Nun ist es also so weit. Yalook, das ehemals extrem innovative Fashion-Startup der Otto-Group erscheint seit drei Tagen "in neuem Glanz". So zumindest das offizielle Wording auf der Yalook-Website.
Was hat sich getan? Nachdem Yalook vor gerade einmal eineinhalb Jahren an den Start gebracht wurde, um den Modemarkt gründlich aufzumischen, ist die Seite heute ein Vergleichsplattform mit Artikeln von Dress-for-Less, Zalando, Yoox, Fashionsisters und natürlich Otto.
Irgendwie traurig, aber offensichtlich hat man ordentlich Geld verbrannt, und der Otto-Vorstand hat die Geduld verloren (offiziell gemacht, dass es mit dem damaligen Geschäftsmodell nicht weiter geht, wurde es schon im August 2010). Schon lustig: ein Discount24 durfte über 10 Jahre lang jedes Jahr Verluste machen, bevor "der Stecker gezogen" wurde. Bei Yalook gab es hier wesentlich weniger Geduld. Und ratet mal, was Discount24 heute ist? Na... genau: ein Aggregator bzw. eine Vergleichsseite. Genau wie Yalook unter dem Dach von Smatch/Shopping24. Smatch? Ja: noch ein Aggregator!
Macht irgendwie vom Geschäftsmodell ja auch eine Menge Sinn: als Aggregator oder Vergleichsseite hat man jede Menge Vorteile - nicht zuletzt den, dass man kein Warenrisiko zu tragen hat. Denn im Endeffekt ist genau das die Crux im Versandhandel: Du kaufst Ware ein, nimmst sie auf Lager und musst dann zusehen, dass Du die Ware loswirst. Ob das Jeans, Kleider oder Kühlschränke sind. Und jeden Monat, den die Ware im Lager liegt, kostet sie Geld (Lagerung etc.). Und bindet Kapital. Und verliert an Wert.
Da hat man es als Aggregator wesentlich leichter: das Risiko liegt beim jeweiligen Shop. Selbst kann man sich an den (prozentualen) Verkaufsprovisionen freuen. Risiko = 0. Toll, oder?
Naja, einen Haken hat das ganze natürlich: wenn man die - angenommen - stattlichen Ressourcen, die ein Unternehmen der Otto-Group unweigerlich hat, bezahlen will, dann muss man schon ordentlich Traffic auf die Seite knallen. Problem: irgendwann versiegt der Traffic, den man aufgrund des Markenaufbaus kostenlos über Google bekommt (hier am Beispiel Discount24). Und ob es an dieser Stelle dann so wahnsinnig viel Sinn macht (=es sich rechnet), den Traffic zu kaufen, indem man bei prominenten Begriffen wie "Fernseher" bei Google auf Platz 1 steht?! Wage ich mal zu bezweifeln.
Naja, soll ja nicht mein Problem sein. Yalook ist, was bezahlte Werbung angeht im Moment sehr, sehr zurückhaltend. Ich denke mal, man wartet ab, wie sich das neue Konzept bewährt.
Nichtsdestotrotz: ich drücke Yalook natürlich die Daumen.
PS: Props an Exciting Commerce zur Inspiration für diesen Artikel.
Was hat sich getan? Nachdem Yalook vor gerade einmal eineinhalb Jahren an den Start gebracht wurde, um den Modemarkt gründlich aufzumischen, ist die Seite heute ein Vergleichsplattform mit Artikeln von Dress-for-Less, Zalando, Yoox, Fashionsisters und natürlich Otto.
Irgendwie traurig, aber offensichtlich hat man ordentlich Geld verbrannt, und der Otto-Vorstand hat die Geduld verloren (offiziell gemacht, dass es mit dem damaligen Geschäftsmodell nicht weiter geht, wurde es schon im August 2010). Schon lustig: ein Discount24 durfte über 10 Jahre lang jedes Jahr Verluste machen, bevor "der Stecker gezogen" wurde. Bei Yalook gab es hier wesentlich weniger Geduld. Und ratet mal, was Discount24 heute ist? Na... genau: ein Aggregator bzw. eine Vergleichsseite. Genau wie Yalook unter dem Dach von Smatch/Shopping24. Smatch? Ja: noch ein Aggregator!
Macht irgendwie vom Geschäftsmodell ja auch eine Menge Sinn: als Aggregator oder Vergleichsseite hat man jede Menge Vorteile - nicht zuletzt den, dass man kein Warenrisiko zu tragen hat. Denn im Endeffekt ist genau das die Crux im Versandhandel: Du kaufst Ware ein, nimmst sie auf Lager und musst dann zusehen, dass Du die Ware loswirst. Ob das Jeans, Kleider oder Kühlschränke sind. Und jeden Monat, den die Ware im Lager liegt, kostet sie Geld (Lagerung etc.). Und bindet Kapital. Und verliert an Wert.
Da hat man es als Aggregator wesentlich leichter: das Risiko liegt beim jeweiligen Shop. Selbst kann man sich an den (prozentualen) Verkaufsprovisionen freuen. Risiko = 0. Toll, oder?
Naja, einen Haken hat das ganze natürlich: wenn man die - angenommen - stattlichen Ressourcen, die ein Unternehmen der Otto-Group unweigerlich hat, bezahlen will, dann muss man schon ordentlich Traffic auf die Seite knallen. Problem: irgendwann versiegt der Traffic, den man aufgrund des Markenaufbaus kostenlos über Google bekommt (hier am Beispiel Discount24). Und ob es an dieser Stelle dann so wahnsinnig viel Sinn macht (=es sich rechnet), den Traffic zu kaufen, indem man bei prominenten Begriffen wie "Fernseher" bei Google auf Platz 1 steht?! Wage ich mal zu bezweifeln.
Naja, soll ja nicht mein Problem sein. Yalook ist, was bezahlte Werbung angeht im Moment sehr, sehr zurückhaltend. Ich denke mal, man wartet ab, wie sich das neue Konzept bewährt.
Nichtsdestotrotz: ich drücke Yalook natürlich die Daumen.
PS: Props an Exciting Commerce zur Inspiration für diesen Artikel.