Wray, John: Das Geheimnis der verlorenen Zeit

Rezension John Wray - Das Geheimnis der verlorenen Zeit

Klappentext:

Eingeschlossen in einer Blase angehaltener Zeit sitzt der junge Waldemar Tolliver in einem vermüllten Apartment am Central Park in New York und versucht, Herr seiner Geschichte zu werden. (Aber vielleicht hat er auch nur zu viel Science-Fiction gelesen.) Über hundert Jahre Familiengeschichte muss er erforschen und verstehen, um wieder in die Welt zurückkehren zu können. (Glaubt er.)
Ein grandioses Panorama breitet sich aus: Waldemars Urgroßvater, Produzent eingelegter Gurken und Hobby-Physiker aus dem k.u.k. Znaim, war dem Geheimnis der Zeit auf der Spur. Nein, besser noch: dem Geheimnis menschlicher Reisen durch die Zeit! Leider gingen die Unterlagen bei einem dummen Unfall mit einem Automobil verloren.
Drei Generationen von Tollivers - Genies, Kriminelle, Verlierer, Visionäre - ruhen fortan nicht, das Geheimnis zu lüften, obwohl bald ein deutscher Patentamtsangestellter namens Einstein mit ganz ähnlichen Theorien Schlagzeilen machen wird ...

Wray, John: Das Geheimnis der verlorenen Zeit Meinung:

Waldemar hat ein Problem. Er sitzt in einer Zeitblase fest, die sich im Apartment seiner Tanten befindet, ohne Aussicht, diese je wieder verlassen zu können. Also sinniert Waldemar über sein Leben und das seiner Familie, schreibt Briefe an seine große Liebe und erzählt ihr, wie sein Urgroßvater das Geheimnis über die verlorene Zeit fand und gleich darauf verlor und wie seine Familie sich seitdem auf die Suche nach dieser befindet. Somit stellen sich im Roman die zwei großen Fragen: Was ist das Geheimnis um die verlorene Zeit? Und wird es Waldemar gelingen, der Zeitblase zu entkommen?

John Wray hat sich sehr genau mit seinen Charakteren auseinander gesetzt, und man merkt ihnen ihre Tiefe und Komplexität an. Egal ob es sich um Waldemar, seine Tanten, die mysteriöse Mrs. Haven oder andere Figuren handelt, alle bestechen mit ihren Eigenarten, Charakterstärken und -schwächen, sowie den gut ausgearbeiteten Hintergründen. Mir haben die Protagonisten wirklich gut gefallen und mal mehr, mal weniger Sympathien bei mir hervorgerufen. Die Charaktere greifen schlüssig ineinander, wirken teilweise geheimnisvoll und sorgen so für genügend Spannung in der Handlung.

Der Handlungsverlauf selber ist komplex, tiefsinnig und bedarf einiger Aufmerksamkeit beim Lesen, denn neben der Familiengeschichte kommt auch allerlei Fachwissen in diesem Roman vor. Das sorgt auf der einen Seite dafür, dass der Roman sehr umfangreich und komplex wird, auf der anderen Seite ist es aber kein Roman, den man mal soeben nebenbei liest. Man muss Zeit und Ruhe mitbringen, um hinter die Mysterien der Geschichte zu blicken, doch es lohnt sich, diese mitzubringen. Denn man erhält hier auch ein spannendes Bild durch die Zeitgeschichte, einen Liebesroman und eine Familienepos neben so einigen mystischen Elementen und physikalischen Einsichten. Der Sprachstil ist weitestgehend eingängig und sorgt für einen angenehmen Lesefluss, ist man erst einmal in der Geschichte eingetaucht. Neben Waldemars Briefen an Mrs. Haven finden sich Rückblicke auf seine eigene Geschichte, die das Verhältnis zur Briefempfängerin beleuchten und Kapiteln, in denen die Familiengeschichte Waldemars beginnend bei seinem Großvater chronologisch erzählt wird.

Fazit:

Das Geheimnis der verlorenen Zeit ist ein fantastisch anmutender Roman, über physikalische Größen, Familien, Liebe, Verluste und die eigene Identität. Ein wenig Zeit sollte man sich auf jeden Fall für dieses Werk nehmen, denn eine seichte Lektüre für zwischendurch ist dieses Buch auf keinen Fall. Wer Bücher von David Mitchell mag, sollte ruhig einen Blick auf diesen Roman riskieren🙂

Von mir gibt es 4 von 5 Punkten. Wray, John: Das Geheimnis der verlorenen Zeit Preis

Gebunden: 26,95 Euro

Verlag: Rowohl Verlag
ISBN: 978-3-498-07364-0
Seitenzahl: 736
Übersetzer: Bernhard Robben

Quelle: http://www.rowohlt.de/hardcover/john-wray-das-geheimnis-der-verlorenen-zeit.html

Vielen Dank an die Rowohlt Verlage für das Rezensionsexemplar.

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