Raus aus dem Trott? Abwechslung im Alltag? Und aufregende Nächte?
Aber irgendwie hat der Ehemann das nicht richtig verstanden.
“Schatz”, sagte er mir vor wenigen Stunden ganz spontan, “ich bin dann morgen sehr früh bis Mittwoch sehr spät weg. Da tagt der Ausschuss für xyz.”
“Schockschwerenot!” rief ich, “wann wolltest du mir das denn mitteilen?”
“Na, jetzt”, sagt der Mann verwundert.
Freundliche, aber direkte Kommunikation vermeidet Missverständnisse.
“Dann gehe ich jetzt ins Bett”, drohe ich, “um mich zu erholen.”
“Das ist der Plan”, erklärt der Gatte, “nimmst du das kranke Kind mit?”
Maxe hat rote Ohren und will die ganze Zeit nur kuscheln. Das macht man ja gut und gerne 36 Stunden mit, aber jetzt …
“Nein”, sage ich freundlich, “ich muss ja morgen und übermorgen extrem fit sein.” Der Ehemann gibt keine Widerworte.
ER HATTE JA AUCH KEINE EIFERSUCHT VERSPÜRT,
als ich ihm ausführlich von meiner eher aufregenden Nacht erzählte. Wie Maxe gefühlt alle fünf Minuten einen winzigen (!) Schluck Wasser trinken wollte. Wie er über Armschmerzen klagte. Wie dann gar nichts mehr half und Mütterchen den Schmerzsaft suchen ging. Wie dann zwar das Armweh wegging, aber das Bauchweh begann.
Wie sich der Herr nachts um halb drei ein Schwarzbrot “mit getoastet” und “mit der runden Wurst” bestellte.
Wie der große Riesensohn mit Beinweh zu uns stieß. Wie Schmusen dann auch nichts mehr half und ich noch eine saubere Spritze suchen ging. Wie schließlich Sohni mit mir kuscheln wollte.
Und wie die Zwillinge, gedopt und gut erholt morgens um fünf eine Kissenschlacht austrugen. AUF MEINEM BAUCH!”
Davon hast du ja gar nichts mitgekriegt”,
trotze ich, “du hast ja in Maxes Bett geschlafen.” Dass selbiges vier Meter Luftlinie von unserem entfernt ist und diese Entfernung nicht ausreicht, um das quälende Pfeifschnarchprust des Mannes zum Verstummen zu bringen, muss ich wohl nicht betonen.
Es wird also Zeit für Veränderungen.
Ich gedenke, die folgende Nacht auf dem Sofa zu verbringen. Das ist zwar weniger aufregend, bringt aber Abwechslung in meinen Schlaf. Wenn die Kinder wieder auf Wanderschaft gehen, verstecke ich mich in einem Kinderbett. Da vermuten die mich nie. Der Mann kann ja schließlich ungestört im Zug und im Hotelbett schlafen. Und hat dann noch ein Frühstücksbuffet vor der Nase.
Gleich bestelle ich Mittagessen. Ob er mir was brät, so ganz spontan? Ich rufe ihn mal an …