World Press Photo im CCCB in Barcelona

Aus bestimmten Gründen ist der Journalismus der Pornographie sehr ähnlich. Einige Bilder, die in den Medien gezeigt werden sind nicht nur ähnlich explizit, sie generieren auch eine selbstbefriedigende Sicht auf das Gezeigte. So nimmt die Dimension des Porträts oder der Landschaft, oder der Inhalt einer Aktion im Raum, eines Akts, der vom Ruhigen zum Aggressiven reichen kann, einen Raum darin ein, was man „Journalismus“ nennen kann. Unter der Etikette der „Information“ nimmt der Fotorjournalismus sich die Freiheit all jenes vorzuführen oder zu zensieren, je nachdem wie es am besten in seine Vision passt.

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Das Problem stellt sich ab der Fiktion, die sich in der Fotografie selbst generiert. Wir haben den jüngsten Fall eines Paars während einer Randale nach einem Sportevent. Wenn wir uns richtig erinnern, dann zeigt das Bild einen Mann und eine Frau, beide sehr jung, so zwischen 20 und 30 Jahren, die sich inmitten der Flammen und der Polizei küssen. Das Resultat: ein perfektes Bild, die Liebe kommt gegen alles an, „all you nee dis love…“, etc. Der Kontext des Bildes waren die Manifestationen in Europa, Syrien und andere revolutionäre Bewegungen: ikonisches Bild, das Subjekt gegen die Maschinerie siegt einmal mehr in einem Moment der Leidenschaft.

Der eigentliche Grund des Bildes erfuhr man erst später. Der Junge tröstete seine Freundin nachdem diese von der Polizei geschlagen wurde. All diese revolutionäre Magie löste sich auf, ein online Video zeigte die Wahrheit: das Mädchen wird geschlagen, schreit verzweifelt, weint, ihr Freund versucht sie zu trösten. Das Gute der Sozialen Netzwerke ist, dass diese ikonischen Bilder sofort dekonstruiert werden können. Die Liebe als Ausgang und die ideale Revolution, wir gehen von der Tragödie zur Realität, zur Gewalt über. Und so dient die Fotografie als Manipulationsinstrument. Sowohl für politische oder ökonomische Interessen, sagt ein „Bild mehr als tausend Wörter“, aber das Wichtige ist, dass wir jetzt nun dank neuer Technologien unsere eigenen Bilder kreieren können, und so neue Formen der Subjektformung anbieten können.

Das Wissen steckt somit nicht im Bild, sondern in seiner essentiellen Kondition, die auf der anderen Seite, eine neue Fiktion ist, die von anderen Medien konstruiert wird. Die Ausstellung des World Press Photo stellt diese Diskussion und auch viele andere, die sich innerhalb des Fotojournalismus stellen. Man müsste auch daran erinnern, welches Bild letztes Jahr gewonnen hat, das der Frau, die ihre Nase und Teil ihres Gesichtes aufgrund von häuslicher Gewalt verloren hatte. Dieses Bild muss natürlich vor einem anderen politischen Hintergrund betrachtet werden, aber darüber in einem anderen Artikel. Für mehr Information über die Ausstellung, besuche die Website: http://www.cccb.org/ca/exposicio-world_press_photo_11-39444


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