Ich persönlich sehe lieber müde aus statt mir was von L'Oreal ins Gesicht zu schmieren. Und ich finde auch: Jeder muss selber wissen, was er tut oder nicht tut - Moral ist eben ein gesellschaftliches Konstrukt und nicht in Stein gemeißelt.
Es gibt viele problematische Ethikthemen, natürlich. Aber eine intolerante Haltung zu Themen wie Tierethik, Tierversuche oder Religion machen das Ganze auch nicht besser.
Moralaposteltum wirkt meist aggressiv und wenn Veganer auf Facebook dann zur Schlachtung von Menschen aufrufen, weil die eben auch Fleisch auf den Grill werfen, ist das ziemlich grenzwertig.
Ich kann euch erklären, warum ich dieses oder jenes moralische Ideal vertrete und dies befürworte oder jenes ablehne. Aber das gibt mir noch lang nicht das Recht, anderen Vorhaltungen zu machen, wenn deren Ideale nicht meinem subjektiven Weltbild nicht entspricht, aber eben gesellschaftlich vollkommen vertretbar ist.
Also immer schön an Kant denken:
Was du nicht willst, was ich dir tu, das füg auch keinem Anderen zu.
Ihr meckert mich nicht an und ich sage dies oder jenes, aber mache jetzt nicht jedem Vorhaltungen, weil er eine andere Creme kauft als ich. ;)