[#WritingFriday] Week 2

Hi Schreiberlinge,

Gleich zu Anfang möchte ich mich bei euch allen fürs mitmachen bedanken, der erste Writing Friday verlief wundervoll! Ich habe all eure Beiträge mit Freude gelesen und sie wirklich geschätzt. Viele haben einen Blick hinter die Kulissen gewährt und diesen Schritt fand ich doch sehr mutig. Bei mir wird es heute auch etwas persönlicher und ich hoffe ihr mögt diesen Beitrag.


Die Regeln im Überblick;

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen

Schreibthemen Januar

  • Erzähle von einem Moment, der den weiteren Verlauf deines Lebens fundamental hätte verändern können.
  • Beschreibe den letzten Traum, an den du dich erinnerst, so detailliert wie möglich.
  • Schreibe einen Brief an dich als 15-jährige/r
  • Überrede einen Veganer, eine Currywurst mit dir zu essen.
  • Dein Begriff von Freiheit.

[#WritingFriday] Week 2

Als ich zwei Jahre alt war, reisten meine Eltern mit mir in den hohen Norden, nach Schweden. Ich hatte dort Familie und meine Eltern spielten mit dem Gedanken dorthin auszuwandern. Es gibt einige Fotos auf denen ich mit meinen Eltern am Meer spazieren gehe. Es wäre beinahe mein Leben geworden. Dann würde ich diesen Beitrag jetzt in schwedisch oder vielleicht in englisch schreiben. Ausserdem hätte ich ganz andere Schulen besucht, andere Menschen kennen gelernt – nie die Liebe meines Lebens getroffen und vielleicht hätte ich mich nie für Bücher begeistern können. Denn ich hätte nie N. kennen gelernt und somit nie in der Bibliothek ausgeholfen. Der Ort, der mich in die Welt der Bücher entführte und mich vom ersten Augenblick an in seinen Bann zog.

Doch meine Eltern waren sehr jung und zum Glück hatte meine Mama so schlimmes Heimweh, dass es erstmal wieder zurück in die Heimat ging. Nur ein Jahr später, als mein Bruder zur Welt kam, entschieden meine Eltern noch einen Versuch zu wagen, packten unsere Koffer, setzten sich in einen Bus und reisten mit uns in die Schweiz. Es war keine einfache Zeit für sie, doch uns liessen sie nicht viel davon spüren. Sie wagten das Abenteuer, mit zwei kleinen Kindern, in ein Land, dessen Kultur und Sprache ihnen völlig fremd war. Aber sie taten es für uns, für unsere Zukunft.

Und hier bin ich nun, ganze 23 Jahre später. Ich habe eine wundervolle Kindheit hinter mir, mit viel Natur, tollen Büchern heissen Tagen am See und lustigen Momenten in den Bergen, eine aufregende Teenager Zeit liegt hinter mir und vor mir habe ich noch wertvolle Jahre als junge Erwachsene.

Es ist schon beinahe unheimlich wie viel von einem selbst von nur einem einzigen Moment, einer einzigen Entscheidung abhängig ist. Es wäre alles anders gekommen, wären wir in Schweden geblieben, ich wäre jemand anderes und mein jetziges Leben wäre ausgelöscht.

Mir ist nun bewusster denn je, dass mein Leben ganz anders hätte ablaufen können, wenn meine Eltern damals nicht diesen Schritt gewagt hätten. Dafür werde ich ihnen ein Leben lang dankbar sein.


Aktuelle Teilnehmer (ihr könnt jederzeit mit einsteigen!):

RAN AN DIE STIFTE,
[#WritingFriday] Week 2


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