Ya mann! Rasta, Reggae und Re..ääh LINKSverkehr - Ein Reisebericht aus Jamaika (Teil 5)

Sicherheit beim Reisen – nooo problem Ma‘am / Fortsetzung
Auch was die Sicherheit während der einzelnen Reiseetappen angeht, hatte ich das Gefühl, nie in irgendeiner Art gefährdet gewesen zu sein. Die Jamaikaner leben unter anderem auch von den Einnahmen aus dem Tourismus und dem Ruf eines tropischen Reiselandes mit freundlichen Menschen. So wissen viele, dass es diesem Ruf schaden würde, wenn Touristen beraubt und bedroht werden würden. Doch es gibt trotz allem auch an vielen Ecken die Armut, so dass es natürlich vorkommen kann, dass man als reicher, weißer Tourist den Neid auf sich zieht und wie in allen armen Ländern, in denen es Tourismus gibt, Opfer von Trickdieben wird. Es gilt also auch hier nicht mit Wertgegenständen wie teuren Kameras, Uhren, Klamotten, etc. zu prahlen und diese zur Schau zu stellen. Safes sollte man benutzen, wenn sie vorhanden sind. Wichtige Dokumente sollte man in doppelter Ausführung dabei haben. Und dunkle Ecken in größeren Dörfern und Städten meiden und zur Not das Hotelpersonal nach sicheren Orten fragen. Also alles nichts Ungewöhnliches.
Ya mann! Rasta, Reggae und Re..ääh LINKSverkehr - Ein Reisebericht aus Jamaika (Teil 5)
Ganz selten könnte es einmal zu einer solchen Situation kommen:
Wir fahren nun schon ziemlich lange eine ziemlich holprige Strecke durch das Hochland. Irgendwie beschleicht uns das Gefühl, dass uns das Navigationsgerät in Browns Town falsch gelotst hat, aber wir können es auch nicht mehr fragen, da das Signal wohl nachgelassen hat, denn laut Anzeige fahren wir ca. 2 km abseits der nächsten befestigten Straße, doch hier zwischen Stock und Stein, Hügeln, steil abfallenden Schotterpisten und der Küstenlinie am Horizont ist nichts von einer größeren Verbindungsstraße zu sehen. Im Gegenteil, die Piste, denn mehr ist es nicht mehr, wird immer holpriger, die Löcher immer tiefer und ich habe langsam Angst, dass unserem Corolla bald die Achse bricht, wenn ich ihn weiter durch diese Pampa scheuche.
Kurz vor dem Durchdrehen (denn ich habe mittlerweile auch Hunger und die Klimaanlage tut nur noch das Nötigste) halten wir kurz in einem schattigen Waldplätzchen an. Meine Tante sagt, dass wir ja bei dem Haus dort oben nachfragen könnten. Ich schaue in Richtung des Hauses, aber mir ist hier so mitten in der Wildnis nicht wohl bei dem Gedanken ausgerechnet hier nachzufragen. Schließlich wird in Jamaika tatsächlich Hanf angebaut. Mit etwas Glück könne man laut lonely planet auf eine Plantage für den Eigenbedarf stoßen, mit Pech aber auch auf rabiate Plantagenbesitzer, die Eindringlinge nicht nur mit Wortsalven vertreiben. Ich entscheide mich dagegen und sage, dass wir jetzt solange weiterfahren, bis wir wieder in eine Ortschaft kommen oder zur Not umdrehen. Nach weiteren 10 Minuten kommen wir tatsächlich in ein kleines Dorf. Ich sehe zwei Frauen auf der Straße und halte an. Mit etwas Selbstironie erkläre ich unsere Situation. Die Frau winkt einen jungen Mann heran, da sie mich offenbar nicht richtig versteht und auch ich habe Mühe dem Englisch des jungen Mann zu folgen. Wir sind jedenfalls die Attraktion des Tages, denn es versammeln sich immer mehr Dorfbewohner um uns herum während Charles, der junge Mann, vergeblich versucht mir zu erklären, wie ich wieder zurück auf eine Straße komme, die uns im besten Fall auch noch bis zur Küstenstraße Richtung Ocho Rios bringt. Schlussendlich seufzt er und sagt, dass er uns begleite. Ich frage ihn, ob er das wirklich tun möchte und wie er wieder zurück kommt, wenn wir doch so weit ab vom Schuss sind. Aber er lächelt nur und sagt „no problem Ma’am, doont worri, no problem“, steigt kurzerhand auf den Beifahrersitz und fährt tatsächlich die gesamte Strecke mit uns bis zur Küstenstraße. 20 Minuten später und deutlich erleichtert kommen wir dort an. Charles strahlt über das ganze Gesicht und noch mehr, als wir ihm 20 Dollar zustecken, weil uns ein riesiger Stein vom Herzen fällt und wir so glücklich sind, wieder auf einer normalen Straße zu sein. Zum Abschied meint er dann noch locker flockig, dass es schon gut gewesen sei, dass wir oben im Dorf gefragt hätten, weil die Gegend und vor allem die Straße, die wir gerade heruntergekommen sind, nicht ungefährlich seien. Meine Tante und ich schauen uns nur kurz an und schicken innerlich jede für sich wohl ein Dankgebet zum Himmel, dass wir so geistesgegenwärtig waren und auch so viel Glück hatten.

Ya mann! Rasta, Reggae und Re..ääh LINKSverkehr - Ein Reisebericht aus Jamaika (Teil 5)
Was will ich damit sagen? Eine gute Vorbereitung ist bei jeder Reise ratsam. Und da nicht jeder unserer Reisenden so viel Zeit und Geld investieren kann und will, hat er ja uns, denn wir testen unsere Reisen und auch die Länder immer selbst um unsere Reisenden genau vor solchen Situationen zu bewahren und um sie auf mögliche Risiken hinzuweisen.
Trotz allem gilt immer: den Kopf trotz Urlaub nicht völlig ausschalten.

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