Dass Karlsson ein ziemlich glücklicher Mensch ist, wusste ich schon, aber wie wunschlos dieses Glück sein kann, wurde mir in den vergangenen Tagen bewusst. “Was wünschst du dir denn zu Weihnachten?”, fragte ich eins ums andere Mal und immer lautete die Antwort: “Ich weiss nicht so recht….” Nicht frustriert oder traurig klang das, sondern eher so nach “Eigentlich hätte ich ja schon gerne ein Geschenk, aber ich weiss beim besten Willen nicht, was mir in meinem Leben fehlen sollte.”
Tja, was macht man da? Einfach nichts schenken? Geht nicht, denn erstens mag Karlsson Geschenke und zweitens wäre es ziemlich mies, wenn er dabei zusehen müsste, wie alle anderen ihre Päckchen auspacken. Ein Gutschein oder ein Geldgeschenk? Viel zu einfallslos für einen Menschen, den wir von Herzen lieben. Ein Erlebnis schenken? Wäre eigentlich ja schön, aber das gab’s schon zum Geburtstag. Durch die Stadt hetzen und ein blödes Verlegenheitsgeschenk auftreiben? Kommt nicht in Frage, dafür ist mir die Zeit zu schade und einfach schenken, damit etwas geschenkt ist, finde ich ziemlich doof.
Fast hätten wir Karlsson doch ein Geldgeschenk unter den Tannenbaum gelegt, als mir plötzlich das perfekte Karlsson-Geschenk in den Sinn kam. (Na ja, morgen wird sich dann zeigen, ob es wirklich perfekt ist, aber die Leute, die ihn gut kennen, finden die Idee ganz gut.Was es ist, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten, da Karlsson gelegentlich bei mir mitliest.)
Inzwischen bin ich ganz froh, dass unser Ältester nicht wusste, was er haben möchte. Wie sonst hätte ich wieder mal die Erfahrung gemacht, wie schön es ist, für einen geliebten Menschen etwas Passendes auszusuchen, anstatt in den Laden zu marschieren und zu sagen: “Ich brauche die Lego-Packung Nummer 3435436767678, dann noch die Nummer 5768679876976865756 und falls sie noch nicht ausverkauft ist, auch noch die Nummer 23423443545657578.”