WRC Schweden-Rallye: Sébastian Loeb immer noch auf Platz 2

ampnet_photo_20130209_056119Mehr als eine halbe Minute brummte Volkswagens Werksfahrer Sébastien Ogier seinem Landsmann und Rekordweltmeister Sébastien Loeb auf den ersten acht Wertungsprüfungen der Rallye Schweden auf. Der junge Ogier fuhr allen am ersten Großkampftag auf Schnee und Eis wie entfesselt davon. Und ein probates Mittel Volkswagens WRC-Polo beim Sturm an die Spitze aufzuhalten oder gar zu Folgen schien es zum Auftakt nicht zu geben. „Der Vorsprung ist für schwedische Verhältnisse ist schon gewaltig“, versichern Experten im Servicepark. Doch bei einem WRC-Lauf kann jederzeit viel passieren. Nur eine Unachtsamkeit, ein kleiner Fahrfehler oder ein technisches Problem lassen jeden komfortablen Vorsprung zusammenschmelzen.

Perfektion ist stets gefragt. Das gilt für Fahrer und Mechaniker gleichermaßen. Denn während die Piloten auf der Piste bei mörderischem Tempo jenseits der 190 km/h-Marke ihre Rallye-Boliden kontrollieren müssen, dürfen die Mechaniker im Servicepark keine Sekunde verlieren. Bei jedem Service-Stopp der WRC Polo ist es ein Spiel gegen die Uhr. Denn die Wartungszeiten sind penibel vom Veranstalter vorgegeben. Nur eine Sekunde zu lang, schon gibt es empfindliche Zeitstrafen für die Teams. Aber alles lief glatt.

Auf der Strecke knüpfte Ogier am heutigen Sonnabend dort an, wo er gestern aufgehört hatte: Wertungsprüfungen (WP) gewinnen und den Vorsprung auf Sébastien Loeb ausbauen. Bereits auf der ersten WP des Tages war das Volkswagen-Duo Ogier/Ingrassia 2,1 Sekunden schneller als die Citroen-Piloten Loeb/Elena. Loeb bleibt aber kämpferisch: „Es war ein guter Tag, aber wir konnten gestern Ogiers Tempo nicht halten. Ich weiß nicht genau warum”, resümierte er noch vor dem Start zur heutigen Etappe und weiter: „Es hat sicher auch mit der Startposition zu tun. Aber Ogier war sehr stark. Wir werden sehen.“

Auf der WP 10 Frederiksberg ließ es Ogier ruhiger angehen. „Es ist die schwerste Prüfung der Rallye. Sehr schnell und kompliziert. Hier abzufliegen kann sehr schnell passieren“, beschrieb Ogier im Vorfeld. Daher verwaltete er seinen Vorsprung. Den Sieg holte Volkswagens Nummer zwei Jari Matti Latvala. „Das ist es, was die WRC gebraucht hat. Endlich einen Gegner für Citroen und Loeb. Die Weltmeisterschaft wird spannend“, freuen sich Fans wie Mikael Sorensen an der Strecke in Rammen (WP 11).

Und Rammen war ein enger Kampf zwischen den beiden Franzosen. Sébastien Loeb legte in drei von vier Sektoren Bestzeiten hin, holte 2,7 Sekunden im Gesamtklassement auf Ogier auf. Der Vorsprung des WRC-Polo-Piloten zu diesem Zeitpunkt: 26 Sekunden. Jari Matti Latvala und Beifahrer Miikka Anttila liegen rund 38 Sekunden hinter der Spitze. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auto und fahre am Limit“, so Latvala beim Mittags-Service-Stopp in Hagfors.

Am Nachmittag setzte Volkswagen seinen Erfolgskurs fort. Sébastien Ogier kontrollierte die Rallye von vorne und behielt die Übersicht. „Ein starkes Rennen und eine souveräne Leistung“, attestierten ihm auch seine Fahrerkollegen. Vor dem letzten Tag liegt das Team Volkswagen nun fast uneinholbar an der Spitze – darin sind sich die Experten vor Ort in Hagfors einig. Aktuell acht WP-Siege. Der Sieg ist Sébastien Ogier und Volkswagen kaum noch zu nehmen – wenn die Technik hält und nichts Unvorhergesehenes mehr passiert.


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