Die Choreographin Toula Limnaios schafft es immer wieder die Zuschauer mit einfachen Mitteln zu einem bestimmten Thema zu begeistern. Die in Athen geborene Choreographin gründete mit dem Komponisten Ralf R. Ollertz 1996 in Brüssel cie. toula limnaios und hat sich seit 2003 mit der eigenen Spielstätte HALLE TANZBÜHNE BERLIN einen Namen gemacht. Ollertz komponiert zu jedem Stück die passende Musik. So inszeniert das Duo immer wieder bezaubernde Tanzperformances.
Ebenso eindrucksvoll ist das Bild, wo die Tänzerinnen und Tänzer bis zur Erschöpfung im Liegestütz ausharren, zusammenbrechen und sich wieder zum Liegestützen aufraffen. Und wieder und wieder.
Sehr aussagekräftig fand ich auch, wie eine Tänzerin mit ihrem eigenen Pferdeschwanz kämpft.
Am Meisten hat mich die Szene beeindruckt, wo die Tänzerinnen und Tänzer Schuhe in die Hände nehmen, diese in ihren Händen zerdrücken bis zum Wahnsinn und diese dann wegwerfen. Und wieder nehmen sie ein weiteres Paar Schuhe und zerdrücken sie vor Wut.
Die passende Musik nimmt den Zuschauer in das Thema mit hinein und lässt ihn fast verzweifeln.
Zum Schluss kämpft sich ein Mann nach vorne, während er von den anderen zurückgehalten wird.
Es ist eine voll gelungene Tanzperformance, die den Zuschauer einlädt, sich mit dem Thema Wut und Zerstörung zu beschäftigen und für sich selbst Wege zu finden, damit besser umzugehen. Eine Performance, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Weitere Vorstellungen:
22.-25. & 29.-30. November & 1.-2. Dezember 2012 Premiere von wut in Berlin.
4. – 11. in Sao Paulo und 14. & 15. Dezember in der Tafelhalle Nürnberg.