Wovor haben wir soviel Angst?

Von Evelin Chudak

Viele von uns gehen Situationen aus dem Weg oder machen etwas nicht, was sie eigentlich liebend gern tun würden, da die Angst sie davon abhält.

Es gehört zu unserem Leben, dass wir vor zig Dingen Angst haben. Dabei leben wir in einer modernen Welt und nicht in der Wildnis, in der wir um unser Leben fürchten müssen, weil uns z.B. ein Tier verfolgt und fressen will. Für solche Situationen wurde uns auch der Instinkt geschenkt.

In der heutigen Zeit ist Angst meistens nur ein schlechter Umgang mit unserer Gedankenwelt. Wenn wir Angst haben, ist es ja kein impulsives Gefühl, das uns sagt, dass wir schnell handeln müssen, da wir sonst sterben – in den meisten Fällen jedenfalls nicht. Natürlich gibt es auch echte Gefahren in seltenen Situationen und Ängste, die durch psychische Erkrankungen ausgelöst werden. Diese Angst meine ich hiermit aber nicht.

Sobald wir genauer hinschauen und verstehen, was diese Angst eigentlich ist können wir diese auch überwinden. Genau hinzuschauen und daraus Selbstvertrauen aufzubauen ist möglich. Ich habe auch vor so einigen Dingen Angst. Nach und nach versuche ich mich ihnen aber zu stellen, was bisher auch ganz gut funktioniert. Wenn ich das nicht tun würde, könnte ich auch meine Träume nicht verwirklichen, was meinem Leben den Sinn nehmen würde.

Courage bedeutet nicht, dass du keine Angst hast. Es bedeutet nur, dass du dich von deiner Angst nicht stoppen lässt.

Wenn wir etwas in unserem Leben verändern wollen, werden wir eigentlich immer mit den selben drei Ängsten konfrontiert:

Verlustangst

Wenn wir etwas Neues angehen, verlieren wir etwas Altes, was wir mochten. Wenn wir uns für Veränderung entscheiden, verlieren wir möglicherweise den Job, die Beziehung, Geld oder auch Freunde.
Viele, die schon einen neuen Weg eingeschlagen haben können es bestätigen. Alle drum herum machen sich Sorgen, was passieren mag und ob das Risiko nicht zu groß ist. Wir selbst machen uns natürlich auch Gedanken darüber und sind uns dessen bewusst, was es zu verlieren gibt.

Anstatt sich Gedanken darüber zu machen, was es alles zu verlieren gibt, sollten wir lieber den Fokus darauf ausrichten, was es alles zu gewinnen gibt. Es ist gesünder wenn wir uns auf das Positive konzentrieren und in solchen Angelegenheiten auch langfristig denken.
Anstatt sich zu fragen: „Was passiert wenn ich scheitere?“ Sollten wir uns eher fragen, was es alles zu gewinnen gibt.

Die Angst vor dem Prozess

Sich für etwas Neues zu entscheiden kann zu Beginn schwer wirken. Wir müssen uns Dinge aneignen, die wir vorher nicht konnten und vorerst auch viel arbeiten.

Wenn z.B. jemand aufhören möchte zu rauchen und sich ganz klar dazu entschieden hat, denkt derjenige in dieser Phase nicht über die gesundheitlichen Vorteile nach, sondern über die Zeit und Frustration bis er ans Ziel kommt.
Genauso sieht es bei einer Ernährungsumstellung aus. Manche machen sich dann Gedanken darüber, dass sie woanders einkaufen müssen und neue Gerichte gekocht werden müssen und das Zeit in Anspruch nimmt.

Herausforderungen sind gut. Wir entwickeln uns dadurch weiter und können wachsen. Das geht nicht, wenn wir immer das selbe tun.
Wir lernen Neues dazu, was auch unser Leben wieder aufregender macht.

Die Angst vor dem Ergebnis

Was ist wenn wir all die Arbeit und Zeit in das Ziel investieren, wir ans Ziel kommen und realisieren, dass das Gras auf der anderen Seite auch nicht grüner ist?
Was ist wenn der Lifestyle nun nicht besser ist oder wir nicht mehr Geld verdienen? Oder was ist wenn es nicht mehr Spaß macht?

Das alles sind Gedanken, die nicht bestärkt werden sollten. Wir sollten träumen und visualisieren, was wirklich gut und erfüllend für uns wäre. Was würde uns glücklich machen? Der Fokus sollte immer auf das Positive und nicht das Negative ausgerichtet sein.

Träume sind wie Menschen – es gibt Licht und Schatten – das Gute und das Schlechte. Kein Mensch ist perfekt. Und so sieht es auch mit Träumen aus.

Auch sind Träume immer mit einer großen Verantwortung und Verlusten verbunden. Aus diesem Grund bleiben Träume meistens auch nur Träume.

Umso mehr wir uns auf unsere Verlustängste, die Angst vor dem Prozess und dem Ergebnis konzentrieren, desto lauter wird die innere Stimme „Nein“ schreien, da keiner diese negativen Erfahrungen machen will.

Überleg dir was du wirklich vom Leben willst und warum du noch nicht dort angekommen bist. Und wenn bei den Gedanken all die negativen Gründe aufkommen sollten, wandle sie in Positives um. Denk immer daran, was du gewinnen könntest. Es ist unser Fokus, der bestimmt wie wir unser Leben und alles um uns herum wahrnehmen.

Was ist, wenn du plötzlich die Möglichkeit hast deinen Traum zu erfüllen? Wirst du es wagen oder die Angst siegen lassen? Wirst du alles riskieren oder in deiner Komfortzone bleiben?

Das Leben ist einfach zu kurz um etwas zu bedauern.