Wurstfabrik – Wuppertal

Von Jk Dieinnenarchitektin

Wurstfabrik Wuppertal

dasGesamtkonzept:
Es müssen ja nicht immer nur Burger- oder Pizzaläden sein. Warum nicht mal die gute Wurst in den Vordergrund rücken und vielleicht eine neue Marktlücke entdecken?!
Das dachte sich der Gründer und Inhaber der Wurstfabrik in Wuppertal und so war auch schon die neue Konzeptidee geboren. Dazu noch ein hippes Design-Konzept gepaart mit einer offenen Küche dem Start, nun ca. 1 Jahr her, stand nichts mehr im Wege. Durch einen Tipp aus unserem Bekanntenkreis, sind wir dann auch mal auf den Laden aufmerksam geworden und haben den Test gewagt.

dasRaumkozept:

derRaum:
Das Thema lässt sich ganz eindeutig identifizieren: Industriestyle – und dieser wird konsequent durchgezogen. Zum ersten Eindruck tragen vor allem die Außensitzplätze aus mit Eisentangen zusammengepackten alten Europaletten bei und ergänzend dazu einem coolen Logo und einer großzügigen Fensterfont, die sich in den Sommermonaten öffnen lässt.
Der Laden, würde ich vermuten, war früher mal in viele kleine Räume unterteilt und bevor die Wurstfabrik eingezogen ist, sind viele Wände gefallen. Stahlträgerstruktur und auch alte Wandgestaltung sowie altes Klinkermauerwerk präsentieren sich dem Gast. Wenn man zur Decke schaut, sieht man die Rohdecke, den Beton und auch sämtliche Installationen. Der Fußboden ist in Eichenholz gehalten. Im hinteren Bereich des Raumes findet man die Küche, die komplett in Facettschliff-Fliesen gefliest ist.
Im vorderen Bereich findet man ein großes Wandbild, welches „ das Abendmahl“ aufgreift und das zum Würstchen-Thema umgestaltet worden ist.
Was ich euch ebenfalls nicht vorenthalten möchte, auch wenn der Sommer sich leider so langsam von uns verabschiedet, ist die Dachterrasse der Wurstfabrik. Dort sitzt man wirklich sehr nett zwischen 2 Gebäuden, was für ein richtiges urbanes Gefühl sorgt.

derTresen:
An sich einfach aber wirkungsvoll gestaltet. Als immer wiederkehrendes Stilmittel ist eine Holzträgerplatte mit roter Rost-Gitter–Struktur eingesetzt worden. Im wahrsten Sinne des Wortes zieht sich das Material wie ein Roter Faden durch den Laden. Der Tresensockel ist mit CNS belegt und die komplette Tresenfront ist in dem roten Material belegt. Dazu wurde noch ein Holzbarbrett aufgesetzt und fertigJ. Ein klassisches Rückbuffet gibt es nicht. Die Lösung sieht so aus, dass Holzbretter von Rohrleitungen getragen werden. Die restliche Wirkung übernimmt die Klinkersteinwand mit stehen gelassen Putzresten.

Wurstfabrik Wuppertal

Der zuvor erwähnte Küchentresen ist ganz simpel gehalten und ebenfalls komplett schwarz gefliest. Ein paar schicke Industrieleuchten in Edelstahl dazu, diverse Geräte und schon wird die passende Wirkung erzielt.

dieMöblierung & dieDekoration:
In der Wurstfabrik ist die Möblierung schon teilweise gleichzeitig die Dekoration: Tische und Bänke gibt es in diversen Höhen und Formen. Auch alte Fässer sind als Sitzmöbel umfunktioniert worden und laden zum Sitzen ein. Nicht ganz so bequem aber stylisch. Mein einziger Kritikpunkt sind die Bänke an sich und der Comfort. Im Prinzip handelt es sich um eine Holzplatte als Sitz und man lehnt sich direkt gegen die Wand oder Metallrückenverkleidung. Ab und an sind zwar ein paar Kissen dort verteilt, aber da der Laden auch eine Cocktailbar sein möchte, ist das nicht sehr passend und “sitzfördernd”. Man findet bei längerem Aufenthalt nur schwierig eine bequeme Sitzposition und es lädt jetzt nicht unbedingt zum langen verweilen ein. Da ist es leider der hippen Optik und/oder auch den Kosten geschuldet, eine für den Gast bequemere Lösung zu finden.

dasFazit:
Die Wurstfabrik in Wuppertal ist absolut einen Besuch wert! Und jetzt hätte ich fast noch ein Highlight vergessen, wobei ich auch nicht zu viel verraten will – aber ein Besuch auf der Toilette lohnt sich. Sowohl für Männlein als auch Weiblein:)