WWE 2K17 im Test: Neuer Champion oder doch disqualifiziert?


WWE 2K17 im Test: Neuer Champion oder doch disqualifiziert?

WWE 2K17 im Test: Neuer Champion oder doch disqualifiziert?

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Ein einmaliger Blick hinter die Kulissen

Monday Night Raw Live aus Miami, Californien. Die Stimmung der Masse ist angeheizt, während Randy Orton im Ring auf seinen Gegner wartet. Plötzlich erlischt das Licht in der Halle und der tiefe Gong, der den Einmarsch des Undertakers ankündigt, ertönt. Die Menge rastet aus während sich der Undertaker seinen Weg durch die Feuersäulen auf der Bühne in Richtung Ring bahnt. Dann scheint es Orton jedoch zu reichen und er springt aus dem Ring um den Undertaker bereits auf der Rampe zu attackieren. Eine wilde Prügelei zwischen den beiden bricht aus und muss vom Schiedsrichter geschlichtet werden, ehe ihr Match im Ring beginnen kann.

Was jetzt klingt wie ein Livebericht von einer WWE Veranstaltung, ist in Wirklichkeit eine Szene aus dem Brandneuen Meisterwerk von 2K Games – nämlich WWE 2K17.

Wrestlingspiele der Vergangenheit haben zumeist den Spaß über die Realität gestellt und sich so immer weiter von der eigentlichen Vorlage entfernt. 2K Games, versucht nun schon seit 3 Jahren diese Schritte zu berichtigen indem sie ihre Wrestlingspiele mehr in die Simulationsrichtungen gehen lassen. mit WWE 2k15 hat man einen soliden Grundstein gelegt, dem es jedoch an allen Ecken und Enden an Feinschliff fehlte. Dies wurde mit WWE 2K16 nachgeholt, ebenso wie ein immens riesiger Pool an anwählbaren Wrestlern. Ist nun der dritte Streich der bahnbrechende Erfolg? Ist 2K17 das Wrestlingspiel auf das die Welt gewartet hat? Ja. Fast.

Ein Augenschmaus mit Zwischengraus

Aber der Reihe nach: Wir beginnen mit dem visuellen Aspekt des Spiels. Die Grafik mag nur ein kleiner Schritt sein, doch es ist ein Schritt in die richtige Richtung. 2K16 sah schon in den meisten Aspekten sehr gut aus und der jetzige Teil baut nur darauf auf. Die Einzüge der Superstars sind wie immer ein Augenschmaus und auch die bisherige Schwachstelle von 2K, nämlich die Ladies, sind diesmal eigentlich ganz gut gelungen. Sicher gibt es hier und da immer noch Gesichtszüge, die so nicht geplant waren bzw. die manches mal gar erschreckend aussehen, doch meistens ist es erschreckend gut.

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Die Animationen sind flüssig und man merkt von Teil zu Teil eine Verbesserung. Einzig das Publikum mag mich noch nicht so ganz überzeugen. Zwar gibt es auch hier Verbesserungen, wie etwa, dass das Publikum darauf reagiert, wenn in der Menge gekämpft wird und sich nach und nach die Leute dem Geschehen zuwenden, doch wirken die einzelnen Modelle immer noch etwas lieblos in die Welt gepfeffert. Dennoch kann man bei der Grafik nicht wirklich meckern. Erster Pluspunkt für das Spiel.

Musik Top, Kommentar Flopp

Als nächstes nehmen wir uns den Soundaspekt des Spiels vor. Hierbei teilen wir das ganze in zwei Teile auf, nämlich in Musik/Sound und Kommentarspur. Zunächst die Musik und Soundabteilung: während 2K immer noch unseren Wunsch der Spieler ignoriert wieder eigene Musik in das Spiel importieren zu dürfen, haben sie diesmal wenigstens für einen ganz passablen und abwechslungsreichen Soundtrack gesorgt. Wen genau es interessiert, dass Puff Daddy diesen Soundtrack zusammengestellt hat bleibt zwar ein Rätsel, aber er hat gute Arbeit geleistet. Auch die Sounds im Spiel klingen knackig und man fühlt mit den schweren Schlägen eines Roman Reigns mit wenn sie dem Gegner um die Ohren fliegen. Nur die Abmischung ist an manchen Enden nicht ganz geglückt. Zum Beispiel wenn ein Superstar während seines Einzugs Textzeilen von sich gibt sind die kaum zu verstehen, da die Musik einfach alles übertönt. Hier wäre etwas mehr Feinschliff nett gewesen.

