Wulf Dorn - Mein böses Herz

Von Charlysunrise
Wulf Dorn416 Seiten cbt Verlag27.Februar 201216,99€

Klappentext

Ein abgründiges Verwirrspiel um dunkle Geheimnisse – und die Angst vor dem »Bösen« in der eigenen Seele

Was tust du, wenn du nicht mehr weißt, was Realität ist und was Fantasie?
Seit dem Tod ihres Bruders wurde Doro von Halluzinationen verfolgt, aber eigentlich dachte sie, das in den Griff gekriegt zu haben. Doch als sie mit ihrer Mutter aufs Land zieht, scheint die neue Umgebung erneut etwas in ihr auszulösen. Stimmen verfolgen sie. Und eines Nachts sieht Doro in ihrem Garten einen Jungen: verstört, abgemagert, verzweifelt. Der Junge bittet sie um Hilfe – und ist dann verschwunden. Wenig später erfährt Doro, dass er schon vor ihrer Begegnung Selbstmord begangen hat. Doro kann nicht glauben, dass sie sich den Jungen nur eingebildet hat. Doch die Suche nach der Wahrheit wird schnell zum Albtraum. Und tief in Doros Seele lauert ein dunkles Geheimnis ...

Meine Meinung

Das Buch beginnt sofort spannend und man wird in die Geschichte hineingezogen und vor die Problematik gestellt. Man lernt nach und nach die Figuren kennen und die Umgebung. Die Spannung bleibt erhalten und spitzt sich immer weiter zu, bishin zu einem grandiosen Finale, mit welchem niemand gerechnet hätte. Zwar hätte man einmal eine Andeutung in diese Richtung gemacht, diese wurde aber wieder verworfen, da genug Hinweise woanders hingeführt haben. Wirklich toll gemacht. Das Ende gefällt mir wirklich sehr, es hat mich definitiv zufrieden gestellt. Es bleiben keine Fragen offen.
Der Schreibstil ist flüssig und einfach gehalten. So wie man es von Wulf Dorn gewohnt ist. Auch wenn es an einigen Stellen psychologisch wird, kann der Leser es dennoch wunderbar nachvollziehen und sich hineinversetzen. Auch wenn es als ein Jugendroman aufgeührt wird, können es erwachsene Leser ebenso gut lesen. Die Umgebung und die Figuren sind unglaublich gut beschrieben und dadurch wird die Vorstellungskraft nur weiter angekurbelt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man die Umgebung kennt.
Die Dialoge sind wunderbar und passen immer zu den Figuren und der jeweiligen Situationen. Sie bringen die Handlung voran und helfen zur Lösung der 'Problematik.
Der Charakteraufbau ist toll ausgearbeitet worden, jeder der jeweiligen Figuren haben eine ganz eigene Tiefe und sie wandeln sich immer weiter und reifen während der Geschichte.Doro kann sich an die verhängnisvolle Nacht nicht erinnern, in welcher ihr kleiner Bruder gestorben ist und die einzigen Anhaltspunkte sind ihr neuer "Freund", der grinsende Kuschelhase von ihrem kleinen Bruder, welcher in ihrem Kopf immer wieder flüstert, was sie nur getan habe. Es zerrt an ihrem Verstand und an ihren Nerven. Sie kommt dennoch mit dieser Situation irgendwann halbwegs zurrecht und kann sich um das Rätsel kümmern. Während der Geschichte glaubt sie immer mehr an sich selbst und erinnert sich an immer mehr.Julian ist ein symphatischer Junge, welcher einem sofort ans Herz wächst. Er hat Probleme und reagiert authentisch auf Doro und ihre Probleme und Theorien. Im Laufe der Geschichte öffnet er sich Doro immer mehr und zeigt sein wahres Ich.
Die Idee ist nicht neu, aber toll gemacht worden. Sie ist fesselnd geschrieben worden.
Als Film möchte ich diese Geschichte nicht sehen. 

Cover

Das Cover ist rot und mit Wasserperlen verziert und dem Titel des Buches, welches aussieht, als ob es an einer Scheibe geschrieben worden ist. Wer das Buch sieht, wird erkennen, um was es sich genau handelt.

Titel

Der Titel passt wunderbar zur Handlung und verrät rein gar nichts. Gut gewählt.

Fazit

Das Buch hat mir wirklich gut gefallen und hat mich in seinen Bann gezogen. Was mir wirklich gefällt, ist die Tatsache, dass sobald man das Buch zur Seite gelegt hat, denkt man immer noch darüber nach, was geschrieben worden ist und vorallem über die Lösung. Es hat mit einem selbst zu tun, aber genug davon, sonst spoiler ich. Es ist ein Must-Have für alle Psychothriller und Wulf Dorn Fans.
5 von 5 Punkten