"Der Boom ist für alle da", teilte die Qualitätszeitung ihren Lesern seinerzeit mit, "die Arbeitnehmer in Deutschland spüren den Aufschwung in ihrem Geldbeutel". Im ersten Vierteljahr 2011 seien die Reallöhne im Vergleich zum Vorjahreszeitraum "kräftig" gestiegen. "Die Beschäftigten verdienten durchschnittlich zwei Prozent mehr", vermeldete das Blatt.
Ein kleiner Moment für die Süddeutsche, ein großer für Deutschland. Aber kurz. Nur sieben Wochen später ist die Sorge groß, dass 2,8 Prozent Wachtum verglichen mit dem Vorjahr nur noch unter der Schlagzeile "Wachstum stagniert" interessierte Leser finden.
Zeit für Forderungen, wie dem Elend beizukommen wäre. Noch sei "die globale Rezession nur eine Befürchtung, nicht mehr", schreibt Alexander Hanebüchen. Das lässt sich aber sicher ändern. Immer natürlich "vorausgesetzt, die Politik sorgt für klare Verhältnisse - und die Löhne steigen endlich stärker."