Am Wochenende fiel der Startschuss für X-Factor und die neue Castingshow ging erfolgreich auf Sendung. Das Format aus England wurde anfangs kritisch beäugt, jetzt scheint es sich schnell als der Niveauvolle Pendant zu DSDS durchzusetzen. Und mit Erfolg. Mit einem Marktanteil von 16 Prozent, verfolgten Millionen Zuschauer die erste Sendung.
X-Factor unterscheidet sich von seinem Konzept gar nicht so sehr von den anderen Castingshows und doch finden die meisten das Format glaubwürdiger als DSDS. Nirgendwo sind Castingshows so verrufen wie in Deutschland. Und Dieter Bohlen wird die größte Schuld zugesprochen. Er ist für die Zuschauer derjenige, der aus DSDS eine Lachnummer und Schlammschlacht macht und zwar auf Kosten der Kandidaten. Auf Sensation getrimmt scheint die Sendung vollkommen auf Bohlen zugeschnitten zu sein. Aber das ist wiederum genau das, was die Zuschauer sehen wollen. Was wäre DSDS ohne Bohlen und die Persönlichen Tragödien und Skandale der Kandidaten. Vermutlich nur langweilig.
Bei X-Factor scheint man seriöser an die Teilnehmer ran zu gehen. Bis auf ein paar Sticheleien gibt es keine Sprüche unter die Gürtellinie, persönliche Dinge werden nicht ausgeschlachtet. Zum Lachen muss aber trotzdem was dabei sein, also zeigt man natürlich auch die peinlichen Auftritte derer, die sich selbst vollkommen überschätzen. Läuft X-Factor so weiter wie bisher, könnte das der Beweis sein, das Castingshows nicht nur zur Befriedigung von Sensationslust dienen, sondern man in einer solchen Sendung tatsächlich echte Talente suchen kann.
Ob sich die Gewinner von X-Factor eher mit ihrer Karriere halten können, als andere Castingshow-Gewinner, sei dahingestellt. Hört man sich aber so um, scheint das Beste an X-Factor zu sein, das es keinen Bohlen hat. Natürlich gibt es auch die, die sagen, dass gerade deswegen der Pepp fehlt. Aber über Geschmack lasst sich ja streiten.
Nach den zwei ersten Sendungen am Freitag und Samstag auf RTL ausgestrahlt wurden, kann man X-Factor ab sofort jeden Dienstag ab 20.15 Uhr auf VOX verfolgen.
