Wer träumt nicht davon, die ganze weite Welt zu erkunden? Mal hierhin, mal dorthin zu reisen. Ein Jahr in Amerika, 5 Monate auf Teneriffa nun eine gefühlte Ewigkeit in Portugal. Weil Hanni genau dies macht, bleibt mir nichts anderes übrig, als unseren Wurzeleintopf alleine zu kochen. Das ist nämlich das Gute an Hanni, sie isst alles (naja außer Brot, Eier, Milch & Zucker, was ja wirklich nicht viel ist) – man kann also jedes Gericht mit ihr ausprobieren. Auch einen Wurzelgemüseeintopf, bei dem die meisten Leute nur den Kopf schütteln und sich fragen, was das denn alles sein soll, in dem Eintopf. (Ich gucke jetzt mal keinen an.)
Das entsprechende Rezept aus der Deli, einer wie ich finde sehr schönen Kochzeitschrift, haben wir schon letzten Winter getestet. Nun ich also alleine, so blieb auch das ganze Schälen und Schneiden an mir hängen, was sonst meistens Ingeborg übernommen hatte. Ich hätte also ganz frei Schnauze auch Brot, Eier, Milch & Zucker verwenden können – Hanni ist ja nicht da – macht aber keinen Sinn in so einem Eintopf.
In den gehört nämlich:
1 Süßkartoffel
4 dünne Pastinaken (oder 2-3 dicke)
3 Karotten
1 Steckrübe
1 weiße und 1 rote Zwiebel
1 Dose gehackte Tomaten
200 ml Weißwein (mein Wein war eine Huxelrebe Spätlese 2012 vom Weingut Gysler)
2 rote Peperoni (auch Pfefferschoten genannt) (wer es milder mag, nimmt nur 1)
200 ml Wasser (am besten die Tomatendose mit den 200 ml ausspülen)
30 g Rosinen (ich wiege nicht, bei mir war‘s eine Hand voll)
20 g Pinienkerne (auch hier hab ich nicht gewogen)
Salz
Pfeffer
1 Prise Zimt
1 Zweig Rosmarin
Glatte Petersilie
Die Zutatenliste zum ausdrucken: Wurzelgemüseeintopf-Zutaten
Zunächst die beiden Zwiebeln in dünne Ringe schneiden und die Pfefferschote(n) sehr klein hacken. Danach das ganze Wurzelgemüse schälen und in feine Streifen schneiden, etwa 1cm breit und 5 cm lang. Etwas Olivenöl in einem großen Bräter erhitzen (ich hab einen normalen Topf verwenden müssen, da ich momentan noch keinen Bräter besitze, wünsche mir aber den Guseisernen Bräter von Le Creuset in Marseille, rund, 24 cm, falls irgendjemand sich so frei fühlt, mir noch was zu Weihnachten schenken zu wollen), also Olivenöl im Topf oder Bräter erhitzen und die Zwiebeln & Pfefferschoten darin andünsten. Mit 200 ml Weißwein ablöschen, die gehackten Tomaten dazugeben, die Dose mit 200 ml Wasser füllen und auch dies aufgießen. Jetzt das ganze Wurzelgemüse in den Topf geben. Salz und Pfeffer dazu, die Prise Zimt und einmal aufkochen lassen. In der Zeit den Ofen auf 160 Grad vorheizen. Solltet ihr einen normalen Edelstahltopf benutzt, so wie ich, anstatt des Glasdeckels einfach den Boden einer Kuchenplatte als Deckel benutzen. Den einmal aufgekochten Wurzelgemüseeintopf in den Ofen schieben und dort 1:20 h garen. Ihr könnt ab und zu mal umrühren und nach der Hälfte der Zeit den Rosmarin, die Rosinen und die Pinienkerne hinzugeben. Wenn das Wurzelgemüse fertig ist, dazu könnt ihr einfach mal ein bisschen probieren, kommt noch die frisch gehackte glatte Petersilie drüber. Dazu gab es bei mir ein türkisches Fladenbrot.
Das Originalrezept aus der Deli sieht zusätzlich noch schwarze Oliven, und Knollensellerie anstatt der Süßkartoffel vor. Wer jetzt wie ich zwei Pfefferschoten benutzt hat, sollte ein Glas Milch zur Hand haben, um die wirklich doch sehr starke Schärfe abzumildern. Anneliese meint, das ginge auch mit Bier.
Ich trinke zum Wurzeleintopf die Huxelrebe Spätlese vom Weingut Gysler, Demeter und zertifizierter Bio-Wein, süßlich und fruchtig, genau das Richtige für ein scharfes, würziges Gericht wie der Wurzeleintopf. (Die Flasche hat der Herr Papa käuflich erworben, es handelt sich also einzig und allein um meine persönliche Meinung.)
Weingut Gysler
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