Mal abgesehen davon, dass ich es total großartig finde, über Orte und Lokalitäten zu schreiben, die noch nicht so ‚ausgelutscht’ sind, freue ich mich immer wie eine Schneeprinzessin, wenn ich Schickes entdecke. Und wenn ich dann noch andere Leute darauf aufmerksam machen darf, wird es sogar noch großartiger! Die Suche nach Neueröffnungen ähnelt der Arbeit eines Trüffelschweins, ohne Frage mit einer nicht ganz so ausgeprägten Trefferquote. Nun habe ich ja das Glück, in einer hinsichtlich Mensch und Lokalitäten recht dicht besiedelten Gegend leben zu dürfen, sodass hier auch regelmäßig neue Restaurants ihre Pforten öffnen.
Durch Zufall bin ich nun auf die Wurstfabrik Wuppertal gestoßen, die heute gerade mal 1 1/2 Monate geöffnet hat und daher definitiv noch zu den ‚Neuen im Tal‘ zählt. Der Coolibri war es wohl, über den ich davon erfahren habe und allein der Name hat mich aufhorchen lassen. Der Untertitel Wurstmanufaktur und Bar weckte Vorfreude, die schon einen Tag später voll bestätigt wurde.
Im Luisenviertel auf der Friedrich-Ebert-Straße gelegen, befindet sich die Wurstfabrik Wuppertal in absoluter 1A-Lage und trotz des zu diesem Zeitpunkt noch sehr jungen Daseins haben wir am Freitag Abend nur schwer einen freien Platz für drei Personen bekommen – für abendliche Besuche zu reservieren ist auf jeden Fall ein guter Rat und geht dank Online-Reservierung auf der übrigens äußerst ansprechenden Webseite auch total unkompliziert. Die Arbeitskollegin hatte ich schnell angefixt, sodass ein gemeinsamer mittäglicher Abstecher zum neuen Lieblings-Wurstdealer schnell auf den ersten Besuch folgte. Um diese Zeit war das Lokal nicht ansatzweise so gut besucht, füllte sich aber im Laufe der Mittagspause. Ich schätze mal, dass die Wurstfabrik auf keinen Fall um Kundschaft buhlen muss.
Es sind die Kleinigkeiten, die mich die Wurstfabrik als ‚un-fucking-fassbar‘ einstufen lassen: Ein Wandgemälde des Abendmahls mit der einzig wahren Currywurst ist der absolute Hingucker im Laden, der unterstrichen wird durch den schicken Industrial-Charme der Möbel und Einrichtung. Im Außenbereich sind Tische und Bänke aus Euro-Paletten gefertigt, im Inneren finden sich diese wieder, dazu Tische im Vintage Look und Sessel aus alten Öltonnen. Glühbirnen hängen von der Decke, die große Bar und offene Theke bieten einen tollen Anblick. Selbst der Vorraum der Toiletten ist spektakulär und lässt mich vor Staunen den Kopf schütteln.
Die Speisekarte ist ein Holzbrett: In der Wurstfabrik steht man halt auf Anpacker. Auswählen kann man zwischen verschiedenen hausgemachten Wurstarten, Saucen und Beilagen, wobei die Menüs als Kombi-Pakete zu empfehlen sind. Für Dips und Saucen bekommen wir Schälchen, die wir selbst an der Saucen-Bar befüllen können – ich finde das mehr als nur großartig, zumal man sich hier zwischen verschiedenen Senfen und großartigen Saucen entscheiden muss. Getestet von meinen Begleitern und mir bisher die klassische Currywurst, Frikandel und Käsekrainer – alle drei waren großartig, wobei ich die Käsekrainer unterstreichen und ein doppeltes Ausrufezeichen dahinter setzen muss, da noch Parmesan darauf gehobelt wurde. Wie toll ist das denn?
Die Wurstfabrik ist ein absoluter Glücksfall für Wuppertal, liegt ideal und wird hier sicherlich keinesfalls eine Eintagsfliege sein. Ich finde das Konzept super, zumal es sich klar von der einfachen Pommessbude an der Ecke abhebt und mit Stil und Charme eine echt coole Location darstellt!
Wurstfabrik Wuppertal – Industrial Charme meets Wahnsinns-Wurst! is a post from: Jakobsweg & Metabolic Balance