Der Bauernhof meines Freundes Helmut Mühlbacher
Quelle: Helmut Mühlbacher
Nachdem sie schon bald wussten, dass das neue Baby ein Mädchen war, legte Michael den Kopf auf den Bauch seiner Mutter und sang Tag für Tag und Nacht für Nacht seiner Schwester Lieder vor.
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Das ging so über die ganzen Monate.Die Schwangerschaft verlief normal für Karen und als ihre Zeit gekommen war, setzten starke Wehen ein. Alle fünf Minuten … jede Minute …Stunden um Stunden kamen die Wehen, und plötzlich gab es Komplikationen. Würde ein Kaiserschnitt notwendig werden? Doch endlich wurde Michaels kleine Schwester geboren. Aber ihr Zustand war kritisch.Mit heulenden Sirenen wurde das Baby noch in der Nacht in die Intensivstation für Neugeborene in ein spezielles Krankenhaus gefahren. Die Tage verrannen… langsam, allzu langsam, und dem kleinen Mädchen ging es schlechter und schlechter …
Bis der Kinder-Spezialist den Eltern sagte: „Es gibt keine Hoffnung mehr, seid auf das Schlimmste vorbereitet.“ Karen und ihr Mann nahmen traurig Kontakt mit einem Beerdigungs-Unternehmen auf, suchten auf dem Friedhof ein kleines Fleckchen Erde aus und bereiteten sich auf die Beerdigung vor.
Dabei hatten sie in ihrem Haus einen ganz besonders schönen Raum eingerichtet für ihr neues Baby… und nun planten sie für eine Beerdigung.
Immer und immer wieder bettelte Michael seine Eltern an, ihn doch seine Schwester sehen zu lassen. „Ich möchte ihr vorsingen“, sagte er. Die zweite Woche auf der Intensiv-Station… und es schien, als ob die Beerdigung noch vor Ablauf dieser Woche stattfinden würde.Michael nörgelte immer noch. Er wollte seiner Schwester unbedingt vorsingen, aber kleine Kinder waren auf der Intensiv-Station nicht erlaubt. Da setzte Karen ihren Kopf durch. Sie würde Michael einfach mitnehmen, ob es nun erlaubt war, oder nicht. Wenn er seine Schwester jetzt nicht sehen könnte, würde er sie nie lebend gesehen haben.
Sie nahm ihn einfach mit und marschierte mit ihm in die Intensivstation. Aber eine Schwester bemerkte, dass er noch ein Kind war und bellte: „Bring das Kind raus! Hier sind keine kleinen Kinder erlaubt!“ Die Mutter in Karen fühlte eine Stärke in sich und die ansonsten zurückhaltende Frau starrte mit stählernem Blick in das harte Gesicht der Schwester. Und ihre Lippen waren wie ein Strich als sie sagte: „Er geht nicht. Nicht bevor er seiner kleinen Schwester vorgesungen hat!“
Karen schob Michael zu seiner Schwester. Er starrte auf das winzige Geschöpfchen, das im Begriff stand, den Kampf um sein kleines Leben zu verlieren. Und Michael begann mit Inbrunst zu singen… mit der reinen, klaren Stimme eines dreijährigen Kindes, sang er…
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„You are my sunshine, my only sunshine, you make me happy, when skies are grey“(Du bist mein Sonnenschein, nur mein Sonnenschein. Du machst mich glücklich, wenn der Himmel grau ist.)
Und das Baby reagierte augenblicklich. Der Puls wurde ruhig und gleichmäßig.
Sing weiter, Michael…"You never know, dear, how much I love you. Please don't take my sunshine away…"
(Du weißt nicht, Liebling, wie sehr ich dich liebe. Bitte nimm mir meinen Sonnenschein nicht weg.)
Das abgerissene, stolprige Atmen des Babys wurde ruhig und gleichmäßig, wie das Schnurren einer Katze. Sing weiter, Michael . . . . sing weiter Michael !!Und Michael sang weiter: "The other night, dear, when I lay sleeping, I dreamed I held you in my arms." Michaels kleine Schwester entspannte sich, lag ruhig und schlief der Genesung entgegen.
Sing weiter, Michael . . . sing weiter Michael … sing , sing … sing … sing weiter Michael ! Tränen rannen über das Gesicht der sturköpfigen Schwester und machten es überraschend weich, und Karens Gesicht leuchtete.
"You are my sunshine, my only sunshine. Please don't take my sunshine away . . . !”
Die Beerdigungsvorbereitungen wurden gestoppt und dann ganz abgesagt. Wichtig war nur noch der nächste Tag … noch ein Tag … ein weiterer Tag …und dann war das kleine Mädchen außer Lebensgefahr und so weit hergestellt, dass es nach Hause konnte…
Das Women’s Day Magazine nannte es: „Das Wunder vom Lied des Bruders“.