Und nun kommen wir zur Kehrseite der Münze. Die Kommentatoren sind eine absolute Katastrophe. Nicht nur, dass einige der Sätze die Michael Cole und Jerry Lawler da loslassen seit gefühlten 5 Jahren in den Spielen vertreten sind. Nicht nur, dass ungefähr achtzig Prozent davon belangloses Blabla sind. Nein, denn zu allem Übel sind die Kommentatorspuren auch gleich von Anfang an mit Fehlern und Bugs überzogen. Als wir zum ersten Mal den Universe Mode angestartet haben, wurden wir zum Beispiel gleich drei mal von Michael Cole darüber informiert in welcher Stadt wir uns befinden, während Jerry die Atmosphäre und das Publikum gelobt hat und das alles innerhalb von einer knapp 15 Sekunden langen Cutscene. Da läuft doch eindeutig was falsch. Auch die Kommentare während den Matches selbst haben es irgendwie geschafft noch langweiliger und repetitiver zu werden. Also hier haben wir ein Unentschieden und den definitiven Schwachpunkt des Spiels.

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Wie steht es mit der Bedienung?

Nun, die Steuerung der Wrestlingspiele der Vergangenheit hat ein weites Spektrum vorgelegt, von simplen Buttonsmashing bis hin zu komplexen Minigames war alles dabei. Bei WWE 2K17 hat man in den Steuerungsbereichen alles richtig gemacht. Das Spiel ist mehr Simulation als je zu vor und somit hat man viel vom Tempo der alten arcadelastigen Titel raus genommen, dennoch kommt nie wirklich Langeweile auf. Die Steuerung ist auch für Neulinge der Serie durchaus zugänglich, wenn auch eine kurze Übungsphase notwendig ist. Wenn man mal die Feinheiten der Steuerung gemeistert hat, steht dem Weg zum WWE Champion nichts mehr im Weg.

Ein Leben als echter WWE Superstar

Kommen wir zum wichtigsten Punkt der ganzen Angelegenheit: der Präsentation. Das Spiel bietet eine Fülle an Möglichkeiten um in die verrückte Welt des Wrestling einzutauchen. Da wären: Exhibition, der Karrieremodus, der Universe Mode, Onlineplay und die allseits beliebte Creation Suite. Matchtypen wurden aufgefüllt und weiter verbessert und ein paar Matchtypen wie etwa das Leitermatch haben eine komplette Überarbeitung spendiert bekommen. Neu sind auch die Backstagebereiche in denen gekämpft werden darf, wie z.B. die Interviewarea, die Umkleide oder das Büro der Authority. Dies ist allerdings nur in 1 gegen 1 Aufeinandertreffen möglich, macht aber trotzdem massig Spaß. Zusätzlich ist mit einer Auswahl von über 150 Wrestlern aus der Gegenwart und der Vergangenheit für Abwechslung gesorgt. Spielerisch ist der Tiefgang also noch besser geglückt als je zuvor.

Die Gesamtpräsentation erinnert von Spiel zu Spiel immer mehr an die Fernsehübertragungen des Originals und gerade dieses Jahr ist das spürbarer als sonst. Der Universemode ist seines Zeichens der Sandkastenmodus des Spiels. Man übernimmt die Kontrolle über das gesamte WWE Universum von Shows, über Superstars und Fehden, den Kalender, einfach alles.  Ein gesondertes Ziel gibt es hier nicht und durchspielen kann man den Universe Mode auch nicht, denn er ist die ultimative Wrestling Sandbox.

