Ja ich weiß: wir sind verrückt und Einige sind der Meinung, wir gehen unseren Weg total falsch und in der verkehrten Reihenfolge. Wir sagen: das ist unser Weg und der ist genau so perfekt, wie er ist! 😛
Worum es eigentlich geht?
Also…. das war so…
Hatte ich schon erzählt, dass wir aus unerfindlichen Gründen einem gruppenzwangähnlichem Rausch verfallen sind und uns alle drei für den Erwerb des Führerscheins angemeldet haben? Wir drei, dass sind meine Tochter (die ihre Fahrerlaubnis bereits vor ihrem 17. Geburtstag beginnt), mein Freund und meine Wenigkeit. Wird ne spannende Sache. Wer von uns wohl als erstes den Lappen in den Händen halten wird. Dabei ist das gar nicht soooo einfach mit der Anmeldung, wie das jetzt hier klingt. Zumindest in Berlin nicht. Das Land besteht auf eine Überprüfung vorab und erst wenn eine Bestätigung vorliegt, dass Beamter xy einen für fähig hält, darf man den Führerschein erwerben (bzw. die Prüfungen ablegen). Soweit zwar Mist, aber was soll’s. Das größte Problem dabei ist die Zeit.
Anmeldung eines Führerscheins beim Bürgeramt
Ganz vergnügt, da in freudiger Erwartung, dass es bald los geht, habe ich die 115 gewählt und nach einem entsprechenden Termin gefragt. Die Dame am anderen Ende mußte sich das Lachen verkneifen und meinte, dass alle Termine bis 11.07. vergeben sind und erst danach neue von den Bezirksämtern vergeben werden. Eigentlich auch nicht schlimm. Schließlich haben wir die Fahrerlaubnis ja nicht über Nacht. Die Überprüfung dauert allerdings ca. 8 – 12 (!) Wochen (!!). Bedeutet: Termin ab 11.07. irgendwann plus – mit viel Glück – 10 Wochen. Klingt toooooolllll…. Oder eben nicht. Ich war „etwas“ angesäuert nach dieser Auskunft.
Aufgeben gilt aber nicht. Ich daher also auf gut Glück zu unserem Bürgeramt und die gute Frau gefragt, ob man an vielleicht an einem bestimmten Tag die Chance hat eine Wartenummer zu erhalten und dann die entsprechende Zeit einfach abzusitzen. „Ne – gibt’s nicht.“ Okay…… „Aber was wollen Sie denn eigentlich machen?“ „Führerschein beantragen.“ Kurzes Geklimper auf ihrer Tastatur. „Da habe ich heute Nachmittag einen Termin für Sie.“ Erstaunte Blicke meinerseits. „Das ist toll, aber eigentlich brauche ich sogar zwei, da meine Tochter auch…“ Die Dame schaut noch einmal kurz in den PC: „Ja, kein Problem, da habe ich direkt danach noch einen Termin frei.“ Manchmal muss man eben Glück haben sage ich mir und schnappe mir die beiden Zettel mit den heiligen Nummern. Und somit ist die Überprüfung am Laufen und wir müssen nur noch ein paar Wochen warten.
Und womit fahren wir, wenn der Lappen da ist?
Eigentlich läuft das ja so: man macht den Führerschein, kauft sich ein Auto und los geht’s. Mein Freund und ich haben aber jetzt schon angefangen uns Autos anzusehen um abzuchecken, ob wir uns überhaupt auf ein Modell einigen können. Das ging sogar besser als gedacht. Maximale Summe festgelegt (wobei er viel geringer ran gegangen ist als ich), ein paar Farben aussortiert (grün – wollte keinen Frosch und gelb – bin doch kein Briefkasten), ich wollte unbedingt 4 Türen (damit ich meine Handtasche easy auf den Rücksitz werfen kann) und es sollte nach Möglichkeit diese schmaler werdenden Augen (manche Menschen sagen auch Scheinwerfer dazu) haben. Marke war mir eigentlich egal (solange es keine NullAchtFuffzehn ist).
Übrig blieb ganz schnell ein Alpha – der gefiel uns beiden. Also wurde unsere Suche darauf eingeschränkt. Und prompt hatten wir unseren Blick auch schon auf einen silbernen geworfen (obwohl mir ne hübsche Farbe eher zugesagt hätte). Sogar einen Besichtigungstermin hatten wir schon. Und dann kam am Abend zuvor der Anruf: „Tut uns leid. Auto ist verkauft.“. Wir waren alle ziemlich geplättet und wollten uns schon beinahe dem Standardprozedere beugen – und halt erst in weiter Zukunft nach einem fahrbaren Untersatz die Augen offen halten.
Und plötzlich weißt Du: DER muss es sein
„Zufällig“ haben wir uns doch weiter umgeschaut. Und dann war er plötzlich da: kein Alpha, sondern ein Citroen C4, in metallic rot, mit allem technischen Schnickschnack, den man sich wünschen kann, Allwetterreifen, Automatik, Kilometerstand, mit dem wir umgehen können und schwarze Lederkuschelsitze. Den mussten wir uns anschauen. Da war so viel Schönes dran, dass es schon unheimlich war!
Wir also hin… und mit klopfenden Herzen das Auto auf Herz und Nieren (oder heißt es hier Motor und Reifen?) überprüft. Sitzprobe mehr als erfolgreich überstanden. Und auch der Wurf der Handtasche über die hinteren Türen verlief locker aus dem Handgelenk und der Kofferraum geht easy mit nur einem Fingerchen. Klar: Rene hat auf ganz andere Dinge geschaut, als ich. Soll ja auch so sein. Ich hätte dem Verkäufer zum Beispiel keine neuen Bremsbelege aus dem Kreuz geleiert.
Um es kurz zu machen: wir haben uns das Auto gekauft. Einfach mal so. Naja, nicht ganz. Michelle sollte ja auch mitreden können – sie bekam die ganze Zeit Fotos von mir 😉 Der gute Mann wird uns den Tüv nun noch ganz frisch hinterlegen und dann steht dem nichts mehr im Wege unseren kleinen (der von innen viel größer wirkte) roten Flitzer abzuholen.
Das nenn ich mal Motivationsspritze
Mit Aussicht, mit diesem knuffigen Ding unterwegs sein zu können, wird das mit dem Führerschein gleich noch viel besser laufen. Jetzt kann uns keiner mehr aufhalten 😛
Wißt Ihr… gerade das letzte halbe Jahr hat uns wieder einmal gelehrt, wie wichtig es ist, seine Träume sofort zu leben – soweit möglich. Denn was habe ich davon, wenn ich sage: „Ich mache das morgen.“? Weiß ich, ob mir das morgen noch möglich ist? Weiß ich, wann wir ein Auto gefunden hätten, dass uns ähnlich zugesagt hätte? Eher hätten wir uns geärgert, dass wir ihn nicht gekauft haben, also den Wagen
Ja – natürlich sind das laufenden Kosten, obwohl wir ihn noch nicht nutzen können (oh ja – ich habe unser Auto gerade zum männlichen Familienmitglied erhoben). Na und? Das sollte ja nun am ehesten nur unsere Sorge sein.