X-FACTOR: Shootingstars und Shooting Stars

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Von Günter Verdin

Der Laie staunt, der Fachmann wundert sich: im Finale der Castingshow "X-Factor" (VOX) siegte  das sympathische Folkmusik-Pärchen "Mrs. Greenbird" vor der stimmlich mehr beeindruckenden Blues-und Rockröhre  Melissa Heiduk. Heiduk überzeugte  mit ihrer Interpretation des Scorpions-Hits  "Send Me An Angel"  und auch im Duett mit dem Show-Profi Ne-Yo, mit dem sie zusammen dessen Chartserfolg  "Closer" (2008) "performte" , wie das im Juroren-Deutsch heißt.

Steffen Brückner und Sarah Nücken alias Mrs. Greenbird  , deren zweistimmiger Satzgesang zu akustischer Gitarre an die guten alten Burg Waldeck-Zeiten der 1960er-Jahre erinnert, gewannen das finale Duell mit einer Eigenkomposition: "Shooting Stars & Fairy Tales". Shooting Stars ist der englische Begriff für Sternschnuppen. So wie diese verlöschen die Shootingstars der diversen Castingshows ebenso schnell wie sie aufleuchten.  Es ist verständlich, dass Jury-Mitglied Sarah Connor sich explizit länger währenden Erfolg für die Gewinner wünscht. 

"X-Factor" gehört wie "The Voice of Germany" (Pro7 und SAT1) zu den ernstzunehmenden Wettbewerben, in denen erfahrene Popmusiker nicht nur als Juroren werten, sondern als Mentoren  ihr Know-How  zur Verfügung stellen. Geprägt werden beide Shows von kollegialem Miteinander , konstruktiver Kritik und der Freude am Musizieren. Höhepunkt des Finales waren übrigens nicht die Leistungen der Kandidaten, sondern der erste gemeinsame Auftritt von Xavier Naidoo (Juror bei "The Voice) und seinem Entdecker Moses Pelham (Juror bei "X-Factor") nach 13 Jahren. Das gemeinsame Lied heisst "Halt aus" und will ermutigen , auch für den Fall, dass es mit der Karriere nicht klappt.


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