Sodele, nun ist die Triathlon-Saison 2016 auch final abgeschlossen. Alle großen Rennen sind beendet und ja, auf der anderen Seite ist die Triathlon-Saison heutzutage erst am 31.12. offiziell beendet, da es kaum noch ein Wochenende gibt, wo nicht irgendwo auf der Welt ein Rennen stattfindet.
Die Favoriten
Nachdem ich letztes Jahr selbst am Start war (und sogar in der Amateurwertung des Hawaii Double overall führte – alle Bilder von 2015), war ich diese Jahr gespannt, was einerseits die Race Favourites machen und andererseits die Double-Starter. In 2015 war lediglich Ben Hoffman als Profi-Starter unterwegs und schnappte sich quasi kampflos die Double-Krone bei den Profis. Dieses Jahr gingen wieder mehr Profi-Athleten an den Start und es war spannend, denn Sebi war zwar Runner-up in Kona, hatte aber seinerseits keine drei Minuten Vorsprung vor Ben Hoffman. Aber Sebi ist eben auch als erstklassiger Mountain Biker bekannt und so sollte da eigentlich nichts anbrennen. Zudem war Michi Weiss als Ex-MTB-Profi am Start. Würde es nochmal spannend werden?
Und wie würde sich die Straßen-Elite gegen die reinen Xterra-Spezialisten behaupten? Denn selbstverständlich war auch hier alles am Start, was Rang und Namen hatte: Vorjahressieger Josiah Middaugh, der als fast unschlagbar geltende Spanier Ruben Ruzafa (3.), der Kiwi Braden Currie (2.), der junge Spanier Mauricio Mendez (4.) und schließlich der Aussie und Hometown Favourite für die ITU World Champs Down Under in vier Wochen, Ben Allen (sowie jede Menge weiterer Cracks).
Bei den Mädels war die Vorjahressiegerin, ITU Weltcup-Siegerin und haushohe Favoritin Flora Duffy aus den Bermudas am Start, sowie eine vor allem aus europäischer Sicht ausgedünnte Profidamen-Startliste.
Der Rennverlauf
Wie üblich kamen die Spitzenschwimmer Courtney Atkinson und Ben Allen vorn aus dem Wasser (beide AUS), dicht gefolgt von einer großen Gruppe mit allen Favoriten. Flora als starke Kurzdistanz-Schwimmerin einsam an der Spitze nach dem Schwimmen. Sie sollte auch keine ernsthaften Schwierigkeiten mehr bekommen und siegt dann auch ungefährdet mit 11 Minuten Vorsprung vor der ebenfalls zweimaligen Weltmeisterin Lesley Paterson (UK) und Suzie Snyder (USA).
Bei den Jungs bügelt Ruben sie wie gewohnt alle platt auf der extrem anspruchsvollen MTB-Strecke und kommt als erster in die T2. Allerdings sollte der Vorsprung wie das berühmte Eis in der Hawaii-Sonne schmelzen, denn von hinten stürmte der gerade erst am Vortag 21 Jahre alt gewordenen Mexikaner Mauricio Mendez mit einer absoluten Fabelzeit (mit Abstand schnellste Laufzeit des Tages) heran und nahm Ruzafa den erneuten Titel noch ab. Hinter Mendez und Ruzafa komplettiert Ben Allen das Podium. Mit den im letzten Jahr Erst- und Zeitplatzierten Currie (diesmal 4.) und Middaugh (diesmal 5.) runden zwei weitere Favoriten das erweiterte Podium ab.
Das Hawaii Double
Die große Überraschung spielt sich direkt dahinter ab, denn Ben Hoffman nimmt Sebastian Kienle nicht nicht die drei Minuten Rückstand vom IRONMAN in Kona ab, sondern gibt ihm als Gesamt-Siebtplatzierter noch eine ordentliche Packung obendrauf (besser in allen drei Disziplinen!). Hinter Hoffman und Kienle platziert sich Michi Weiss erwartungsgemäß als dritter der Double-Wertung.
Und sonst so…
Mein lieber Sportfreund Guy Evans (UK) schafft die Sensation und wird Xterra-Weltmeister (M50). Ganz herzlichen Glückwunsch, Guy! Die M45 gewinnt (wie immer) Calvin Zariyski (CAN), aber eine Podiumsplatzierung wäre dieses Jahr erstaunlich möglich gewesen. Aber das ist ja wie immer blanke Spekulation. Alle Finishern gratuliere ich.
Die Ergebnisse gibt’s hier!