WORT ZUM SONNTAG // DANN TRIFF DOCH EINFACH EINE ENTSCHEIDUNG.

Von Modezitat

Entscheidungen treffen. Das tun wir jeden Tag. Möchte ich lieber einen Cappuccino oder einen starken Kaffee, die Hose oder das Top, die Party oder den Mädelsabend? Wir treffen jeden Tag Entscheidungen die uns leicht fallen, aus dem Bauch heraus, ohne großes Risiko. Doch was ist mit den Entscheidungen, die unseren Lebensweg bestimmen, die man nicht mal eben zurücknehmen kann und die Konsequenzen haben, die wir tragen müssen? Da sieht die Sache nämlich schon ganz anders aus.


Ich bin jetzt fast 21 Jahre alt. Ein großes Mädchen, könnte man meinen. Ich habe entschieden nach Hamburg zu ziehen, privat zu studieren, mit meinem Freund zusammenzuziehen. Ganz schön große Entscheidungen, selbst für ein großes Mädchen.
All das habe ich entschieden, in eigener Verantwortung, mit dem Risiko, dass all diese Entscheidungen auch schief gehen können. Hamburg ist nun nicht mehr neu, nicht mehr aufregend und obwohl ich hier einen Alltag habe, vermisse ich meine Freunde und Familie doch mehr als ich gedacht hätte. Andererseits ist Hamburg wunderschön, ich liebe meine Wohnung, gehe gern zur Uni und bin froh über die Menschen, die ich kennengelernt habe. 

Jede Entscheidung hat Vor- und Nachteile und gerade die lebensverändernden Entscheidungen fallen uns eben nicht so leicht, wie die Wahl des Cappuccinos.

Es beginnt mit der Frage was nach der Schule passieren soll, ob Ausbildung, Studium oder auch Ausland. Bleibe ich bei meinen Eltern wohnen oder ziehe ich in meine eigenen vier Wände? Fernbeziehung oder Trennung? Viele von uns stehen wie paralysiert vor diesen Entscheidungen, die wir treffen müssen. Dahinter steht die Angst, sich für den falschen Weg zu entscheiden. In diesem Moment nach der Schule sieht die Welt so groß aus, das kleine Universum in dem man sich jahrelang bewegt hat ist weg und lässt sich nicht zurückholen. Die große Entscheidung wie es jetzt weitergehen soll - meistens verlässt man hier zum ersten Mal diese vertraute Zone. Wenn man es dann endlich geschafft hat sich zu entscheiden, ist man erst einmal für ein paar Jahre sicher. Und dann ist die Ausbildung zu Ende und die nächste lebensverändernde Entscheidung steht an - heißt, der ganze Kreislauf beginnt von vorn. Wo möchte ich arbeiten, wo ziehe ich hin?

Es gibt Entscheidungen die kann dir einfach niemand abnehmen. Und obwohl alles irgendwie einfacher war, als die Eltern noch alle Entscheidungen treffen konnten, ist es wunderbar, seinen Lebensweg selbst gestalten zu können. Solche Entscheidungen zu treffen bedeutet erwachsen werden. Zumindest sagen uns das alle. 

Vielleicht tut es manchmal einfach gut nach dem Motto zu leben: "Die falsche Entscheidung zu treffen ist besser als Keine zu treffen". Denn wenn keine Entscheidungen getroffen werden, blickt man irgendwann zurück und sieht, dass man nicht dort angekommen ist, wo man sein wollte. Konsequenzen für Entscheidungen tragen kann hart sein, aber es gehört dazu. Und hey, vielleicht ist es auch ganz genau der richtige Weg?

Ich möchte in diesem Post denen von euch Mut machen, die sich selbst mit einer solchen Lebensentscheidung quälen. Manchmal gibt es einfach kein Richtig oder Falsch. Es gibt eben nur viele Wege, die sowohl positive- als auch negative Seiten haben. Um neues zu entdecken und zu lernen müssen Veränderungen her. Man muss raus aus seiner Komfortzone. Und manchmal ist es eben am Besten nicht mehr länger Pro- und Contra- Listen im Kopf durchzugehen sondern einfach auf sein Bauchgefühl zu hören. 

Dann sollte das Motto lauten: "Einfach machen!"
Neues Jahr - neue Ideen - neue Blog Kategorie! Es gibt jetzt jede Woche mein "Wort zum Sonntag" - und das Ganze natürlich am Sonntag. Was drin ist? Gedanken, ganz viel Gefühl und Themen die mich beschäftigen und euch interessieren.