Und wie schnell es mit dem Ergebnis beim zweiten Stopp der Final Series in die falsche Richtung gehen kann, zeigte am Freitag kein Geringerer als die aktuelle Nummer zwei der Welt. Nach einem brillanten Start mit vier Birdies auf den ersten sechs Bahnen war Adam Scott auf dem alleinigen zweiten Platz und bis auf zwei Schläge an Graeme McDowell heran gekommen. Was dann folgte, war eine nicht enden wollende Odyssee von verzogenen Abschlägen und unglücklichen Annäherungen. Zur Hälfte der Runde war der Australier plötzlich auf eins über Par für den Tag zurückgefallen. Auf den Löchern 8 und 9 hatte er mit einer Neun auf dem Par 5 (Quadrupel-Bogey) und einem darauf folgenden Doppel-Bogey sechs Schläge verloren und schien völlig aus der Bahn geworfen. Doch Scott steht nicht einfach so ganz weit oben in der Weltrangliste und bewies einmal mehr seine Klasse. Mit einem Eagle sowie einem Birdies fing er sich schnell wieder und schloss mit einer 72 (Even Par) auf dem geteilten 15. Rang ab.
Auch Marcel Siem erwischte einen guten Start in den Tag und war kurz nach Halbzeit in den Top 15 des Leaderboards geführt. Doch das Ende der Runde verlief für den zweiten Deutschen im Feld alles andere als wünschenswert. Das Bogey auf der 15 war ärgerlich, besonders da einige der vor ihm gelisteten Spieler das 445 Meter lange Par 4 mit Birdie abschlossen. Doch das Doppel-Bogey zwei Bahnen später warf ihn schließlich weit zurück. Das 194 Meter lange Par 3 ist in dieser Woche bislang allerdings auch mit einem Schlagdurchschnitt von 3,5 das schwierigste Loch auf dem Platz. Mit dem abschließenden Birdie auf der 18 gelang Marcel Siem dann immerhin noch die Verbesserung auf Even Par für den Tag und das Turnier. Auf der einfachsten Bahn des Sheshan International (4,75) verbesserte der Longhitter zugleich seine Bilanz auf den Par-5-Bahnen, liegt aber mit drei unter Par bei acht gespielten Löchern mit Sicherheit hinter seinen Erwartungen zurück. Und auch das kürzeste Par 4 des Platzes, die 263 Meter lange 17, konnte Siem an den ersten beiden Tagen nicht zur Ergebniskorrektur nutzen. Chancen, sich am Wochenende auf dem Leaderboard zu verbessern, hat Siem noch zu Hauf. Und die guten Platzierungen sind nicht weit entfernt. Zu den Top 10 fehlen dem Gewinner des ersten Final-Series-Events nur vier Schläge.
Einsame Kreise dreht derweil Graeme McDowell an der Spitze des Leaderboards, der seiner 67 vom Vortag eine weitere 67 (-5) folgen ließ. Mit einem Gesamtergebnis von zehn unter Par hat der Nordire bereits drei Schläge Vorsprung auf seinen engsten Verfolger in Person von Ian Poulter (70, 68), der seinerseits den Freitag mit vier Birdies auf den letzten fünf Löchern abschloss. Beide Ryder-Cup-Helden sind nicht wirklich für ihre Längen vom Tee bekannt, haben es aber an den ersten Tagen geschafft, das Kurzgemähte zu finden und das hohe Gras zu meiden. Der Schlüssel zum Erfolg beim WGC – HSBC Champions 2014.
Euer Stephan
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