorrow vorbei ist, ist es auch nur Yesterday. Wozu dann also das Ganze? Als Kind fand ich das bei Dickens immer traurig. Da konnte der Geist, der gegenwärtigen Weihnacht so fröhlich sein wie er wollte, für ihn war’s vorbei. Ich hatte den Eindruck, ich gucke jemanden beim Sterben zu. Ich weiß, ich war schon als Kind seltsam. Aber bin ich die einzige, der es so ergangen ist? Bitte, es muss sich doch jemand melden, der sagt, er fand es auch scheiße. Immer das Wiederkehrende in einem geschlossenen System in dem das Einzelne nichts bedeutet. Ja ich weiß jedes Weihnachtsfest ist für sich schön und eigentlich reihen sie sich aneinander. Aber verdammt, ich meine hier was anderes.
Manchmal da frage ich mich, ob das alles Sinn macht. Wozu das Ganze? Wenn es Bereiche gibt, in denen es nicht klappt. So einzelne. Das ist normal. Aber wenn es überall nur noch Krisenherde gibt, und man nur weinen möchte, aber auch dazu weder Kraft, noch Zeit hat. Dann frage ich mich, ob sich das überhaupt noch lohnt? Wofür denn? Durchhalten um des Durchhaltens Willen? Warum? Klar, man kann sich engagieren, man kann sein Bestes geben. Aber wenn man nichts davon hat. Warum?
Habe ich schon mal erzählt, dass mein Lieblingslied ‚The winner takes it all‘ von ABBA ist? Neben ‚Bohemian Rhapsody‘ von Queen. Aber darauf will ich nicht hinaus. Wobei, bei genauer Betrachtung haben beide Protagonisten versagt. Der Antiheld an dem man sich gemessen, nicht zu sehr als Loser fühlt. Obwohl mindestens einen wüsste ich auch, den ich erschießen könnte. Was ist wenn unsere Würfel schon im Vorhinein geworfen wurden? Und damit das Spiel entschieden ist. Einzelne dazu bestimmt sind klein zu bleiben, als Zuschauer am Spielfeldrand. So fühl ich mich manchmal. Egal wie sehr man strampelt, vielleicht ist im meinen Fall strampeln falsch, es sind immer nur die Anderen, bei denen man das Gefühl hat, ohne große Anstrengung kriegen sie einfach alles. Und manchmal da hab ich da Gefühl, mir gelingt gar nichts und ich bin unheimlich müde von dem großen Ganzen um mich herum.
Ist das jetzt meckern auf hohen Niveau? Darf ich mich beschweren, schließlich leide ich keinen Hunger und muss nicht um mein Leben fürchten. Gemessen daran, geht es mir doch gut. Was tut man gegen das Gefühl, dass es besser sein sollte? Oder ist es nur Neid, der völlig unberechtigt ist? Es lässt sich doch nicht leugnen, dass es Einige schwerer im Leben haben, als Andere. So sieht das wahrscheinlich jeder subjektiv für sich. Aber ich bin müde davon mich damit selbst zu trösten. Die Frage ist nur, ob ich glücklicher wäre, wenn alles immer wie am Schnürchen laufen würde. So völlig ohne Kraftaufwand und Herausforderung. Ich befürchte nicht. Aber gerade ist es einfach zu viel. Wenn das Leben wirklich ein Spiel ist, so habe ich gerade nur ne Karte gezogen die mich innehalten lässt, um meine Strategie zu überdenken. In dem Sinne: why should I complain?
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