Twitter hat einen neuen Chef. Der hat bekundet, eine interessante Aufgabe zu haben, um die ich ihn nicht beneide: Erst einmal darf er herausfinden, wozu Twitter eigentlich taugt (das habe er nämlich, erzählte er freimütig, noch nicht so recht verstanden), dann soll er den Eigentümern eine Antwort auf die bisher ungelöste Frage geben, wie man damit Geld verdienen kann. Mikroblogging ist zwar erkennbar beliebt – eine deutlich zweistellige Millionenanzahl von Usern spielt sich damit, Tendenz stark zunehmend – , von einem tragfähigen Geschäftsmodell ist allerdings noch nichts erkennbar.
Wären wir noch im Zeitalter der New Economy (Wir erinnern uns: Die Bubble platzte Anfang der Nuller Jahre, übrig blieben Google, Amazon, ebay und ein paar andere, die irgendwas anders und das irgendwie richtig gemacht hatten.), würde niemand darüber lachen, dass Analysten den Marktwert des Unternehmens Twitter auf etwa eine Milliarde US-Dollar schätzen, auch wenn 2009 nur knapp 25 Millionen US-Dollar Gewinn erwirtschaftet wurde – und die allein durch Anzeigenverkäufe. Dick Costolo, der Neue, sollte also ein ziemlich kreativer Mensch sein, wenn er seinen Job eine Weile behalten und seine Familie ernähren können will. Ich denke, er wird sich nicht nur an Nutzerzahlen messen lassen müssen…