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Ein Feature, das heraus sticht und die Präsentation von WWE 2K17 weiter in Richtung “TV-Getreu” führt ist das neue Promo Feature. Ein Superstar steht entweder alleine oder mit seinem Rivalen/Partner im Ring und hält eine Promo am Mikrofon ab. Hierbei hat man als Spieler immer die Auswahl zwischen vier möglichen Textpassagen, die entweder in Richtung Face (Publikumsliebling) oder Heel (Bösewicht) gehen. Nüchtern betrachtet hat 2K Games hier eine solide Basis geschaffen auf die man durchaus aufbauen kann, die derzeit jedoch noch derart unausgereift ist, dass sie nach wenigen Wiederholungen schon zur Tortur wird. Die Textpassagen sind nicht vertont, und passen häufig nicht ansatzweise zu den Charakteren die sie von sich geben, aber hier wird in den nächsten Jahren garantiert noch dran geschraubt.

Der Karrieremodus des Spiels fühlt sich sehr ähnlich wie der des Vorgängers an, denn hier wurden nur leichte Anpassungen gemacht. Was gesagt werden muss, es fühlt sich nun viel weniger nach “grinden” an, denn die VC (Virtual Currency – Virtuelle Währung) die im Spiel zur Verbesserung des eigenen Charakters dient, ist viel leichter zu verdienen als bisher. So fühlt sich der Weg vom NXT Rookie zum WWE World Champion viel natürlicher an, es sei denn man schneidet im Tutorial so gut ab, dass der NXT Teil direkt übersprungen werden kann. Dennoch ist der Modus weiterhin von Fehlern und skurrilen Momenten durchzogen, denn wenn man als “Guter Kerl” gegen ein dreier Team von einem Bösewicht und zwei weiteren “guten Kerlen” antreten muss, ergibt das doch recht wenig Sinn.

Das Herzstück für jeden WWE Fanboy ist jedoch ohnehin die Creation Suite. Hier können nach herzenslust folgende Dinge angepasst/erstellt werden: ein eigener Superstar (egal ob männlich oder weiblich) eine eigene Arena, ein eigenes Logo, ein Einzug, ein Moveset, ein Highlightvideo, ein Meisterschaftsgürtel und ganz neu eine Siegerpose. Der kreativität sind quasi keine Grenzen gesetzt, wer jedoch den Aufwand nicht betreiben will oder einfach nicht geübt genug ist/sein möchte um Dinge selbst zu erstellen, darf diese gerne über die Community Creations von anderen Spielern herunterladen und in sein eigenes Spiel integrieren.

Ein Fazit für die Ewigkeit

Wer mit Wrestling nichts anfangen kann, sollte sich hier drei mal überlegen zuzugreifen. Wer jedoch, seinen Spaß an der Materie hat und nichts gegen eine kurze eingewöhnung, der ist hier Goldrichtig. WWE 2K17 ist die mit Abstand rundeste Wrestlinggameerfahrung seit mehr als fünf Jahren und bietet echten Fans viel Material zum träumen.

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  • Plattform: PlayStation 4
  • Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren
  • Genre: Kampfsport
  • Version: Standard
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Wertung WWE 2K17

EUR 49,85 Wertung WWE 2K17 8

Grafik

9/10

Sound

7/10

Handling

8/10

Präsentation

9/10

Inhalt

9/10

Online

8/10

Pros

  • Riesiger Roster
  • Verbesserungen auf nahezu allen Gebieten
  • Promo Funktion
  • Universe Mode
  • Creation Suite
  • Backstage Brawls

Cons

  • Kommentatoren
  • Gelegentlich unschöne Modelle
  • Bugs
  • Karriere Modus immer noch nicht so gut wie er sein könnte
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Stefan Aigner on sabtwitterStefan AignerStefan Aigner26 Jahre Jung und das Abbild eines römischen Gottes... Gut der Gott mag momentan noch Bacchus sein, aber ich arbeite daran!
Absoluter Comicnerd und RPG Liebhaber, Youtuber, Pro-Wrestlingfan, Spieletester, Nonsensverzapfer und Redakteur von let's-plays.de.



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