Yana – der spirituelle Ansatz im Dharma

Yana – der spirituelle Ansatz im DharmaWeil manche meinen, die Dreiteilung der Ansätze (Yana; Fahrzeug) im Dharma wäre das Um und Auf. Sorry, aber das ist es nicht. Es werden in den verschiedenen Sutras unterschiedliche Modelle der Yanas (Fahrzeuge) skizziert. Schauen wir uns zunächst einmal einige Gliederungen an, so wie sie in den Sutras und von den Gelehrten vorgenommen wurden.

Zum einen gibt es das Modell des Ekayana (Ein Fahrzeug), das als Buddhayana vornehmlich im Saddharmapundarikasutra verkündet wird. Auch andere Mahayana-Sutras wie das Sutrasamuccaya stützen sich auf diese Position.

Dann gibt es das Modell der zwei Fahrzeuge – Hinayana und Mahayana. Die Unterscheidung wird im Mahayanasutralamkara vorgenommen.

Das Yanatraya oder Triyana – also die eingangs erwähnte Dreiteilung der Fahrzeuge – besteht aus Shravakayana, Pratyekabuddhayana und Bodhisattvayana. So wird’s im Mahavastu erwähnt. Auch im Abhidharmakoshabhasya und dem Vibhasaprabhavrtti des Abhidharmadipa gibt es Hinweise auf diese Art der Gliederung.

Dann gibt es noch eine Gliederung in Shravakayana, Pratyekabuddhayana und Mahayana, wobei letzteres wiederum in zwei weitere Fahrzeuge – das Paramitayana und das Mantrayana – unterteilt wird. Diese Art der Dreiteilung war bei den Indern und später bei den Tibetern übrigens sehr beliebt, weshalb die Tibeter dann auch noch andere Unterscheidungsmerkmale herangezogen haben. Da gab’s also dann auch noch das Fahrzeug, das durch die Befreiung aus dem Ursprung von Samsara gekennzeichnet ist, plus das Fahrzeug das durch Entsagung Weisheit (Wissen) und das Fahrzeug das durch die Mittel der Transformation gekennzeichnet ist.

Ein Vier-Yana-Model wird im Kshitigarbhasutra erwähnt. Da gibt es das Svargayana (das Fahrzeug, das zu einem guten Ziel führt), das Shravakayana, das Pratyekabuddhayana und das Mahayana. Auch im Manjushrinamasamgiti findet sich so ein Vierer-Model – Shravaka, Pratyeka, Maha, die alle als Ursachenfahrzeuge bezeichnet werden und zusätzlich noch das Mantrayana, das als Ergebnisfahrzeug – auch Phalayana – gilt.

Im Lankavatarasutra werden fünf Yanas erwähnt. Das Devayana, das Brahmayana, das Shravakayana, das Pratyekabuddhayana und das Tathagatayana. Wieso Deva und Brahma da getrennt gezählt werden, wissen auch die gelehrten Köpfe nicht zu beantworten, da sich beide auf himmlische Wesen und Bereiche beziehen. Im Akshayamatinirdeshasutra findet man auch fünf Yanas gezählt: Devayana, Manusyayana, Shravakayana, Pratyekabuddhayana und Mahayana. Im Akshayamatinirdeshatika werden auch fünf Fahrzeuge erwähnt, wobei dort das Lokattarayana und das Laukikayana vorkommen, die als weltliche Fahrzeuge gelten und somit dem Devayana und Brahmayana zugerechnet werden können.

Im Guhyagarbhatantra findet man ebenfalls fünf Fahrzeuge: Devamanusyayana, Shravakayana, Pratyekabuddhayana, Bodhisattvayana und Mantrayana. Also vier Ursachenfahrzeuge und ein Ergebnisfahrzeug.

Eine Einteilung in neun Fahrzeuge findet sich in der tibetischen Tradition bei den Nyingmapas (und den Bönpos). Dort werden das Shravakayana, Pratyekabuddhayana, Bodhisattvayana als Ursachenfahrzeuge bezeichnet, wie sie im Sutrayana zusammengefasst sind. Weitere sechs Fahrzeuge finden sich als Ansätze der äußeren Tantras, und zwar als Kriyatantra, Charyatantra, Yogatantra. Und als höchste Ansätze werden hier das Mahayoga, Anuyoga und Atiyoga (Dzogchen) gesehen, da sie die inneren Tantras sind. Diese Gliederung ist speziell tibetisch, da man dafür keine indischen Quellen findet. Allerdings steht es nicht im Widerspruch zur indischen Dharma-Tradition, da dort eben eine Vielzahl an Yanas gezählt werden. Und aus Sicht der Nyingmas kann man alle neun Fahrzeuge ihres Systems in dem bereits erwähnten Modell des Triyana – Hinayana, Mahayana, Vajrayana – zusammenfassen.

Dann gibt es sogar ein N-Yana-Modell, ein Nanayana, wie es im Lankavatarasutra genannt wird. Dieses Nanayana bezeichnet die unendlich große Anzahl an Ansätzen, sodass man sie gar nicht zählen kann.

Dann gibt es noch das A-Yana, das Nicht-Fahrzeug, ebenfalls im Lankavatarasutra erwähnt. Die Idee hinter dem A-Yana – dem Nicht-Fahrzeug – ist, dass Wesen, sobald sie das Ufer der Befreiung erreicht haben, kein Fahrzeug mehr brauchen. Gemeint ist damit, dass die Vorstellung von einem Fahrzeug, das Wesen wohin befördert nur so lange erforderlich ist, wie es Wesen zu befördern gibt.

Nutzen von Gliederungen

Welchen Nutzen hat nun diese Vielzahl der Gliederungen? Sowohl in Indien wie auch in Tibet hat man versucht, die zahlreichen Lehren des Buddha in verschiedene Ansätze einzuteilen und so eine Übersicht zu ermöglichen. Ein weiterer Grund war wohl die Unterscheidung zwischen buddhistischen Ansätzen und nicht-buddhistischen Ansätzen zu unterscheiden. Vajragarbha, ein Autor des Hevajrapindarthatika hat sich besonders auf das Triyana-Modell gestützt, da er diese Einteilung in Shravakayana, Pratyekabuddhayana und Mahayana als hilfreich ansah, während er gleichzeitig weltliche Fahrzeuge – also ein viertes und/oder fünftes – verwarf. Allein dies reichte, dass die Einteilung wie sie die Nyingmapas in Tibet vornahmen, immer wieder kritisiert wurde.
Aus buddhistischer Sicht kann man zwischen einem Laukikayana – weltlichen Fahrzeug – und einem Lokattarayana – überweltlichen Fahrzeug – unterscheiden. Und welches Fahrzeug benutzt du?


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