Wulff/Geerkens: 1-Million-Villa-Frage

Von Eckhardschulze

An und für sich klingt es schon merkwürdig wenn SPON aufgrund der Äußerungen des Freundes von Bundespräsident Wulff bei seiner “Beichte” über das  gewährte zinsgünstigen Darlehen über 500.000 Euro an Ministerpräsident Wulff auch  knapp 1 Million Euro an seine Ehefrau per Darlehensvertrag in 2008 übergab, damit sie in Florida eine Villa kaufen konnte. Merkwürdig dabei ist, dass die “Beichte” auf zwei Sachverhalte abstellt, die in Zusammenhang stehen könnten.

Denn wenn es um so heikle Angelegenheiten geht, äußert ein erfahrener Unternehmer nichts, was seinen “Freund” ohne Grund in einen Verdacht bringen könnte.

Aber da hier zwei “Geschäfte” (Schenkung und Zinsvergünstigung) angesprochen wurden, wollte sich Geerkens möglicherweise davor schützen, nicht ALLES gesagt oder angedeutet zu haben?!

Die Frage stellt sich aus dem Zusammenhang der SPON-Story. Zuvor wurde dargelegt und von Herrn Geerken zugegeben, dass die Darlehensvergabe an den damaligen Ministerpräsidenten trickreich verschleiert wurde, indem seine Ehefrau zwischengeschaltet wurde und sogar der Scheck (anonymer Empfänger bzw. Inhaber-Scheck), ausgestellt auf die Bundesbank (vorheriger Transfer von Geerkens an die Bundesbank über wahrscheinlich ein separates Zwischenkonto/Sammelkonto), die Darlehens-vergabe verdecken sollte.

Mit fast gleichem Atemzug räumte der Unternehmer Geerkens ein, dass er mit seiner Ehefrau in 2008 einen “Darlehensvertrag” über knapp 1 Million gezeichnet hatte, um eine Villa in Florida zu kaufen. Und dort machte “Wulff” sogleich Weihnachten 2009 Urlaub.

Jetzt kann man trefflich darüber spekulieren, welche Gründe es für solch eine Vorgehensweise geben könnte.

Tatsache aber bleibt, dass sich der Freund der Wulff-Familie “ehrlich” machen wollte, indem er den tatsächlichen Hergang offenlegte.

Ob er damit auch andeuten wollte, dass es eine “zweite”, wie auch immer geartete Transaktion (Florida) gab, die Bundespräsident Wulff betrifft, muss als noch ungeklärt angesehen werden.