Lediglich sechs Monate zum Testen standen dem im unterfränkischen Alzenau beheimateten Hyundai Shell World Rally Team zur Verfügung, um sich auf die Zeitenjagden gegen deutlich erfahrenere Gegner bei dem anspruchsvollen Rallye-Klassiker in den Seealpen oberhalb des Fürstentums vorzubereiten. Insgesamt 8000 Kilometer, verteilt auf 16 Testeinsätze in ganz Europa, wurden absolviert. Die dabei Lernkurve des Hyundai Shell World Rally-Teams soll sich nun bei der Rallye Monte Carlo fortsetzen. Beim WM-Debüt des jungen Teams und des brandneuen Hyundai i20 WRC werden auch die belgische Stamm-Fahrerpaarung Thierry Neuville und Nicolas Gilsoul sowie ihre spanischen Kollegen Dani Sordo und Marc Martí ihren Wettkampfeinstand geben.
Obwohl die Test- und Aufbauphase der beiden Hyundai i20 WRC vielversprechend verlaufen ist, hat sich das Hyundai Shell World Rally -Team realistische Ziele für die ersten Rallyes der Debüt-Saison gesteckt: Vorrangig geht es darum, mit beiden Fahrzeugen so viele Wettkampf-Kilometer wie möglich zu bewältigen und so wichtige Erfahrungen zu sammeln, die die fortlaufende Entwicklung des Projekts voranbringen. So hatte Volkwagen die Saison 2013 ebenfalls begonnen, aber als Weltmeister beendet.
„Bei der Rallye Monte Carlo steht jetzt unsere erste praktische Prüfung bevor. Dort anzutreten war ein ganz wichtiger Punkt in unserem Entwicklungszeitplan. Daher ist das auch ein ganz spezieller und aufregender Moment für uns alle“, sagt Teamdirektor Michel Nandan. „Ich bin überzeugt, dass wir einen sehr guten Fahrer-Mix haben. Dennoch geben wir keine Platzierung als Ziel vor.“ Oberste Priorität sei. die Rallye mit beiden Fahrzeugen zu beenden.
Das Hyundai Shell World Rally Team hat sich mit einem einwöchigen Test in den französischen Alpen im vergangenen Monat speziell auf den Saisonauftakt vorbereitet. Neuville und Sordo teilten sich dabei die Cockpitarbeit im Hyundai i20 WRC. Darüber hinaus absolvierten der Belgier und sein spanischer Mitstreiter in dieser Woche einen Pre-Event-Testtag.
Neuville, der im Hyundai i20 WRC mit der Startnummer 7 antritt, bestreitet seine vierte ‚Monte‘. Dabei wird er aber erstmals in den Farben des Hyundai Shell World Rally Teams auflaufen: „Die ‚Monte‘ ist mit Sicherheit eine Rallye wie keine andere und ich mag sie ganz besonders. Es ist dort unwahrscheinlich schwierig, einen guten Rhythmus zu finden und man verliert durch eine falsche Reifenwahl ganz schnell eine Unmenge Zeit. Außerdem weiß man nie, was einen hinter der nächsten Kurve erwartet. Im schlimmsten Fall ein Placken Eis. Der kleinste Fehler kann da schon zu einem Abflug führen“, sagt Neuville.
Dani Sordo (Hyundai i20 WRC #8) unterstützt das Team bei dessen Debüt-Rallye mit seiner großen WM- und ‚Monte‘-Erfahrung. Er startet bereits zum siebten Mal bei der Rallye Monte Carlo: „Wir haben den Hyundai i20 WRC im Dezember einige Tage testen können und einen weiteren Tag in dieser Woche. Der erste Eindruck war sehr positiv, dennoch weiß jeder im Team, dass noch eine Menge zu tun ist.“
Die 1911 erstmals ausgetragene Rallye Monte Carlo gehört zu den Klassikern im WM-Kalender. In diesem Jahr wird die 82. Auflage ausgetragen. Dabei kehrt die Rallye in das französische Département Hautes-Alpes zurück. Insgesamt 15 Prüfungen über 383,33 Kilometer verteilt auf drei Etappen-Tage stehen auf dem Programm.
Unstete Witterungsbedingungen sorgen dafür, dass die Reifenwahl ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg ist. Den Teams stehen 40 Reifen des Partners Michelin (plus fünf für den Shakedown) in vier unterschiedlichen Gummimischungen zur Verfügung. Dass das „Rally 2“-Reglement, welches einen Neustart am Tag nach einem Ausfall ermöglichen würde, bei der Rallye Monte Carlo nicht greift, macht die Herausforderungen noch größer – ein kleiner Ausrutscher kann bereits das endgültige Aus im Wettkampf bedeuten.
Die Rallye Monte Carlo beginnt am Montag, 13. Januar 2014, mit der traditionellen Start-Zeremonie am Place du Casino im Fürstentum. Die Rallye-Action beginnt am Mittwoch mit dem Shakedown-Test, gefolgt von den ersten Wertungskilometern am Donnerstag.