Geschichte
Wie die meisten indigenen Völker sind sie wahrscheinlich vor 15.000 Jahren über die Beringstraße zwischen Asien und Amerika emigriert. In Brasilien umfasst das Territorium der Yanomami 9,6 Millionen Hektar und in Venezuela beträgt das Biosphärenreservat 8,2 Millionen Hektar. Insgesamt besiedeln sie weltweit das größte bewaldete indigene Territorium.
„Unser Land ist unser Erbe“, diesen Leitspruch haben die Yanomami verinnerlicht. Und wie viele andere indigenen Völker auch, gehen sie respektvoll mit der Umwelt, in der sie leben, um. Leider wurde auch der Lebensraum der Ureinwohner eingeschränkt. Auf dem Land der Yanomami arbeiten mehr als 1.000 Goldgräber, die Krankheiten – wie Malaria, Masern, Grippe etc. - einschleppen, die Flüsse verunreinigen, Fische vergiften und Wälder abholzen. Immer wieder kommt es auch zu Übergriffen und Angriffen von Außenstehenden, die oft tödlich enden.
In Brasilien haben die Indigenen immer noch keine Besitzrechte an ihrem Land erhalten. Die Regierung weigert sich, da sie das Land der Yanomami verkleinern möchte, um die übrige Fläche für den Bergbau, Viehzucht und Besiedelungen zu nützen. Im Gegenteil, die brasilianische Regierung hat Baracken für Militär auf dem Gebiet der Yanomami errichtet, was zu weiteren Spannungen und Gewalttaten führte.
Lebensweise
In großen kreisförmigen Gemeinschaftshäusern leben die Yanomami, die Yanos oder Shabonos genannt werden. Jede Familie hat ihre eigene Feuerstelle, wo gekocht wird. In der Nähe des Feuers werden für die Nacht Hängematten aufgehängt, in denen die Familien schlafen. Die Nacht hindurch wird das Feuer geschürt, damit es die Bewohner warm haben.
Die Ureinwohner sind ein friedliebendes Volk. Es gibt keinen Anführer, die Gemeinschaften sind unabhängig voneinander. Gibt es doch Meinungsverschiedenheiten, werden diese in meist sehr langen Debatten ausdiskutiert, wobei jeder ein Mitspracherecht hat.
Auch hier gibt es eine klare Rollenverteilung bei der Nahrungsbeschaffung. Die Männer gehen auf die Jagd, um Pekari, Tapir, Reh und Affen zu erlegen. Die Frauen pflegen die Gärten, in denen etwa 60 verschiedene Feldfrüchte angebaut werden.
Bei einem erlegten Wild wird das Fleisch an Freunde und Familie verteilt. Im Gegenzug erhält man auch Fleisch von den anderen. 10 % macht der Fleischkonsum aus, 80 % werden von den angebauten Feldfrüchten zu sich genommen.
Anders wie in unserer modernen Zeit benötigen die Yanomami nur 4 Stunden am Tag, um ihre materiellen Bedürfnisse zu befriedigen. Die restlichen Stunden bleiben für soziale Aktivitäten und der Freizeit übrig.