Wummelkiste unter der Lupe

Von Ditabarakova @ErziehKreativ

Kreativität per Postpaket? 


Vor einigen Wochen bekam ich dank der netten Lisa aus Berlin, die Gelegenheit eine Bastelbox zu testen - die Wummelkiste.
Mit der Wummelkiste bekommen Kinder Monat für Monat Bastelmaterial zu einem bestimmten Thema ins Haus geliefert. Es handelt sich um einen Abodienst. Je nach Wunsch kann man zwischen einem, drei und zwölf Monaten Laufzeit wählen.
Aber was genau steckt in so einem Paket drinnen? Bringt es den Kindern etwas?

Die Wummelkiste wird ausgepackt


Meine zwei Großen entsprechen mit ihren 8 und 10 Jahren nicht mehr ganz der Zielgruppe, die mit 3 bis 8 Jahren angegeben wird. Sie haben sich dennoch über einen Paket gefreut. So oft kommt die Post bei uns nicht vorbei.
Das Paket an sich hinterlässt einen recht guten, qualitativ überzeugenden und geordneten Eindruck. Ich finde eine kurze Zusatzinformation für Erwachsene. Meine Kinder freuen sich über das Willkommensgeschenk (eine Bastelschere).

Der Information nach sollen sich im Paket drei Bastel- bzw. Spielprojekte befinden. Unser Thema: Spürnasen. Meine Kinder lieben Rätsel und Detektivgeschichten aller Art, somit trifft gerade diese Kiste genau ihre Interessen.

Die einzelnen Projekte sind in dünne Papiertüten gepackt. Das gefällt mir. Alles ist übersichtlich geordnet. Es ist klar, was zu welchem Projekt gehört. Man hat die Möglichkeit, immer nur eine Tüte den Kindern zur Verfügung zu stellen. Zudem werden Kinder nicht von anderem Material abgelenkt, während sie am jeweiligen Projekt arbeiten. Das fördert die Konzentration und ermöglicht von Anfang an fokussiertes Arbeiten.

Gemeinsam besprechen die Beiden, mit welcher Tüte (also mit welchem Projekt) sie anfangen wollen und legen das Inhalt der Tüte für mich auf, damit ich ein Bild schießen kann.

Beispiel für den Inhalt einer Tüte - eine Kiste beinhaltet drei derartige Projekte


Meiner Meinung nach, sind die Anleitungen kindergerecht gestaltet. Meine Großen kommen alleine zurecht. Kleinere Kinder würden öfters die Hilfe von Erwachsenen brauchen. Teile müssen nicht einzeln ausgeschnitten werden, sondern sind vorgestanzt und können einfach herausgetrennt werden. Das finde ich für kleinere Kinder sehr gut, größere könnten allerdings etwas mehr Übung mit Schere brauchen.
Das Zusammenbauen des Spiels dauert gar nicht so lange. Das hat den Vorteil, dass selbst zappelige Kinder bei der Sache bleiben. Etwas enttäuschend war allerdings für meine Kinder, als sie festgestellt haben, dass sie gerade dieses Spiel nicht zu zweit spielen können, sondern mehrere Personen benötigen.
Hier ist das Dabeisein von Erwachsenen nötig. Doch das gemeinsame Spielen erlebe ich eher als Bereicherung. Ich finde die Mischung vom selbständigen Arbeiten und gemeinsamer Beschäftigung richtig gut.

Es folgt ein weiteres Bastelprojekt, dass die Beiden richtig zum Lachen bringt. Viele Masken sind vorgestanzt und können ohne weitere Vorbereitung bespielt werden. Meine Tochter freut sich allerdings genauso viel über ein zusätzliches A4-Blatt aus Moosgummi, aus dem sie später ihre eigene Maske gestalten kann.

Dieses Spiel spielen die Kinder mit Begeisterung. Es gilt einige Fragen zu beantworten, um den "Fall" zu lösen. Dabei werden die Antworten direkt am Plakat vermerkt. Dies gefällt ihnen zwar sehr gut,  am Ende stellen sie allerdings mit etwas Enttäuschung fest - so war das Spiel ja nur ein einziges Mal spielbar. Das Plakat ist voll und die Antworten kann man nicht mehr ausradieren.
Eine Tüte bleibt noch verschlossen. Am nächsten Tag holen sie sie heraus und basteln begeistert weiter. Die kurzweiligen Projekte haben es ihnen durchaus angetan.

Fazit

Es ist fraglich, ob man mit viel Bastelmaterial zu Hause besser dran wäre, als mit einer Wummelkiste. Hier sind die Aufgaben, als auch die Anleitungen bereits vorbereitet, so dass uns Erwachsenen die Arbeit mit der Ideenfindung abgenommen wird. Den Kindern tut es richtig gut, wenn sie mal selbständig Arbeiten können. Zudem ermöglicht die bereits im Vorfeld getroffene Auswahl an Material schnelles und fokussiertes Arbeiten, ohne dass man etwas falsch machen kann.
Die Bastelsachen als auch die begleitenden Anleitungen sind stabil und von guter Qualität.
Meine Kinder freuten sich sehr darüber, so unerwartet einen Paket zu bekommen. Die Projekte waren kurzweilig und führten zu schnellem Erfolgerlebnis. Enttäuschend war, dass manches nur einmal beklebt oder beschrieben werden konnte. Am Ende hat den Beiden die Beschäftigung so gut gefallen, dass sie sich mit dem Inhalt der Kiste gerne noch etwas länger beschäftigen würden. Der Bastelspass war dann aber leider schon um.

Habt Ihr in der Kindheit auch mal ein Paket erhalten? Von wem kam es und was war da drinnen?