XTERRA WM 2019

Die XTERRA WM 2019 war wie erwartet ein spannendes Rennen voller Abenteuer und Überraschungen – allerdings nicht, was das Frauenrennen betraf. Wie in meinem Vorbericht erwähnt, war das eine einzige Flora Duffy-Show. Die Athletin aus Bermuda, die viele als die derzeit beste Multisportlerin der Welt bezeichnen, gewann in eindrücklicher Manier mit einer Platzierung in den Top 20 overall und 14 Minuten Vorsprung auf Rang 2.

Bei den Jungs gewann zwar auch der hoch gehandelte Favorit, Bradley Weiss aus Südafrika, allerdings war wie üblich alles etwas enger als bei den Girls und es gab jede Menge Positionswechsel.

Flora Duffy Swim-ExitFlora Duffy Swim-Exit

Der pazifische Ozean an der Nordwestküste Maui’s meinte es gut mit den nicht so guten Schwimmern (und entsprechend nicht so gut mit den Spitzenschwimmern). Trotzdem zog sich das Feld schon sehr weit auseinander. Bei den Profis starteten Männer und Frauen gemeinsam, was bei dem überschaubaren Feld und den Höhenmetern auf dem Bike durchaus gut funktioniert (kein Windschatten-Thema).

Das Rennen

Mit in der Spitzengruppe beim Schwimmen dabei war Flora, die noch vor kurzem den olympischen Testevent in Tokio für sich entscheiden konnte und in allen drei Disziplinen zu den Besten zählt. Vor allem aber auf dem Bike ist sie eine echte Rakete (daher auch der Spitzname „the goat“, die Bergziege). So wurde sie zwar einerseits von ein paar Profi-Männern überholt, baute ihrerseits aber die Führung vor den anderen Mädels weiter aus.

Bradley Weiss & Ruben Ruzafa BikeBradley Weiss & Ruben Ruzafa Bike

Das Männer-Rennen

Der Spanier Ruben Ruzafa schwamm exzellent für seine Verhältnisse und so bildete sich rasch ein Duo mit den zwei Mörder-Bikern Ruzafa und Weiss. Verfolgt wurden sie von einem weiteren gefährlichen Duo aus dem Über-Runner Arthur Serrieres (FRA) und Sam Osborne (NZL). Dahinter fuhr der frühere ITU-Athlet Cedric Fleureton (FRA) ein einsames Rennen. So kamen sie dann auch in die T2. Ruzafa legte einen superschnellen Wechsel hin, wurde aber bereits in dem ersten, noch relativ flachen, Laufkilometer von Brad aufgesammelt (der vor wenigen Wochen „fachfremd“ auf der Straße mal eben eine Top 10-Platzierung bei der IRONMAN 70.3-WM in Nizza hinlegte). Der unfassbar schnelle Serrieres, der die XTERRA European Tour bei den Profis für sich entscheiden konnte, überholte noch Ruben auf dem letzten Kilometer und so sah dann auch das Podium aus: Weiss, Serrieres, Ruzafa.

Bradley Weiss & Ruben Ruzafa RunBradley Weiss & Ruben Ruzafa Run

Da Girls

Bei den Girls gab es wie gesagt keine Überraschungen. Flora Duffy siegte souverän mit sattem Abstand, gefolgt von der Schottin Lesley Patterson (Vorjahres-Siegerin) und Helena Karaskova-Erbenova (CZE), die mit diesem Rennen offiziell ihre Profi-Karriere beendete (und sich mit der Podiums-Platzierung selbst ein schönes Geschenk machte).

Flora Duffy RunFlora Duffy Run

Hatte es kurz vor dem Start noch überraschend geregnet und waren die Trails laut Zeugenaussage in der ersten Runde noch ein wenig matschig, so trockneten diese aber schnell ab. Die Bedingungen waren für Maui-Verhältnisse eher angenehm und schnell.

Die einzigen zwei deutschen Profi-Starter, Sebi Neef und Tom Kerner, hatten komplett unterschiedliche Ergebnisse. Während Ersterer durch ein „Mechanical“ beim Radfahren aussteigen musste (nachdem er sehr vielversprechend in die Top 10 gefahren war), schaffte es Tom zwar mit einem 23. Platz nicht ganz in die angestrebte Top 20-Platzierung, sah aber gut aus.

Und die Agegrouper?

Matthieu legte mit der zwölftschnellsten Radzeit (overall!) den Grundstein für einen ausgezeichneten dritten Platz in der M35. Direkt dahinter der absolute Top-Favorit in der M50, Calvin Zarisky aus Calgary (CAN). Dahinter Marc Pschebizin, der überraschend die M45 für sich entscheiden konnte. Dann der Zweite der M50, Yannick Rusch (FRA), gefolgt von Timo Spitzhorn (dem hätte ich mehr zugetraut – „nur“ 5. in der M15) und Tomas Klimek (CZE), dem Drittplatzierten in der M50. Es ist ja immer schwer, von außen eine Einschätzung abzugeben, wenn man nicht selbst dabei war, aber Herrn Klimek konnte ich dieses Jahr jedes Mal klar schlagen – so denke ich schon, dass eine Podiums-Platzierung für mich an diesem Tag drin gewesen wäre. Aber eben hätte, hätte, Fahradkette…

Klaus Liedtke verpasst mit Platz 4 knapp das M50-Podium, Sepp Diepold schafft es gerade so noch drauf (3. M55) und unsere drei Helden Tobi, Nadine & Doro finishen alle sauber.

Brad Weiss SiegBrad Weiss Sieg

Fazit

Ingesamt sah das einmal mehr nach einer wunderschönen Inszenierung dieser XTERRA WM 2019 aus. Wetter top, Strecken top (der neue 2 Runden-Radkurs wurde von den meisten gelobt im Vergleich zur alten Strecke). Einziger Wermutstropfen war einmal mehr der Livestream, der noch deutliches Verbesserungspotenzial aufweist. Zugegeben: Es ist viel schwieriger, in dem dichten Dschungel ordentliche Live-Bilder zu produzieren, als auf dem Queen K, aber das geht trotzdem besser. Ein Tipp: Schaut Euch mal die Live Onborad-Kamera bei der UCI MTB Marathon-WM an. Da fahren einfach ein paar richtig gute Mountainbiker mit E-Bikes und Kamera mit den Führenden mit und du hast das Gefühl, total dabei zu sein. Sehr geil gemacht! Für mich hat es auf jeden Fall Appetit gemacht, vielleicht doch noch irgendwann mal wieder den langen Trip nach Hawaii in Angriff zu nehmen. Aber bis dahin fließt noch viel Wasser den Neckar runter und viele Dinge müssen passen.

Und zum Schluss noch ein paar audiovisuelle Eindrücke vom Renntag:

Photo Credits: XTERRA


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