Der medizinische Stab des Krankenhauses nannte es schlicht nur „Das Wunder“.
Karen nannte es: „Das Wunder von Gottes Liebe“.
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,als ich mir vornahm, diese Geschichte heute hier zu erzählen, gab ich sie zunächst einem guten Bekannten zu lesen, um seine Meinung zu dieser Geschichte zu hören. Dieser Bekannte ist für seine ruhige Art, sein sachliches Urteil und seine liebevolle Umgangsweise mit anderen Menschen bekannt.Nachdem er die Geschichte gelesen hatte, meinte er:„Ich kann das nicht glauben, dass der Gesang eines dreijährigen Jungen ein Baby gesund gemacht hat. Die Geschichte hat sich das amerikanische Women’s Day Magazine sicher nur ausgedacht, um seine Leser damit zu unterhalten.Ich gebe zu, so kann man diese Geschichte auch verstehen.
Wir Menschen sind ja immer sehr ungläubig, wenn es um Wunder geht.
Ich glaube, dass einige Leser des ESELSKIND-Blogs das Gleiche wie mein Bekannter denken werden.
Quelle: Raymonde Graber
Ich möchte Euch daher einige Situationen schildern und Ihr könnt ja selbst urteilen, ob Worte etwas auslösen können oder nicht:„Eine Frau bekam aus dem Mund ihres Bruders die Nachricht, dass die geliebte Mutter gestorben sei und die Worte des Bruders lösten tiefe Trauer in ihr aus. Die Worte veranlassten sie zum Weinen, ja sie lähmten sie sogar ein wenig und sie verwandelten den Tag, der eben noch hell und fröhlich aussah, in einen dunklen und traurigen Tag.Ein Mann spielte im Lotto und ein Vertreter der Lottogesellschaft klingelte bei ihm und teilte ihm mit freundlichen Worten mit, dass er den Hauptgewinn gewonnen habe. Diese Worte lösten bei ihm Glückgefühle aus, weil er schon so lange auf diesen Fall gewartet hatte.In Bremen gerieten vor einigen Wochen zwei Menschen aneinander und der eine erstach den anderen mit einem Messer. Was war geschehen? Der eine Mann hatte den anderen Mann mit Worten derartig wütend gemacht, dass dieser ein Messer zog und den anderen Mann erstach.“Quelle: Jürgen Tesch
Dies drei Situationen sind alle drei geschehen und verdeutlichen, was Worte ausrichten können.Und wenn Worte starke Freude auslösen können, wenn Worte starke Trauer auslösen können und wenn Worte Wut auslösen können, warum sollten sie dann nicht in Form eines Liedes auch heilen können?Ich würde mir so sehr wünschen, dass die Menschen viel mehr als bisher erkennen, welche kraftvolles Werkzeug uns Menschen mit den Worten zur Verfügung steht.www.stuttgarter-zeitung.de
Viele Menschen beklagen sich bei mir, dass sie nicht viel ausrichten können, um diese Welt zu verändern und zu verbessern, weil ihnen die finanziellen Mittel dazu fehlen.Diesen Menschen sage ich Immer:„Du hast doch Deine Sprache, Du kann doch reden, nutze Deine Worte, um diese Welt ein klein wenig heller und menschlicher zu machen!“Worte können dem Anderen sagen: Ich liebe Dich.
Worte können Brücken bauen.
Worte können seelische Wunden heilen.
Worte können Freude auslösen.
Worte können ermutigen.Worte können Hoffnung schenken, wo Hoffnungslosigkeit regiert.
Worte können Zuversicht schenken, wo Verzweiflung herrscht.
Worte können Licht in die Dunkelheit bringen.Worte können Feinde versöhnen.
Worte können verzeihen.
Worte können umarmen.
Worte können Menschen miteinander verbinden.„Oh, wenn die Menschen doch die Kraft der Worte endlich erkennen würden!!!!“
Quelle: Astrid Müller
Ich möchte Euch an dieser Stelle ein Foto von Helmut Mühlbacher präsentieren, das für mich das beste Foto seit Langem ist: Ein Baumstumpf mit einem Regenbogen im Hintergrund.Quelle: Helmut Mühlbacher
Als junger Mensch ähnelte ich diesem Baumstumpf.In meiner Kindheit und Jugend hatte man mir, im Bild gesprochen, die Zweige und Blätter genommen, meine Äste abgehakt und von mir nur noch einen ESELSKIND-Stumpf übrig gelassen.Liebe Menschen, die für mich da waren und mich mit ihren Worten ermutigten, sorgten dafür, dass mir neue Äste, neue Zweige und neue Blätter wuchsen.
Durch diese lieben Menschen lernte ich die Kraft der Worte kennen!
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,Ich wünsche Euch einen kraftvollen Abend, mit mutigen, ermutigenden und fröhlichen Worten und ich grüße Euch aus dem schönen BremenEuer fröhlicher Werner